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Dax und Bitcoin: Ein Stimmungs-Vergleich bei Investoren

Dax und Bitcoin - ein Stimmungsvergleich

Genau wie in der Vorwoche ist auch in letzten Woche die heftige unterwöchige Schwankung im Aktienmarkt im Wochenvergleich nicht zu erkennen: Um 3% war der DAX zwischenzeitlich eingebrochen, konnte jedoch schnell sein ursprüngliches Niveau nahe dem Allzeithoch zurück erobern. Zinsdiskussionen sowie Turbulenzen am Kryptomarkt haben zwischenzeitlich für Verunsicherung gesorgt, doch gute Quartalszahlen vieler Unternehmen, die diese und vergangene Woche berichteten, konnten Schlimmeres verhindern.

Aus der von mir ausgegebenen Handelsspanne zwischen 14.800 und 15.500 Punkte konnte der DAX nicht ausbrechen. Mal schauen, ob das Anlegersentiment diese Woche Spannungen aufzeigt, die für die eine oder andere Richtung sprechen.

Mit einem Wert von +0,6 können wir weiterhin eine neutrale Stimmung unter den Anlegern messen. Es handelt sich um die fünfte Woche in Folge, in der die Stimmung um die neutrale Nulllinie pendelt.

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Auch die Selbstgefälligkeit zeigt mit einem Wert von -0,5 keine besondere Verunsicherung auf. Wirklich selbstzufrieden sind die Anleger nicht, aber die starken Schwankungen führen auch nicht zu Verunsicherung.

Seit der DAX im März die 15.000 Punkte übersprungen hat, sind die Zukunftserwartungen unserer Umfrageteilnehmer über die künftige DAX-Entwicklung verhalten. Diese Woche wurde ein neutraler Wert von -0,2 ausgegeben. Weitere Kurssteigerungen werden für die kommenden drei Monate also kaum erwartet, ebensowenig wie ein deutlicher Kurseinbruch.

Die Investitionsbereitschaft ist diese Woche mit einem Wert 0,2 … Sie dürfen raten … ebenfalls neutral. Im November, zu Beginn der Impfstoffrallye, konnten wir eine extrem hohe Investitionsbereitschaft verzeichnen und ich gehe davon aus, dass viele Anleger bei dieser Rallye an Bord waren. 35% höher im DAX verhalten sich Anleger nun abwartend, bevor neue Wetten eingegangen werden.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger zeigt eine stark bullische Positionierung (+5), die stärkste seit Oktober. Es hat den Anschein, als setzten Privatanleger dieses Panels auf einen Ausbruch des DAX aus der Handelsspanne nach oben und auf eine baldige Fortsetzung der Rallye.

In den USA hingegen zeigt sich das gegenteilige Bild: Das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist auf den höchsten Stand seit vergangenem Sommer gestiegen und zeigt somit einen Überhang an Put-Absicherungen. In den USA haben Anleger also ihre stark bullische Positionierung der vergangenen Monate endlich aufgelöst. Der Wert zeigt aber noch kein besonders großes Absicherungsniveau.

Das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger ist fast unverändert gegenüber der Vorwoche bei 10% geblieben: Es gibt einen leichten Bullenüberhang, der jedoch gegenüber dem Frühjahr langsam abnimmt.

Auch die US-Fondsmanager sind vorsichtig geworden, deren Investitionsquote ist auf 44% gesunken und notiert damit auf dem niedrigsten Niveau seit einem Jahr. Ich würde hierfür jedoch technische Gründe heranziehen: In den USA müssen in diesen Tagen Steuern abgeführt werden und so holen viele vermögende Anleger die benötigten Summen aus ihren Fonds. Fonds rechnen mit dem Kapitalabfluss und halten daher in diesen Tagen besonders viel Cash.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 37% weiterhin eine verhältnismäßig neutrale Verfassung an den Märkten.

Ein besonderes Interesse liegt in diesen Tagen auf dem Bitcoin und den Kryptowährungen. Der technische Angst und Gier Indikator für Kryptowährungen ist auf 19% gesunken und zeigt, dass sich Angst unter den Krypto-Anlegern ausbreitet. Unsere eigene Umfrage zum Bitcoin ergibt einen Tiefpunkt unserer kurzen Historie zum Bitcoin-Sentiment bei -52. Die Zukunftserwartung hat sich vor dem Hintergrund des deutlich zurückgekommenen Bitcoin-Preises etwas erholt: Nach -4 in der Vorwoche wird dieser Woche ein noch immer vergleichsweise tiefer Wert von +2 ausgegeben.

Interpretation für Dax und Bitcoin

Die Handelsspanne von 14.800 bis 15.500 Punkten behält meiner Einschätzung nach bis auf weiteres ihre Gültigkeit. Das Sentiment kann Besonderheiten zwischen Stimmung und Markt aufzeigen, die als Prognosegrundlage zu Aussagen über die zu erwartende Entwicklung am Markt herangezogen werden kann. Wenn es keine besonderen Auffälligkeiten gibt, können wir auch keine Prognose ableiten: So wie beispielsweise letzte Woche. Bei so viel Neutralität ist nicht zu erwarten, dass eine eingeschlagene Richtung umgehend zu einer Reaktion unter den Anlegern führt.

„Schäme Dich nicht zu schweigen, wenn Du nichts zu sagen hast“ – in diesem Sinne belasse ich es diese Woche bei meiner Aussage zur oben genannten Handelsspanne.

Zum Bitcoin fällt mir aber doch was ein: Wir haben sicherlich letzte Woche bereits einen extremen Ausverkauf gesehen, der auch das Anlegersentiment stark strapaziert hat. Ein Anlegersentiment von -52 war bei Bund-Future, beim Euro/USD-Wechselkurs, beim Gold und beim Öl häufig genug ein Extremwert, der direkt anschließend zu einer starken Gegenbewegung führte. Die Rallye im Bitcoin könnte nun also neuen Rückenwind erhalten.

Lediglich beim DAX konnte ich bereits Stimmungswerte messen, die noch deutlich tiefer gingen (-74), bevor der Ausverkauf endete und eine Rallye folgte.

Nichts ist wirklich sicher im Leben, doch die Chancen für eine Bitcoin-Rallye stehen nun deutlich besser als noch vor zwei Wochen. Wer also nach einem Zeitpunkt zum Investieren gesucht hat, der könnte diesen Ausverkauf – auch nach der inzwischen ordentlichen Gegenbewegung – für ein paar Käufe nutzen.

So, und wenn wir schon über die anderen Marktindikatoren sprechen, dann sprechen wir doch nun auch noch über den Zinsmarkt: Die Stimmung zum Bund-Future ist aktuell ebenfalls am Boden (-47). Der Bund-Future notiert bei 169 und somit auf dem tiefsten Niveau seit zwei Jahren. Es besteht nun die Chance, die Phase des Negativzinses zu beenden, wenn der Bund-Future seinen Kurseinbruch fortsetzt. 167,5 Punkte gelten als wichtige Marke, nach deren Durchbrechen eine Ausverkaufswelle in diesem Markt befürchtet wird, was den Zins sodann über die 0% katapultieren würde.

Doch mit einem Sentiment von -47 ist es schwer, an eine Fortsetzung des Ausverkaufs im Bund-Future zu glauben. Eine Gegenbewegung ist viel wahrscheinlicher. Ein steigender Bund-Future führt im Umkehrschluss zu fallenden Zinsen, also zu einer Fortführung des negativen Zinsumfeldes bis auf weiteres. Niedrige Zinsen wiederum könnten den Wachstumsaktien neues Leben einhauchen, die in den vergangenen Wochen vor dem Hintergrund der steigenden Zinsen unter die Räder gekommen waren.

Niedrigere Zinsen könnten also die schönste aller Welten zurückbringen: Steigende Kurse sowohl bei Wachstumsaktien als auch bei konjunktursensiblen Dividendentiteln. Neue Allzeithochs im DAX wären dann vorprogrammiert. Wären … wenn der Ausverkauf im Bund-Future tatsächlich enden sollte. Es lohnt sich, ein Auge auf dem Anleihemarkt zu haben.

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos. Die regelmäßige Teilnahme an der animusX Investoren Umfrage ist unter https://www.animusx.de/ möglich.



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