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Erholungstendenz vor dem Wochenende Dax weiter unter Druck – aber Chance auf eine Erholung

Dax weiter unter Druck - aber Chance auf eine Erholung

Der Dax hat sich am Donnerstag wieder seinem Wochentief bei 14.630 Punkten angenähert. Halt fand er schließlich bei 14.655 Punkten. Im Anschluss an die EZB-Zinsentscheidung und den starken BIP-Zahlen aus den USA fassten die Anleger wieder mehr Mut, sodass der Index seine Verluste etwas eindämmen konnte. Am Ende des Tages stand dennoch ein Minus von 161 Punkten (1,08%) bei 14.731 Zählern auf der Kurstafel. Damit hat der deutsche Leitindex seine dreitägige Stabilisierungsphase wieder beendet. Der Absturz der Aktien von Siemens Energy (-35,5%) und der Mutter Siemens (-4,5%) hat den Dax unter Abgabedruck gebracht. Zur schlechten Stimmung trugen ebenfalls die Kursrücksetzer der Autokonzerne Mercedes (-5,7%) und BMW (-3,0%) bei.

Die EZB hat indessen wie erwartet die Zinsen unverändert belassen. Nach zehn Anhebungen in Folge legt sie schließlich eine Zinspause ein. Der Leitzins liegt damit weiter bei 4,5 Prozent und der wichtige Einlagenzins bei 4,0%. Trotz des starken US-Wachstums von 4,9% im dritten Quartal setzten die US-Indizes ihren Abwärtstrend fort und zogen auch den Dax nach unten. Das Ende des Zinserhöhungszyklus ist wohl noch nicht ausgerufen, angesichts der zuletzt überraschend stark ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Aus charttechnischer Sicht war der erneute Rutsch unter die wichtige Marke von 14.800 Punkten ein Signal für weiter fallende Kurse. Sollte der Dax nun das Tief bei 14.630 Zählern nach unten brechen, dann besteht die Möglichkeit, dass er in Richtung 14.460 Punkte abrutscht.

Konjunkturdaten

Zum Ende einer ereignisreichen Handelswoche stehen in den USA weitere spannende Konjunkturdaten auf der Agenda. Zuerst richtet sich der Blick um 14:30 Uhr auf frische Inflationsdaten (PCE). Analysten erwarten für den September einen leichten Rückgang der Teuerung auf 3,7% von zuvor 3,9%. Die Kernrate soll mit 3,4% ebenfalls etwas geringer ausfallen (vorher 3,5%). Um 16:00 Uhr folgen dann noch die Konsumentenerwartungen und das Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan.

Dax: Chance auf einen Rebound

Long: Eine Stabilisierung im Bereich von 14.730 könnte dem Dax heute zu einer kleinen Erholung verhelfen. Oberhalb von 14.727 sind Anstiege bis 14.770 und 14.795 möglich. Damit sich zusätzliches Potenzial ergibt, muss der Index den Bereich um 14.800/815 überwinden. Die nächsten Anlaufpunkte liegen dann bei 14.876 und 14.892 (Gap). Im besten Fall erreicht er noch die Zone um 14.915/933.

Short: Unter 14.800/815 bleibt der Dax weiterhin abwärtsgerichtet. Drücken die Bären den Index unter 14.727/710, dürfte es zum Test des Trendkanals 14.672 sowie der Unterstützungszone bei 14.661/655 kommen. Darunter nehmen die Abwärtsrisiken wieder deutlich zu. Ein Bruch des Wochentiefs ist dann wahrscheinlich, sodass die Marken bei 14.586 und 14.518 ins Visier rücken. Spätestens bei 14.456 sollte es jedoch zu einer Gegenreaktion kommen.

Dax: Hält der Trendkanal? 14.800-Punkte-Marke im Fokus

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

14.727 – Pivot Punkt

14.672 – Trendkanal

14.661 – 5-fach Tief (M5) 26.10.

14.655 – Tagestief 26.10.

14.630 – Tagestief 23.10.

14.586 – Pivot S2

14.518 – Pivot S3

14.456 – Horizontale

Dax Widerstände (WS):

14.795 – Tageshoch 26.10.

14.806/815 – Horizontale (D1)

14.876 – Pivot R2

14.892 – Gap 25.10.

14.915 – Horizontale

14.933 – Tageshoch 25.10.

14.948 – Tief 04.10.

15.000 – Psycho-Marke

15.045 – Gap 19.10.

15.081 – Tagestief 18.10.

15.104 – Tageshoch 19.10.

15.192 – Horizontale

15.271 – Tageshoch 18.10.

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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2 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Der einzig wahre Index ist der Kursindex, bei jeder Analyse, ob Dax, Dow, Nasdaq 100,EuroStoxx usw….

    Beim DAX Kursindex hat die 58 00 aus dem Februar 2000 wieder gehalten. Die 5 800 sind ganz wichtig, an dieser Linie prallten die Bären immer wieder ab und die Bullen schlugen zu…

    Beim DAX Performance Index ist anzumerken, das nun im Jahresverlauf, keine Dividenden Punkte mehr dazukommen, die künstlich aufaddiert werden können, das heißt der Index steht allein, muss seine Anstrengungen ohne künstliche Aufrechnungen der Dividenden schaffen.

    Übergeordnet steht das Thema Renditen im Vordergrund. Die richtungsweisende Zehnjährige ( USA) hat sich nicht über der psychologisch wichtigen 5 Prozentmarke halten können, trotz Rekordinflation.

    Die negativen Realverzinsungen, der anderen Währungsräume ( Britisches Pfund, Euro, Schweizer Franken, Japanischer Yen) arbeiten dagegen, auch abzulesen an der deutschen Umlaufrendite ,die nicht über die 3 Prozentmarke herauskommt, trotz Rekordinflation von weit über 4,5 Prozent, im Jahresschnitt.

    Das war 2000 und 07 ganz anders, nämlich genau umgekehrt. Der Grund ist in der riesigen Bilanz der EZB zu suchen.
    Das alles stützt die Märkte. Bei gleichen positiven Realzinsen wie 2000 oder 07,über alle Währungsräume, wäre der Crash schon längst passiert…

  2. „Der Grund ist in der riesigen Bilanz der EZB zu suchen“. Entweder passe ich den Überhang in der Geldmenge wieder der Realwirtschaft an, z.B. über hohe Zinsen (und damit Zahlungsausfall bzw. Börsencrash) oder ich lasse die Wirtschaft durch hohe Inflation (real negativ) sich wieder der Geldmenge annähern. Der erste Fall ist „survival of the fittest“, der 2. Fall das „survival of the survivor“, wie in typischen Planwirtschaften. Was die EZB tut, ist ersichtlich. Ein Crash ist dazu nicht notwendig, nicht gewünscht und er wird auch m.M.n. nicht so schnell kommen.

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