Märkte

Dax, Nasdaq, Renditen: Die Märkte nach EZB und US-BIP

Dax, Nasdaq und Co fallen. Blicken wir auf den Gesamtmarkt nach US-BIP und EZB-Entscheid. Da war aber auch noch mehr los!

Die EZB belässt den Leitzins unverändert, er wird wohl noch monatelang so hoch bleiben. Wichtiger war für die Märkte dann doch heute um 14:30 Uhr die erste Verkündung für das Bruttoinlandsprodukt in den USA im dritten Quartal. Da sah man mit annualisiert +4,9 % bessere Daten als erwartet (+4,5 %). Was machen nun Dax, Nasdaq und die Renditen? Dax heute -0,8 %, Dow -0,38 %, Nasdaq -1,14 %.

Dax und Nasdaq schwach

Gerade für den Dax waren heute schlechte Zahlen von Mercedes wichtig. Aber noch wichtiger war heute der Schocker, dass Siemens Energy wohl Staatshilfe beantragen will. Die Aktie brach heute um 34 % ein, und ist damit ein klarer Abwärtsgrund für den Dax am heutigen Donnerstag. Auf dem US-Markt lasten Quartalszahlen von großen Tech-Konzernen, bei denen die Börsianer schwächere Geschäftsaussichten einpreisen – Meta heute -3,7 %, Alphabet -1,9 %, Microsoft -2,8 %. Amazon meldet heute Abend Zahlen! Der folgende TradingView Chart zeigt es: Seit Kriegsausbruch zwischen Hamas und Israel haben die Aktienmärkte inzwischen klar verloren, Dax und Nasdaq (blau und türkis) haben auch die zwischenzeitlichen Gewinne aus dem Verlauf dieser Woche wieder abgegeben. Die US-Anleiherenditen (10 Jahre, orange Linie) bleiben relativ hoch mit aktuell 4,91 %. Kurz vor 14:30 Uhr lagen sie noch bei 4,96 %. Was ist passiert? Müssten die Renditen nicht eigentlich ansteigen wegen der starken BIP-Daten?

Dax und Nasdaq im Vergleich zu US-Anleiherenditen

Einordnung

Wie sind die leicht sinkenden Anleiherenditen zu erklären bei dem starken BIP? Hier aktuelle Aussagen von Bloomberg: Ein Einbruch bei den großen Technologieunternehmen belastete die Aktienmärkte, während die Renditen von Staatsanleihen fielen, da die Wirtschaftsdaten die Argumente für eine Pause der Federal Reserve in der nächsten Woche untermauerten – wobei Händler darauf wetten, dass die Zentralbank höchstwahrscheinlich keine Zinserhöhungen mehr vornehmen wird.

Der Nasdaq 100 sank um fast 1 %, nachdem Meta Platforms die Hoffnungen der Anleger auf eine langfristige Erholung der Werbebranche zunichte gemacht hatte. United Parcel Service – ein Wirtschaftsbarometer – senkte sein Gewinnziel. Die Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen, die empfindlicher auf bevorstehende politische Maßnahmen reagieren, fielen um fünf Basispunkte auf 5,06 %. Swap-Kontrakte prognostizieren eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 50 % für eine weitere Zinserhöhung der Fed im laufenden Straffungszyklus. Der Euro blieb niedriger, da die Europäische Zentralbank die Zinsen unverändert ließ.

Die US-Wirtschaft wuchs im vergangenen Quartal dank eines Anstiegs der Verbraucherausgaben so schnell wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Ein genau beobachteter Indikator für die zugrunde liegende Inflation kühlte sich stärker als erwartet ab und erreichte das niedrigste Tempo seit 2020.

Anstatt sich in die Debatte darüber zu stürzen, ob die Fed die Zinssätze wahrscheinlich wieder anheben wird, sind Anleger besser bedient, wenn sie in einem Umfeld, in dem die Zinssätze längerfristig steigen werden, einen langfristigen Fokus beibehalten, so Mike Loewengart von Morgan Stanley Global Investment Office. „Die Chancen stehen gut, dass die Zinssätze in der nächsten Woche nicht geändert werden, aber die heutigen Wirtschaftsdaten, die besser als erwartet ausfielen, bedeuten auch, dass sich an der restriktiven Haltung der Fed nichts ändern wird“.

FMW/Bloomberg



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