Mit dem Start in den saisonal guten Börsenmonat November hat sich das Chartbild im Dax spürbar aufgehellt. Der deutsche Index hat sein Oktober-Tief hinter sich gelassen und steht wieder deutlich über der 15.000-Punkte-Marke. Die Anleger sind wieder risikofreudiger geworden und hoffen auf eine Jahresendrallye. Die neue Woche könnte folglich weitere Kursgewinne mit sich bringen – vorausgesetzt die Berichtssaison spielt mit. Kurzfristig ist die jüngste Eindeckungsrallye aber etwas heiß gelaufen, weshalb es zunächst zu einer Atempause kommen kann, bevor es weiter aufwärts geht. Am Montag gilt es daher darauf zu achten, ob die US-Börsen die Euphorie über ein baldiges Ende der Zinserhöhungen der Fed in die neue Woche nehmen. Wenn ja, wäre kurzfristig noch etwas Aufwärtspotenzial vorhanden.
Am Freitag kletterte der Dax zeitweise deutlich über die Marke von 15.200 Punkten und beendet die Woche schließlich mit 15.189 Zählern, ein Plus von 45 Punkte (0,30%). Auf Wochensicht stand nach fünf grünen Tagen in Folge unter dem Strich ein Gewinn von 3,4% zu Buche. Charttechnisch betrachtet hätte der Dax entweder Platz bis 15.335 oder sogar bis in den Bereich von 15.372 bis 15.390 Zählern, ehe es zu einer Konsolidierung kommt. Hier verlaufen die 200-Tage-Linie (EMA) sowie die Oberkante des Trendkanals. Aus fundamentaler Perspektive muss die Berichtssaison, die in dieser Woche ihren Höhepunkt erreicht, überzeugen, um die jüngste Rallye zu untermauern. Gleich 17 Dax-Konzerne werden ihre Quartalsberichte vorlegen und zudem einen Ausblick auf das letzte Quartal geben.
Konjunkturdaten
Konjunkturseitig stehen in der neuen Woche in den USA nur wenige wichtige Daten auf der Agenda, während es in Europa und speziell in Deutschland spannender zugeht. Zuerst liegt der Fokus der Dax-Händler am Montag auf dem Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor, ehe am Dienstag frische Industriedaten folgen. Sowohl der Service- als auch der Industriesektor dürften weiterhin auf eine Rezession in Deutschland hindeuten.
Zur Wochenmitte liegt das Augenmerk auf den Einzelhandelsdaten sowie den endgültigen Verbraucherpreisen der Eurozone. Der Mittwoch und Donnerstag sind außerdem die wichtigsten Tage der Berichtssaison hierzulande. Im Mittelpunkt des Interesses stehen vor allem die Zahlen von Pharmakonzern Bayer, Sportartikel-Hersteller Adidas sowie Rüstungskonzern Rheinmetall.
Dax über 15.000 Punkte
Long: Der Dax notiert vor dem Start in die neue Woche nahe der 15.200er Marke. Um nochmal die Hochs von Freitag (15.269) zu attackieren, muss er zuerst die Hürde bei 15.204 überwinden. Anschließend könnte er die 15.232 und 15.256 anpeilen. Oberhalb von 15.269 kann der Index entweder noch bis 15.290 oder 15.335 ansteigen. Allerdings dürfte es dort oder spätestens bei 15.372 zu einem Pullback kommen, da er im Stundenchart schon überkauft ist und eine RSI-Divergenz ausgebildet hat.
Short: Schafft es der Dax nicht über 15.204 auszubrechen, könnte es direkt zum Pullback kommen. Eine erste Unterstützung befindet sich bei 15.178/170. Darunter könnte der Index das Freitags-Tief bei 15.149 und 15.136 (S1) anpeilen. Hier besteht die Chance auf eine Drehung. Sehen wir weiter Schwäche, dann rücken die nächsten Marken bei 15.096/083 und die Horizontale bei 15.052 ins Visier.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
15.178 – Zwischentief
15.149 – Tagestief
15.136 – Pivot S1
15.096 -Horizontale
15.083 – Pivot S2
15.052 – Horizontale
15.000 – Psycho-Marke
14.949 – Horizontale
14.923 – Gap 01.11.
14.815 – Horizontale
14.810 – Gap 31.10.
14.786 – Tagestief 01.11.
Dax Widerstände (WS):
15.202 – Pivot Punkt
15.256 – Pivot R1
15.269 – Tageshoch 03.11.
15.322 – Pivot R2
15.335 – Horizontale
15.372/375 – EMA200 / Pivot R3
15.390 – Trendkanal
15.475 – Horizontale
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