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Dax-Wochenausblick: Was spricht für eine Fortsetzung der Korrektur?

Dax-Wochenausblick: Was spricht für eine Fortsetzung der Korrektur?

Nachdem die vergangene Handelswoche für den Dax mit einem Ausverkauf geendet war, fiebern Anleger in der neuen Woche der Fed-Entscheidung und den Quartalsberichten zahlreicher US-Schwergewichte entgegen. Ein Großteil der Marktteilnehmer geht inzwischen davon aus, dass die Fed bereits im März die Zinsen erhöht. Der monetäre Klimawandel führte zuletzt zu ausgeprägten Kursverlusten an den Märkten.

Es trifft mittlerweile aber nicht nur die hoch bewerteten Technologiekonzerne, sondern auch die Werte der Old-Economy, die zahlreich im Dax enthalten sind. Nach der jüngsten Zwischenerholung am Donnerstag herrschte im Dax am Freitag eine Ausverkaufsstimmung. Der Deutsche Aktienindex gab in der Spitze um knapp drei Prozent nach, aus dem Handel ging er schließlich mit einem Minus von 308 Punkten (1,94%) bei 15.603 Zählern. Damit schloss er knapp unter der für den Trend wichtigen 200-Tage-Linie. Unter dem Strich büßte der Index auf Wochensicht rund 1,8 Prozent ein.

Nachbörslich ging es unter dem Druck der schwächelnden US-Börsen bis zum Tief bei 15.445 Punkten weiter abwärts. Zuvor zeigte sich der Dax im Vergleich zu den US-Indizes zwar deutlich stabiler, angesichts des erneuten Absturz im Technologiesektor hat der Druck aber auch im deutschen Leitindex zugenommen. Das saisonale Muster im Januar ist in der Regel positiv für den Dax, bis etwa zum 20. Januar legt er meistens zu. In diesem Jahr blieb der saisonalen Effekte jedoch aus, im Gegenteil, es deutet sogar vieles darauf hin, dass es in den nächsten Wochen ungemütlich bleiben dürfte.

Das Fed-Event als Taktgeber

Die hohe Inflation zwingt die US-Notenbank zum monetären Klimawandel. Anleger befürchten, dass die Fed schneller und stärker agieren muss, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Dadurch geraten besonders hoch verschuldete Unternehmen unter Druck, also jene Unternehmen, die durch hohe Kredite ihr Wachstum antreiben. Zudem zehren die höheren Kosten für Rohstoffe und Löhne an den Gewinnmargen der Unternehmen. Ein derartiges Szenario wird derzeit an den Aktienmärkten eingepreist.

Anleger erhoffen sich am Mittwoch demnach neue Hinweise, wie die Fed mit der ausufernden Inflation umgehen möchte. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Fed die Märkte mit noch hawkisheren Signalen überrumpelt. Sollte es aber so kommen, dann dürften die immer noch extrem hoch bewerteten Aktienmärkte weiter nachgeben. Die meisten Experten rechnen mit der ersten Zinserhöhung im März. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Fed den Leitzins um 0,25 oder sogar um 0,5 Prozentpunkte erhöht? Eine höhere Anhebung würde die US-Börsen und den Dax schwer belasten.

News und Konjunkturdaten

In der neuen Woche richtet sich der Blick zusätzlich auf die Berichtssaison, diese nimmt nun deutlich an Fahrt auf. Es stehen die Quartalszahlen vieler US-Schwergewichte auf der Agenda, auch erste Dax-Unternehmen öffnen ihre Bücher. In erster Linie sind es jedoch die Quartalszahlen der großen Technologieunternehmen, die Bewegung in die Märkte bringen. Am Dienstag öffnet zuerst der Softwarekonzern Microsoft seine Bücher, am Mittwoch folgt dann Tesla, bevor am Donnerstag Apple seinen Bericht präsentiert.

Eine starke Berichtssaison könnte indessen für eine Stabilisierung an den Aktienmärkten sorgen. Neben den Unternehmensgewinnen und Umsätzen, stehen ebenfalls die Ausblicke für das neue Jahr im Fokus. Schwache Wachstumsprognosen wie sie zuletzt Netflix abgeliefert hat, sollten von den anderen Tech-Schwergewichten vermeiden werden.

Konjunkturseitig sind auch ein paar impulsgebende Daten zu erwarten. Bevor am Dienstag der ifo-Geschäftsklimaindex Auskunft über die künftige Entwicklung gibt, stehen heute die Stimmungsdaten der Einkäufer aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor auf der Agende (9:30 Uhr). Darüber hinaus liegt das Augenmerk der Dax-Anleger am Freitag auf den deutschen BIP-Zahlen. Einen Tag vorher erscheinen zudem die Wachstumszahlen aus den USA.

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Der Dax musste am Freitag Abend weitere Verluste verdauen und hat dabei ein Tief bei 15.445 markiert. Ausgehend von dem neuen Tief kann sich ein Boden ausbilden, wenn der Dax das Impulshoch bei 15.555 überwindet. Dann könnte er das Zwischenhoch bei 15.611 angreifen und anschließend bis an den markanten Widerstand bei 15.652 ansteigen. Hier befindet sich nicht nur der Pivot R1, sondern auch ein horizontaler Widerstand sowie die 50-Stunden-Linie (EMA). Ein Ausbruch darüber würde weiteres Erholungspotenzial bis 15.728/747 eröffnen.

Unterhalb von 15.555 bleibt der Dax anfällig für weitere Rücksetzer. Eine erste Unterstützung des Tages liegt bei 15.500. An dieser Stelle könnte der Index wieder in den Vorwärtsgang schalten. Fällt er jedoch darunter, dann dürfte es zu einem erneuten Test der Tiefs bei 15.456/445 kommen. Die Zone um die Marke von 15.440 dürfte sich als starke Unterstützung erweisen. Rutscht der Dax unter die Unterstützung, dann könnte er noch das 161er Extensionslevel bei 15.423 und die 200-Tage-Linie bei 15.386 ansteuern. Im Bereich von 15.386/373 ist spätestens mit einer Gegenbewegung zu rechnen.

Dax Ausblick: Unterstützungen nahen - Fed im Fokus

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Dax Unterstützungen (US)

15.500 – Zwischentief

15.456 – Tagestief 21.01.

15.445 – nachbörsliches Tief 21.01.

15.423 – 161,8 Ext. (Top im D1)

15.386 – 200-Tages-Durchschnitt (EMA)

15.373 – 161,8% Ext. (15.285-15.724)

15.300 – Bodenbildung 20.12.

Dax Widerstände (WS):

15.555 – Nachthoch

15.611 – Zwischenhoch

15.652  – Pivot R1

15.735/747 – WS-Zone

15.780 – 50% Retracment

15.800 – Bulle-Bär-Marke

15.842 – horizontaler WS

15.912 – Tageshoch 20.01. / Gap

15.933 – Gap 17.01.

15.965/973 – WS-Zone

16.031 – Gap 13.01.

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