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Dax Ende Dezember: Laut Schnitt der Experten 485 Punkte tiefer

12 Analysten sehen den Dax im Schnitt einer Befragung 555 Punkte tiefer als aktuell. Auf 12-Monatssicht werden satte Anstiege erwartet.

Wo wird der Dax am Jahresende stehen? Schlägt die Rezession durch, werden die hohen Zinsen der EZB die Stimmung doch noch vermiesen? Oder kann der Dax sein Rekordhoch von 16.529 Punkten von Ende Juli überschreiten? Denn die Konzerngewinne rechtfertigten lange Zeit die hohen Bewertungen im Dax. Kann die Erwartung an hohe Gewinne den Index weiter oben halten? Schauen wir uns an, was die Analysten jüngst gesagt haben.

Dax-Jahresendziel unter aktuellem Kursniveau

Bei der letzten Umfrage unter Analysten haben 12 Banken und Broker Bloomberg eine Antwort gegeben – im Juli waren es noch 18 Analysten. Hinter den Analysten, die zuletzt antworteten, standen große Namen wie JPMorgan, Bank of America, Deutsche Bank und Unicredit. Im Schnitt erwarten sie für das Jahresende, dass der Dax bei 15.467 Punkten landen wird – das wäre zum aktuellen Stand von 15.952 Punkten ein Minus von 485 Punkten oder 3,04 %. In der vorigen Umfrage aus Juli erwarteten 18 Analysten noch einen Jahresendstand im Dax bei 15.733 Punkten. Man ist zuletzt also pessimistischer geworden. Und man muss auch sagen: Bei dem aktuellen Jahresendziel von 15.467 Punkten liegt die Spanne der Erwartungen zwischen 16.900 im Hoch und 12.150 Punkten im Tief.

40 Analysten mit 12-Monatsziel

Abgesehen von dieser jüngsten Befragung gibt es derzeit von insgesamt 39 Analysten eine Einstufung zum Dax. 23 davon raten zum Kauf, 16 zum Halten, keiner zum Verkauf, und einer bewertet den Dax ohne Handelsrichtung. Das 12-Monatsziel dieser 40 Analysten liegt im Schnitt bei stolzen 19.168 Punkten, also satte 20,16 % über dem aktuellen Kursniveau. Also sehen wir – wenn wir den Analysen glauben – in den nächsten Monaten Kursschwäche, aber bis August 2024 einen kräftigen Dax-Anstieg. Weil ab 2024 klar wird, dass man auf den Horizont hinter der Rezession blicken kann, auf steigende Gewinne, ein wachsendes BIP etc? Na dann!

Bisher kein Dax-Absturz durch steigende Zinsen

Blicken wir auf diesen TradingView Chart. Wir sehen den Dax-Verlauf der letzten zwölf Monate. Parallel dazu sehen wir in orange den Anstieg im EZB-Leitzins von 0 % auf 4,25 %. Was sagt uns dieser Vergleich? Wo man eigentlich denken würde, das schnell steigende Zinsen Aktienmärkte einstürzen lassen, da ist der Dax bislang noch stabil geblieben. Kommt die „Quittung“ erst noch, wenn sich die höheren Zinsen mit 12 Monaten „Verzögerungszünder“ auf die Konjunktur auswirken? Die Experten jedenfalls sehen dieses negative Szenario nicht.

Dax-Verlauf seit August 2022 im Vergleich zum EZB-Leitzins

FMW mit Daten aus Bloomberg-Terminal



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1 Kommentar

  1. „Die Experten jedenfalls sehen dieses negative Szenario nicht.“ Naja, einer (12.150 Punkte) anscheinend schon.

    Vor einem Jahr wurden in der Bloomberg Umfrage für den jetzigen Monat übrigens 17.516 Punkte vorhergesagt – und das war noch B.C. (vor ChatGPT).

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