Vor dem wichtigsten Termin der Börsenwoche, den US-Inflationsdaten, kam der Dax kaum vom Fleck. Von den US-Futures gingen ebenfalls keine Impulse aus. Erst einmal abwarten hieß die Devise – in der Hoffnung, die Inflationsdaten fallen geringer als erwartet aus. Und so kam es dann auch. Analysten rechneten mit einem erneuten leichten Rückgang auf 8,0 Prozent im Oktober nach 8,2 Prozent im September. Zum Vorjahresmonat stiegen die Preise jedoch nur um 7,7 Prozent, also deutlich weniger als prognostiziert.
Für die Aktienmärkte war das der Anlass, die Rally voranzutreiben. Sowohl der Dax als auch die US-Börsen machten einen großen Satz nach oben. Die Hoffnung, die Federal Reserve könnte dank des nachlassenden Inflationsdrucks, die Zinsen weniger stark anheben, hat wieder neue Nahrung bekommen. Nach einem kräftigen Sprung nach oben ging der Dax schließlich mit einem Plus von 479 Punkten (3,51%) bei 14.154 Zählern aus dem Handel. Manch einer träumt jetzt wieder von einer Jahresendrally. Da die Herbstrally allerdings schon sehr weit gelaufen ist, dürften die Aktienmärkte zunächst eine Verschnaufpause einlegen, ehe im Dezember vielleicht die nächste Rally folgt.
Indikatoren erreichen Extremniveaus
Der Dax hat seit seinem Tief Anfang Oktober immerhin fast 2.400 Punkte gutgemacht. Indikatoren wie der Relative-Stärke-Index (Wert von 78 auf Tagesbasis) zeigen jedoch, dass der Leitindex mittlerweile stark überkauft ist. Zudem ist er sowohl im Tages- als auch im Wochenchart aus den Bollinger Bändern gelaufen. Durch den gestrigen Anstieg hat der Deutsche Aktienindex die Zielzone bei 13.970 abgearbeitet und kletterte sogar deutlich über die 14.000er-Marke. Die Bullen, die an ihren Longs festgehalten haben, haben somit alles richtig gemacht. Für alle, die den Anstieg verpasst haben, dürfte es nun zu spät sein, um noch auf den Long-Zug aufzuspringen. Der Leitindex hat zwar noch Luft bis in den Bereich bei 14.315 bzw. im besten Fall sogar bis 14.450 Punkten, doch dann dürften erste Gewinnmitnahmen einsetzen und eine größere Konsolidierung beginnen.
News und Konjunkturdaten
Vorbörslich werden hierzulande die endgültigen Verbraucherpreise veröffentlicht. Die Teuerungsrate im Oktober dürfte wie in der Vorabschätzung auf 10,4 Prozent angestiegen sein. Am Nachmittag stehen dann noch das Verbrauchervertrauen sowie die Konsumentenerwartungen der Uni-Michigan auf der Agenda.
Dax: Wo heute die wichtigen Marken für den Handelstag liegen
Der Dax notiert vorbörslich höher, stößt im Bereich von 14.290 Punkten aber bereits auf den ersten Widerstand des Tages. Überwindet er die Hürde, dann könnte er die nächste wichtige Widerstandszone bei 14.313/335 anvisieren. Hier ist spätestens mit einer Konsolidierung zu rechnen. Halten die Bullen das Momentum hoch, wären die nächsten markanten Anlaufpunkte bei 14.420 und 14.450.
Nach dem steilen Anstieg könnte es heute zu einer Konsolidierung auf hohem Niveau kommen. Scheitert der Dax im Bereich von 14.300 Punkten, dann ist mit einem Rücklauf zunächst bis 14.226 und später bis 14.146 und 14.086 zu rechnen. Sehen wir hier weitere Gewinnmitnahmen, dann dürfte es noch eine Etage tiefer gehen. Die nächsten Anlaufpunkte liegen bei 14.001, 13.984 und 13.967.
Dax Unterstützungen (US)
14.226 – zuvor WS
14.157 – Tageshoch 10.11.
14.146 – Schlusskurs 10.11.
14.086 – Zwischentief
14.038 – mehrfache US/WS (D1)
14.001 – 161,8% Extension
13.984 – Zwischentief
13.967 – Pivot Punkt
13.947/930 – Verlaufshoch 16. + 17.08.
13.771 – 38,2% Retracement
13.688 – vorher WS
13.599/557 – Tagestief 10.11. / 09.11.
13.391 – Tagestief 07.11.
13.360 – Horizontale (D1)
13.130 – Gap 03.11.
Dax Widerstände (WS):
14.292- Nachthoch
14.313 – Horizontale (D1)
14.335 – Pivot R1
14.420 – Horizontale
14.446 – Gap 08.06.
14.453 – 161,8% Ext. (11.809 – 13.445)
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