Während die US-Indizes am letzten Handelstag im Februar ihren Abwärtstrend fortsetzten, hielt sich der Dax auf hohem Niveau und schloss nahe seines Vortagesniveaus. Er beendete den Handelstag schließlich mit einem kleinen Minus von 16 Punkten (0,11%) auf 15.365 Zählern. Damit hat er ein Zugewinn von 1,56 Prozent im Februar verbucht, nachdem er im Januar noch um satte 8,7 Prozent angestiegen war. Doch die Ungewissheit über die Auswirkungen der Zinspolitik der Notenbanken lässt den Dax innerhalb einer Handelsspanne von rund 400 Punkten Achterbahn fahren. Zum einen besteht die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung, andererseits bereitet die hohe Inflation sorgen, die weitere Zinserhöhungen nach sich ziehen kann. Neue Hinweise, wie sich die Inflation hierzulande entwickelt, liefern die Verbraucherpreise am Nachmittag.
Im Vergleich zu den US-Börsen schlägt sich der Dax weiterhin wacker. Er ist nur einen Katzensprung von seinem Jahreshoch entfernt, während der marktbreite S&P 500 bereits rund 5 Prozent darunter handelt. Der deutsche Leitindex hat am Montag und Dienstag eine Inside-Kerze ausgebildet. Ein entscheidender Richtungsimpuls dürfte erst erfolgen, wenn der Kurs aus der Range der Tageskerze von Freitag ausbricht. Diese wird markiert durch das Hoch bei 15.530 und das Tief bei 15.162 Punkten. Bis es so weit ist, könnte sich das Seitwärts-Geschiebe fortsetzen.
Konjunkturdaten
Heute stehen gleich mehrere spannende Konjunkturdaten auf der Agenda. Der Fokus liegt neben den Einkaufsmanagerindizes aus China, Deutschland und den USA ebenfalls auf den deutschen Verbraucherpreisen (Vorabschätzung). Am frühen Morgen wurden bereits die EMI-Daten in China veröffentlicht. Die Daten für den Dienstleistungssektor sind im Februar von zuvor 54,4 auf 56,3 angestiegen (Prognose 55,0), während die Stimmung im Gewerbe von 50,1 auf 52,6 kletterte (Prognose 50,5).
Um 9:55 Uhr folgen die Stimmungsdaten der deutschen Einkäufer. Analysten erwarten ein Wert von 46,5, der deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 liegt. Hierzulande stehen zudem die Arbeitsmarktdaten auf dem Terminplan. Dax-Händler dürften jedoch gespannt auf die Inflationsdaten um 14:00 Uhr blicken. Schlechte Vorboten kommen aus Spanien und Frankreich, wo die Inflationsrate deutlich höher als erwartet ausgefallen ist. Die deutschen Verbraucherpreise sollen laut Prognosen dagegen mit einer Preissteigerung von 8,5 % etwas geringer als zuvor ausfallen (vorher 8,7%). Am Nachmittag um 16:00 Uhr folgt schließlich noch der ISM Einkaufsmanagerindex Gewerbe aus den USA.
Dax: Die wichtigen Marken für den Handelstag
Der Dax notiert im frühen Handel wieder über der Marke von 15.400 Punkten. Im Bereich von 15.435 wartet jedoch eine erste Hürde. Sollte er diese überwinden, dann rücken die nächsten Anlaufpunkte bei 15.475/481 und 15.519 ins Visier. Richtungsweisen ist die Zone zwischen 15.530 und 15.552. Ein Ausbruch darüber dürfte ihn wieder in Richtung der Jahreshochs führen. Es bedarf aber eines Tagesschlusskurses oberhalb von 15.530, um weiteres Aufwärtspotenzial freizusetzen.
Oberhalb des heutigen Pivot Punktes 15.366 bleibt das Intraday-Chartbild aufwärts gerichtet. Fällt der Dax jedoch darunter, so dürfte er erneut die Unterstützungszone zwischen 15.300 und 15.270 anpeilen. Bärisch wird es hingegen erst, wenn der Index wieder unter 15.247 fällt. Dann sollte es zum Gap-Close bei 15.209 kommen. An dem Bereich bei 15.162/150 ist der Index aber wieder gut unterstützt.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
15.366 – Pivot Punkt
15.300 – Horizontale
15.289 – Tagestief 28.02.
15.273 – ex 6-fach Tief
15.246/247 – ex Doppeltief 10.02. / 22.02.
15.209 – Gap 24.02.
15.162 – Tagestief 24.02.
15.150 – Horizontale
15.135 – 127,2% Ext. (15.658 – 15.247)
15.057 – Horizontale
14.993 – Dreifachtief / 161,8% Ext. (15.658 – 15.247)
Dax Widerstände (WS):
15.443 – Tageshoch 28.02.
15.475 – Horizontale
15.481 – Tageshoch 27.02.
15.519 – Pivot R2
15.530 – Tageshoch 24.02.
15.552 – Tageshoch 23.02.
15.614 – Horizontale (D1)
15.634 – Tageshoch 16.02.
15.658 – Jahreshoch 09.02.
15.730 – Horizontale (D1)
Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Der DAX ist ein „Performance Index“ und kein „Kurs Index“. In den „Dax Performance Index“ werden sämtliche, seit dem 30.Dezember 1987, gezahlten Dividenden künstlich eingerechnet.
Wenn dann müsste man den „Dax Performance Index“ mit dem „Dow Jones Total Return Index“ vergleichen. Nicht mit dem „Dow Jones Industrial Average Index“ .
Das ist der Grundfehler in der Analyse und eigentlich Basiswissen.
Der DAX Kursindex bewegt sich im Wesentlichen auf den Hochpunkten des Jahres 2000 ( damals 6266 Punkte).
Lesehinweis: „Die brutale Wahrheit über den Dax “ aus dem Januar 2020 …Der Artikel ist immer noch im Internet zu finden.
Vielen Dank für Ihren Kommentar, aber ich bin mir nicht sicher, ob er an mich gerichtet ist. Denn zunächst einmal gibt es in dieser Analyse keinen Fehler, da einzig der Dax hier analysiert wurde. Die heutige Dax-Analyse hat aktiven Tradern einmal mehr geholfen sich am Markt zu orientieren. Die charttechnsiche Analyse ist wunderbar aufgegangen – Anstieg bis 15.475 und anschließender abpraller nach unten.
Darüber hinaus wurde in dem Artikel nicht die Performance von „Dow Jones“ und Dax verglichen, sondern nur ein Vergleich aufgestellt, wie unterschiedlich derzeit die Kursverläufe an den US-Börsen und dem Deutschen Aktienindex sind.
Ungeachtet dessen hat der Dax Kursindex seit Jahresbeginn ein Plus von 9,66% eingefahren (Stand jetzt) und der S&P ein Plus von 2,12 %. Damit hat sowohl der Preis- als auch der Kursindex den Dow und S&P outperformt.
Der von Ihnen genannte Artiekl ist interessant und sollte von jedem Dax-Trader gelesen werden, aber für einen „alten“ Börsenhasen wie mich, der jeden Tag am Markt aktiv ist, und auch täglich darüber berichtet, ist das sicherlich nichts neues.
Beste Grüße und good Trades
Vergleiche zwischen den verschiedenen Indizes sind ja ohnehin nie streng möglich, da die Börsen ihren Index anhand abweichender Kriterien ermitteln. Ja, der „normale“ DAX ist ein Performance Index, was erst einmal seltsam aussieht, aber zur Strategie deutscher Unternehmen mit wenig Wachstum und hoher Dividende passt. Das ist mit einem amerikanischen Kursindex, der viele Unternehmen mit Wachstum, aber wenig oder keiner Dividende, beinhaltet, durchaus vergleichbar. Als reiner Kursindex wäre der DAX in den letzten 20 Jahren sehr ungerecht behandelt worden.
Die hier gezeigte fundamentale und technische Analyse ist schon aufschlussreich, sieht nach einer ausgeprägten Seitenbewegung des DAX für die nächsten beiden Woche aus.