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Der IWF mit Warnung für Kanada sowie einer erstaunlichen Erkenntnis

Nach der gestrigen Zinsanhebung in Kanada, die die erste nach sieben Jahren war, berichteten wir gestern bereits über einige enorme Fehlentwicklungen im kanadischen Finanzsektor. Während die Verschuldung der...

FMW-Redaktion

Nach der gestrigen Zinsanhebung in Kanada, die die erste nach sieben Jahren war, berichteten wir gestern bereits über einige enorme Fehlentwicklungen im kanadischen Finanzsektor. Während die Verschuldung der Amerikaner seit 2007 spürbar zurückging und erst einmal eine Pause einlegte, stieg sie in Kanada immer weiter. So stieg dort die Verschuldung der Haushalte in Relation zum Einkommen auf gut 150%. Auch arbeiten in Kanada in der Baubranche doppelt so viele Menschen wie in den USA (in Relation zur dortigen arbeitenden Bevölkerung).

Kernproblem in Kanada ist der Immobiliensektor, der sich zügellos weiterentwickelt. Vor allem an der Westküste hat man im Großraum Vancouver das Problem, dass chinesische Millionäre und Milliardäre die Stadt regelrecht überrennen, und die Immobilienpreise zum Explodieren bringen. Selbst Besserverdiener können sich das Leben in der Stadt kaum noch leisten. Die Hauspreise in Vancouver und Toronto haben sich seit 2009 mehr als verdoppelt.

Aktuell hat der Internationale Währungsfonds nach einer routinemäßigen Länderüberprüfung für Kanada seinen Bericht veröffentlicht. Man sehe ein großes Risiko darin, dass der Häusermarkt in Kanada eine scharfe Korrektur erlebe, was die Bankbilanzen negativ beeinflussen könne. Risiken für die Finanzstabilität könnten entstehen, wenn in Kanada nach der Korrektur am Häusermarkt eine Rezession im Land folge.

Die Politik der kanadischen Notenbank solle laut IWF „anpassungsfähig“ bleiben, denn der Inflationsdruck steige. Diese Aussage traf man für den Bericht kurz vor der gestrigen Notenbank-Entscheidung mit ihrer Zinsanhebung – genau so eine Maßnahme war gemeint mit „anpassungsfähig“. Aber wie wir gestern schon ausführten: Weiter steigende Zinsen könnten genau für den Zusammenbruch am Häuser- und Kreditmarkt in Kanada sorgen, wie er in den USA im Jahr 2007 stattfand.

Und jetzt kommen wir zu einer interessanten Aussage des IWF, an die man sich vielleicht in Zukunft erinnern sollte. Es seien zwar große Schwierigkeiten möglich durch zahlreiche Kreditausfälle, die die Banken in Schwierigkeiten bringen. Aber, so der IWF: Banken-Stresstests für Kanada hätten ergeben, dass die Banken in der Lage seien „signifikante Verluste“ bei nicht abgesicherten Hypothekenportfolios zu verkraften, weil ihre Kapitalbasis so gut sei. Dazu meinen wir: Warten wir es ab! Was ab 2007 in den USA passierte, hätte vorher auch niemand für möglich gehalten.

Werden nur genug Hausbesitzer zahlungsunfähig, kann die Kapitalbasis einer Bank auf den ersten Blick auch noch so gut aussehen – irgendwann ist Schluss mit lustig. Die Verschuldung der Verbraucher und die Höhe der Hauspreise – beide Indikatoren sprechen in Kanada (wie auch in Australien) dafür, dass es irgendwann einen richtigen Knall gibt. Nur wann?


Die Kanada-Flagge. Grafik: Created by E Pluribus Anthony / User:Mzajac / Wikipedia / Gemeinfrei



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1 Kommentar

  1. „Indikatoren sprechen in Kanada (wie auch in Australien) dafür, dass es irgendwann einen richtigen Knall gibt.
    Nur wann?“

    Na dann, wenn der von mir heraufbeschworene Meteorit einschlägt – oder so was Ähnliches.

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