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Deutsche Bank: Der große Kahlschlag – hier alle Infos

Gerade erst am Freitag verkündete die Deutsche Bank, dass der Investmentbanking-Chef Garth Ritchie, der gleichzeitig auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist, die Bank „in gegenseitigem Einvernehmen“ verlassen werde. Gestern wurde dann bekanntgegeben, dass Bankchef Christian Sewing dieses Amt mit übernimmt. Und nun geht es so richtig los. Die Deutsche Bank vollzieht den angekündigten großen Kahlschlag, aber so richtig. Es ist der Abschied von der großen internationalen „Banking-Bühne“.


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Deutsche Bank mit großem Kahlschlag

Hier einige der wichtigsten Fakten in Kurzform, bevor wir in die Details gehen. Zitat DB:

Im Zuge der Restrukturierung plant die Deutsche Bank bis 2022 einen Stellenabbau um rund 18.000 auf etwa 74.000 Vollzeitstellen.

Im Zusammenhang mit diesen Entscheidungen beabsichtigt der Vorstand, für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 keine Dividende auf die Aktien der Bank vorzuschlagen. Die Bank erwartet, dass sie während des gesamten Transformationsprozesses ausreichend ausschüttungsfähige Posten hat, um Kuponzahlungen auf die Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals (Additional Tier 1) zu leisten.

Im Zusammenhang mit der Restrukturierung rechnet die Deutsche Bank mit Belastungen in Höhe von rund 3 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2019, In der Summe rechnet die Deutsche Bank mit Belastungen von insgesamt 7,4 Milliarden Euro bis Ende 2022.

Einschließlich der Belastungen durch die oben dargestellte Restrukturierung rechnet die Deutsche Bank für das zweite Quartal 2019 mit einem Verlust von etwa 500 Millionen Euro vor Steuern und 2,8 Milliarden Euro nach Steuern. Bereinigt um diese Belastungen erwartet die Bank für das zweite Quartal einen Gewinn vor Steuern in Höhe von rund 400 Millionen Euro und nach Steuern von 120 Millionen Euro.

Die Deutsche Bank bündelt die Transaktionsbank und das deutsche Geschäft mit Firmenkunden in einem vierten Geschäftsbereich namens Unternehmensbank.

Die Deutsche Bank senkt ihre bereinigten Kosten(2) bis 2022 um rund 6 Milliarden Euro, oder mehr als ein Viertel der derzeitigen Gesamtkosten, auf dann 17 Milliarden Euro.

Der große Umbau

Und man zieht sich in großem Umfang aus dem weltweiten Investmentbanking und Aktiengeschäft zurück, wie man gestern offiziell verkündet hat. Damit beerdigt die Deutsche Bank endgültig den alten Anspruch von Ackermann und Co, ganz ganz ganz oben mit dabei sein zu wollen! Offiziell spricht die Bank vom „Rückzug aus dem weltweiten Aktiengeschäft und einer erheblichen Verringerung der risikogewichteten Aktiva in der Unternehmens- und Investmentbank“.

Die Deutsche Bank wird sich aus dem Aktienhandelsgeschäft zurückziehen, wobei ein fokussiertes Aktienemissionsgeschäft (Equity Capital Markets) fortgeführt wird. Darüber hinaus plant die Bank, ihr Handelsgeschäft, insbesondere den Handel mit Zinsprodukten (Rates), anzupassen und den Abbau ihres Portfolios an nichtstrategischen Aktiva zu beschleunigen. In der Summe wird die Deutsche Bank durch diese Maßnahmen die risikogewichteten Aktiva, welche diesen Bereichen zugeordnet sind, um etwa 40 Prozent reduzieren.

Interne „Bad Bank“

Auch wird die Deutsche Bank eine Art interne Bad Bank gründen, obwohl es ja keine richtige Bad Bank sein wird. Geschäfte, die nur noch abgewickelt, aber nicht mehr aktiv weiter betrieben werden, sollen zur besseren optischen Trennung in eine „Abbaueinheit“ (Capital Release Unit) verschoben werden. Diese Abbaueinheit werde geschaffen um „die Bilanzpositionen effizient abzuwickeln, die aus den Geschäftsfeldern stammen, die aufgegeben oder verkleinert werden. Diese Positionen umfassen 74 Milliarden Euro an risikogewichteten Aktiva und eine Gesamtverschuldung (Leverage Exposure) von 288 Milliarden Euro (gemessen am Wert zum 31. Dezember 2018)“. Diese Maßnahmen sollen es der Deutschen Bank ermöglichen, sich auf die Kerngeschäfte zu konzentrieren, in denen sie eine starke Marktposition habe, und dort zu investieren. Das gelte für das Geschäft mit Unternehmenskunden, das Finanzierungsgeschäft, das Geschäft mit Fremdwährungen, das Beratungs- und Emissionsgeschäft, das Privatkundengeschäft sowie das Asset Management.

Kosten senken

Hier die Aussagen der Deutschbanker zu Kostensenkungen:

Die Deutsche Bank wird ein Kostensenkungsprogramm umsetzen, das ihre bereinigten Kosten auf 17 Milliarden Euro im Jahr 2022 senken soll. Sie strebt im selben Jahr ein Aufwands-Ertrags-Verhältnis von 70 Prozent an. Im Zusammenhang mit der Restrukturierung rechnet die Deutsche Bank mit Belastungen in Höhe von rund 3 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2019, wovon sich rund 200 Millionen Euro auf die harte Kernkapitalquote (CET1) auswirken. In diesen Kosten enthalten sind eine Abschreibung von Steuerforderungen aus latenten Steuern in Höhe von etwa 2 Milliarden Euro und Wertminderungen von etwa 900 Millionen Euro. Weitere Restrukturierungsaufwendungen werden im zweiten Halbjahr 2019 sowie in den Folgejahren erwartet. In der Summe rechnet die Deutsche Bank mit Belastungen von insgesamt 7,4 Milliarden Euro bis Ende 2022.

Hier finden Sie den Brief von Bankchef Christian Sewing an seine Mitarbeiter.

Deutsche Bank Handelsraum
Foto: Deutsche Bank AG



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