Europa

Deutsche Wirtschaft: Einkaufsmanagerindizes – Kosten steigen wie noch nie, Lieferengpässe

So verteuerten sich die Einkaufspreise im Mai in einem Maße, wie es in der 25-jährigen Umfragegeschichte in der Industrie noch nie der Fall war

Deutsche Wirtschaft: Kosten steigen

Soeben wurde der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Wirtschaft (Markit PMI; erste Veröffentlichung für Mai) veröffentlicht – einer der zentralen Indikatoren für die deutsche Konjunktur:

Gesamtindex: 56,2 (Prognose war 57,1; Vormonat war 55,8)

Verarbeitendes Gewerbe: 64,0 (Prognose war 65,9; Vormonat war 66,2)

Dienstleistung: 52,8 (Prognose war 50,8; Vormonat war 51,5)

Kurz zuvor war der Einkaufsmanagerindex aus Frankreich mit 59,2 für Gewerbe (Prognose war 58,5; Vormonat war 58,9) und mit 56,6 für Dienstleistung (Prognose war 53,0; Vormonat war 50,3) besser als erwartet ausgefallen.

Zu den Daten aus Deutschland kommentiert Phil Smith von Markit, das die Umfrage ausgeführt hat:

„Während die Nachfrage im verarbeitenden Gewerbe grundsätzlich weiter hoch ist, berichteten immer mehr Hersteller von Lieferengpässen, die in einigen Fällen sogar zur Drosselung der Produktion führten und das Neugeschäft aufgrund von erzwungenen Produktionsstillständen auf Kundenseite belasten. Hinzu kommt der damit verbundene Kostenanstieg. So verteuerten sich die Einkaufspreise im Mai in einem Maße, wie es in der 25-jährigen Umfragegeschichte in der Industrie noch nie der Fall war. Zudem greift der Inflationsdruck allmählich auch auf den Dienstleistungssektor über, was die Steigerungsraten für Einkaufs- und Verkaufspreise sektorübergreifend auf neue Rekordhöhen getrieben hat. Die Umfrageergebnisse deuten zudem darauf hin, dass sich der Kostenanstieg auf das Beschäftigungswachstum auswirkt. Demnach waren einige Hersteller bemüht, die Kosten trotz steigender Nachfrage zu senken. Dennoch: Da die Nachfrage das Angebot weiterhin deutlich übersteigt – was die Auftragsbestände mit einer fast rekordverdächtigen Rate zunehmen lässt – und die Unternehmen nach wie vor äußerst zuversichtlich in die Zukunft blicken, ist die Einstellungsbereitschaft weiter hoch.“



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