Gestern ist möglicherweise eine entscheidende Trendwende eingetreten: der Glaube, dass sich die Euro-Peripherie erholen wird, ist den Märkte abhanden gekommen! Damit endete eine lange Gewinnstrecke bei Anleihen und Aktienmärkten der Euro-Peripherie..
Und auffällig ist: bei Korrekturen an den Aktienmärkten in den letzten Wochen und Monaten konnten auch die Staatsanleihen der Euro-Peripherie profitieren (weil die Investoren glaubten, dass diese ein sicherer Hafen sei, Mario Draghi sei Dank; siehe dazu unseren Artikel „Euro-Bonds durch die Hintertür“).
Das hat sich gestern grundlegend geändert: die schwachen BIP-Daten Italiens (-0,1%, Prognose war +0,2%) haben den Hoffnungsmythos einer Erholung der Krisenländer erst einmal zerstört. Es ist jetzt wieder ein Anflug von ökonomischer Vernunft in die Märkte eingekehrt, etwas Luft aus der Blase entwichen. Gefragt sind jetzt wieder deutsche Staatsanleihen, deren Rendite unter 1,30% gefallen ist, während die Risikoprämien der Anleihen Italiens gestern sprunghaft angestiegen sind. Damit steigt wieder der spread (Renditedifferenz) zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen:
Auch die Aktienmärkte zeigen den gedanklichen Wechsel: der Dax hält sich seit gestern deutlich besser als der italienische MIB 40:
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