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Einkaufsmanagerindex Oktober schlechter, besonders bei Dienstleistungen!

Die Daten zum deutschen Einkaufsmanagerindex für Oktober fallen aktuell schlechter aus, besonders bei Dienstleistungen!

Industrieproduktion
Inudstrieproduktion. Foto: Usertrmk - Freepik.com

Der deutsche Einkaufsmanagerindex für den Monat Oktober wurde soeben veröffentlicht. Der Gesamtindex liegt bei 45,8 Punkten (Vormonat 46,4 / für heute erwartet 46,7). Alle Werte unter 50 sprechen für eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung. Für das Verarbeitende Gewerbe liegt der Index bei 40,7 Punkten (Vormonat 39,6 / für heute erwartet 40 ). Für den Dienstleistungsbereich liegt der Index bei 48 Punkten (Vormonat 50,3 / für heute erwartet 50 ).

Dazu schreibt S&P Global aktuell: Mit 45,8 Punkten nach 46,4 im September verharrte der HCOB Flash Deutschland Composite PMI zum fünften Mal hintereinander unter der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird und gab gegenüber dem Vormonat nochmals nach. Zurückzuführen war dies in erster Linie auf die neuerlichen Geschäftseinbußen im Servicesektor (Index bei 48,0), nachdem hier im Vormonat noch ein Mini-Wachstum verzeichnet worden war. Die Industrieproduktion sank zwar ein weiteres Mal (Index bei 41,4), der Rückgang verlangsamte sich jedoch gegenüber den drei Vormonaten.

Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen ging im Oktober abermals zurück und hinterließ in den Orderbüchern der Unternehmen das höchste Minus seit Mai 2020. Die Serviceanbieter mussten den stärksten Auftragsrückgang seit knapp dreieinhalb Jahren hinnehmen, was die Unternehmen nicht zuletzt auf die Ausgabenzurückhaltung der Kunden und die verschärften Finanzierungsbedingungen zurückführten. In der Industrie schlug zwar das niedrigste Auftragsminus seit Juni zu Buche, der Rückgang blieb aber auch hier gravierend.

Nachdem die Auftragsbestände im September so rasant abgenommen hatten wie seit über drei Jahren nicht mehr, verlangsamtet sich der Rückgang im Oktober erstmals seit sieben Monaten wieder (in beiden Sektoren). Dessen ungeachtet sorgte die nachlassende Kapazitätsauslastung dafür, dass sich der Stellenabbau beschleunigte, nachdem die Beschäftigtenzahlen im Vormonat erstmals seit knapp drei Jahren wieder gesunken waren. Insgesamt fiel der Jobabbau jedoch wegen nur vereinzelter Stellenstreichungen im Servicesektor moderat aus. In der Industrie ging die Beschäftigung hingegen so rasant wie seit Oktober 2020 nicht mehr zurück.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist blieben insgesamt mau. Zwar fielen sie nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie im September, der entsprechende Index verharrte jedoch auf einem der niedrigsten Werte seit Jahresbeginn. Vorsichtiger Optimismus im Servicesektor, wo der entsprechende Index auf ein 4-Monatshoch kletterte, kontrastierte mit erneut ausgesprochen pessimistischen Erwartungen in der Industrie.

Nachdem der Index Verkaufspreise im September auf ein 31-Monatstief abgesackt war, entwickelten sich die Verkaufs- bzw. Angebotspreise im Oktober weitgehend seitwärts. Trotz der niedrigsten Rate seit Mai 2021 blieb der Anstieg der Angebotspreise im Servicesektor überdurchschnittlich stark, in der Industrie sanken die Verkaufspreise zum fünften Mal hintereinander, wenngleich mit der niedrigsten Rate seit Juni.

Diese entgegengesetzten Entwicklungen spiegelten die Kostentrends in den beiden Sektoren wider. Bei den Serviceanbietern stiegen die Kosten wegen der hohen Lohnforderungen und der generellen Teuerung zwar abermals stark, die Rate gab jedoch auf den tiefsten Wert seit April 2021 nach. In der Industrie sanken die Kosten hingegen erneut kräftig. Insgesamt legten die Einkaufspreise mit der zweitniedrigsten Steigerungsrate seit knapp drei Jahren zu (lediglich unterschritten von der Rate im Juli).



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