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Preisdeckel führen zu Mangelwirtschaft Energiekrise: EU will Strompreis bei 200 Euro deckeln – Weg in die Mangelwirtschaft

Energiekrise Strompreis EU Mangelwirtschaft

Die EU will den Strompreis bei 200 Euro deckeln, um damit die zuletzt immer weiter eskalierte Energiekrise wieder in den Griff zu bekommen – aber damit wohl den Weg in eine Mangelwirtschaft ebnen. Ebenso soll es Preisdeckel am Gasmarkt geben – offendkundig gibe es Planungen, die Abläufe am Gasmarkt umzustruktuieren, wie Recherchen von Bloomberg zeigten.

Energiekrise, Strompreis und Mangelwirtschaft

Faktisch laufen die Pläne der EU auf die Abschaffung freier Märkte hinaus – die Geschichte zeigt zudem, dass Preisdeckel Angebots-Engpässe eher sogar verstärken und diese nicht etwa beseitigen, weil die Hersteller häufig höhere Kosten zur Herstellung des Produkts haben als sie aufgrund des Preisdeckels durch den Verkauf ihre Produkts erlösen können. Hinzu kommt, dass die Endkonsumenten wenig Anreiz für eine sparsame Verwendung haben.

Die Folge: es gibt genug Geld, aber zu wenig Produkte/Güter – das ist das Charakteristikum einer Mangelwirtschaft.

Dazu berichtet Bloomberg:

Die EU wird radikale Maßnahmen zur Senkung des Stromverbrauchs und zur Deckelung des Strompreises ergreifen, um die rasant steigenden Energiekosten einzudämmen, die die Wirtschaft in der Region erschüttern.

Die Exekutive der EU plant, den 27 Mitgliedstaaten der Union vorzuschlagen, die übermäßigen Einnahmen von Unternehmen, die Strom aus anderen Quellen als Gas erzeugen, zu begrenzen und die Gewinne zur Unterstützung der Verbraucher zu verwenden, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dies würde durch die Einführung einer Obergrenze für den Strompreis geschehen, der mit Technologien wie erneuerbaren Energien, Braunkohle oder Kernenergie erzeugt wird.

Der beispiellose Plan, in die Energiemärkte einzugreifen, umfasst auch eine Abgabe für die Erzeuger fossiler Brennstoffe, eine Preisobergrenze für russische Gasimporte, Maßnahmen zur Erhöhung der Liquidität von Energieunternehmen bei Bedarf und ein verbindliches Ziel für die Senkung des Stromverbrauchs.

Die von der Europäischen Union vorgeschlagene Preisobergrenze für nicht mit Gas erzeugten Strom in Höhe von 200 EU/MWh würde laut Jefferies die Kosten der Versorgungsrisiken auf den Strom- und Gasmärkten von den Verbrauchern auf die Erzeuger umverteilen.

Theoretisch könnte dies jedoch zu einer höheren Nachfrage führen, was die Knappheits- und Versorgungsprobleme noch verschärfen würde – Stichwort Mangelwirtschaft. In diesem Zusammenhang müsse die EU einen größeren Schwerpunkt auf Maßnahmen zur Senkung des Stromverbrauchs legen, so Jefferies.

EU will überschüssige Gewinne von Stromerzeugern abschöpfen

Die Europäische Union beabsichtigt, überschüssige Gewinne von Stromerzeugern, die nicht von den steigenden Gaspreisen betroffen sind, zurückzufordern. Auch Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten, werden von der Maßnahme betroffen sein, die darauf abzielt, Gelder an notleidende Verbraucher umzuleiten.

Die Maßnahme wäre Teil eines Maßnahmenpakets, das auch eine Senkung der Stromnachfrage in der gesamten EU um 10% und die Bereitstellung von Liquiditätshilfen für Unternehmen vorsieht, die von wachsenden Sicherheitenanforderungen betroffen sind.

Vor dem Treffen der Energieminister am Freitag in Brüssel wächst der Druck auf die politischen Entscheidungsträger. Es sollen Notfallmaßnahmen ausgearbeitet werden, um die Auswirkungen der steigenden Strom- und Erdgaspreise auf Industrie, Unternehmen und Haushalte einzudämmen. Nachdem Russland letzte Woche die Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipeline auf unbestimmte Zeit gestoppt hat, ist die Dringlichkeit zum Handeln noch größer geworden.

FMW/Bloomberg

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39 Kommentare

  1. Mangelwirtschaft ist ein gutes Stichwort!!!

    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/lager-bei-adblue-hersteller-skw-piesteritz-laufen-leer-kurzarbeit-droht/ar-AA11yAPM?rc=1&ocid=winp1taskbar&cvid=cfee25b6956143c9acd7807f2b45a116

    Vielleicht sollte man schon vorausschauend Adblue hamstern ;-)

    Nun werden bald gasintensive Branchen ein Problem bekommen, wenn bei der Gasumlage nicht nachgesteuert wird.

    Kann mal jemand bitte Herrn Dr. Habeck anrufen und ihm das erklären?
    Obwohl der glaubt ja anscheinend, dass die betroffenen Unternehmen nicht insolvent gehen, wenn sie denn einfach nicht mehr produzieren und somit ist die Welt doch in Ordnung…

    1. Hör mir dem DEM auf. Wer mitten im Winter in Größenordnung Gas auf dem Weltmarkt kauft und sich dann wundert, dass der Gaspreis steigt, hat in meinen Augen nichts als Wirtschaftsminister verloren.

  2. Das mit den Preisdeckeln ist immer eine schwierige Sache, zumal man damit nur temporäre Probleme löst, aber nicht grundlegende. Kernproblem doch das die Stromerzeugung auf Gaskraftwerke aufgebaut ist. Also ist doch logisch, das ich hier nach Alternativen suchen muss, die ich zu einen in der verhassten Kernenergie und zum anderen in der Kohle finde. Bei der Kernenergie fällt Atommüll an und das ist seit Jahrzehnten ein ungelöstes Problem ohne Zweifel. Aber ist es nicht sinnvoller auf mehr Atomkraft zu setzen, als auf Kohle? Was produziert den mehr CO2 und somit mehr Erderwärmung?

    Die Entkopplung vom Gas- und Strommarkt ist grundsätzlich der richtige Weg, das ist eine Fehlkonstruktion.

  3. Das ist immer so im Sozialismus. Es wird immer der Mangel verwaltet, und es bilden sich Schlangen vor dem Geschäften.
    Zum Schluss gibt es dann Unruhen und Gewalt.
    Aber dafür koordiniert jetzt ja schon die Bundeswehr mit in der Regierung. Und europaweit sind die Lissabonverträge von 2009 in Kraft.
    Bisher habe ich nur im wirtschaftlichen Sinn, und bei dem Betreiben von Vorsorgen den Begriff „voll Deckung“ benutzt.
    Aber ich denke, dass dann auch bald die Demonstranten, aus denen dann Aufrührer werden, in volle Deckung gehen sollten. Denn diese Aufrührer haben dann kein Recht mehr auf Leben. Für diese Aufrührer gilt dann nicht mehr das Grundgesetzt, mit dem Recht auf Leben.
    So schnell ändern sich die Zeiten.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut
      Solange sich Demonstranten an das Grundgesetz halten, ansatzweise friedlich bleiben, keine lebensbedrohende Gewalt für andere anwenden und nicht plündern, brennen, rauben und zerstören, wird sie die Bundesregierung mit Hilfe der Bundeswehr auch nicht in ihrem Recht auf Leben bedrohen. Noch nicht einmal, wenn diese Extremisten ihrerseits das Grundrecht auf Leben regelmäßig missachten, was in der Szene seit 2015 immer wieder aufs Neue ausgetestet und zelebriert wird.

      In welcher kranken, düsteren und paranoiden Welt leben Sie eigentlich?

      1. @Norbert

        Ich denke (nur eine Vermutung, kann auch falsch sein), er hat irgendwann die kranke Welt der Prepper-Gold- und Untergangssehnsüchtler kennengelernt und ist drin steckengeblieben.
        Wenn man da einmal mental gefangen ist, kommt man nur mehr schwer heraus. Ist wie eine Droge.
        Man wartet sehnsüchtig auf den Untergang und hofft auf eine neue Welt oder einen Messias und glaubt sich durch Goldbesitz hinüberretten zu können und gar in den Kreis irgendwelcher „neuer Eliten“ aufgenommen zu werden
        Diese abstrusen Fantasien gibt‘s eigentlich schon lange. Es gibt dazu interessante psychologische Erklärungen.

      2. Extremisten sind das plötzlich ? Denken Sie etwa die Regierung lässt sich von brav Transparente tragenden Demonstranten beeindrucken ? Ich erinnere hier an die Ende 60 iger. Nicht nur 68. Ohne die „Gewalt“ wie Sie es sehen, wäre nichts bewegt worden. Und auch die späteren Grünen beteiligten sich gewaltig daran. Auch ein Joschka Fischer. Und Gerhard Schröder war Rechtsanwalt dieser Demonstranten. Auch Otto Schily stand auf deren Seite.
        Wenn die Regierung jetzt darüber nachdenkt Militär gegen Demos einzusetzen, dann bitte rede keiner mehr hier von einer Demokratie. Aber Russland und China verurteilen. Mit den entsprechendeen Ausreden und Begründungen (die sich immer finden lassen) lässt sich das immer zurechtbiegen.

  4. @Helmut
    Was erwarten Sie für Andalusien?
    Wie ist diese Region betroffen?
    Herzliche Grüße in die Sonne :)
    Alex

    1. Hallo Alex Spur,
      Andalusien wird natürlich (wie auch ganz Spanien) dadurch betroffen sein, dass durch die hohen Energiepreise viele Firmen in Konkurs gehen, oder ihre Produktion drosseln. Was natürlich mit mehr Arbeitslosen einhergeht; aber Spanien konnte immer mit hohen Arbeislosenzahlen gut leben.
      Bei der Versorgung mit Energie sehen ich keine Probleme, denn Spanien hat (umgerechnet auf Deutschland) 10 AKW und 14 LNG- Terminals, mit langfristigen Lieferverträgen; das sind umgerechnet in Pipelinegas etwa 14 x N1 oder N2 .
      Warmwasser wird fast zu 100% im Jahr durch Solar erzeugt.
      Gekocht wird (auf dem Land) mit Butan/Propan, was bei der Mineralölherstellung anfällt.
      Wir selbst heizen im Winter mit Holz vom eigenen Grundstück.
      Können aber auch die Räume (wie in fasst allen spanischen Haushalten) mit Klimaanlagen beheizen. Durch den Wärmepumpeneffekt liegt das KW Heizleisung dann bei etwa 30 % des Strompreises.
      Da ist nur noch Holz zum Heizen günstiger.
      Einen Winter könnten wir hier in Andalusien notfalls auch ganz gut ohne Heizung überstehen.
      Wir selbst haben uns seit 2019 ganz konzentriert auf den Knall vorbereitet, der jetzt diesen Winter stattfinden wird.
      Wenn Spanien europaweit mit in einen Blackout gezogen wird, dann können wir hier auf dem Land auch Wochen oder Monate ohne Strom oder Lebensmittelversorgung leben.
      Wir haben früher 2 Ferienwohungen vermietet, und halten die Wohnungen frei für unsere Kinder und Enkel aus Deutschland. Vielleicht müssen sie ja den Besuch zu Weihnachten um einige Monate verlängern.
      Ich hoffen nur, dass es nicht europaweit zu Unruhen kommt, und das die Demokratien das alles aushalten werden.
      Natürlich leben jetzt noch viele in Deutschland in ihrer grünen Traumwelt, aber der Traum ist in den nächsten Monaten ausgeträumt.
      Ein typisches Zeichen für die zunehmende Hilflosigkeit in und unter der derzeitigen Regierung ist die zunehmende Aggressivität unter den Menschen, die jetzt langsam einsehen müssen, dass es gegen die Wand geht, und ihren Frust bei anderen abladen wollen, anstatt zu versuchen, das zu retten, was noch zu retten ist.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. Hört sich gut an das Energiemanagement. Allerdings wäre meine Frau für einen Gasherd nicht zu gewinnen.

      2. Danke für den Überblick! Ich habe selbst Freunde in der Nähe von Conil und überlege, meinen Lebensschwerpunkt dorthin zu verlegen. Daher hilft mir Ihre Einschätzung weiter beim Verständnis der Situation.
        Ich denke, solange das Wasser nicht ausgeht, sind Sie dort ganz gut aufgehoben!
        Alles Gute in den Süden
        Alex

        1. Hallo Alex Spur,
          da wird eher Deutschland das Wasser ausgehen. Wir selbst haben einen 150 m Tiefbrunnen, mit der wir auch noch Nachbarn versorgen. Und Spanien hat etwa 1.200 Meerwasserentsalzugsanlagen, neben etwa fasst 400 Stauwerken, von denen die Größte etwa 6 x so groß ist wie die größte deutsche Taalsperre.
          Ja, aber einige Taalsperren sind fasst leer. Die werden dann in der Tagesschau gezeigt.

  5. „Die von der Europäischen Union vorgeschlagene Preisobergrenze für nicht mit Gas erzeugten Strom in Höhe von 200 EU/MWh würde laut Jefferies die Kosten der Versorgungsrisiken auf den Strom- und Gasmärkten von den Verbrauchern auf die Erzeuger umverteilen.“

    Kann mir jemand sagen warum das nicht schon lange so ist? Ich finde es eine Frechheit, dass Energiekonzerne nicht wie jeder andere Hersteller eines Produktes dafür in Haftung genommen wird aber dennoch Gewinne einstreichen darf. Freie Marktwirtschaft habe ich bisher anders verstanden.

    1. Hallo Martin,
      dann bricht das Kartenhaus des grünen Geschäftsmodel zusammen, mit denen die Menschen mit dem Hinweis auf grünen Strom angezogen werden. Wer z. B. mit der Bahn fährt, muss ja auch mehr bezahlen, wenn er mit grünem Strom fährt. Warum?
      Da werden z. B. Milliarden an Lobbyisten und an Journalisten verteilt, die positiv über die Energiewende berichten. Und dessen Brot ich esse..
      Wer sich hinstellt und die Energiewende kritisiert, muss schon ganz fest im beruflichen Sattel sitzen, oder pensioniert sein.
      Also, mit wehenden Fahnen weiter in den nächsten Winter.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. Verbraucherschützer

        Da hat Helmut durchaus einen Punkt.

        Warum ist Ökostrom oder grüner Strom für den Endverbraucher mit höheren Kosten verbunden, wenn doch dessen Erzeugung die Günstigste ist ?

        Naja. Ein wenig Etikettenschwindel mit dubiosen Herkunftsnachweisen hilft manchmal, den Kunden hinters Licht zu führen :-)

        https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/preise-tarife-anbieterwechsel/ist-ein-tarif-mit-oekostrom-und-oekogas-ueberhaupt-sinnvoll-8207

        1. @Verbraucherschützer, Warum ist Ökostrom oder grüner Strom für den Endverbraucher mit höheren Kosten verbunden, wenn doch dessen Erzeugung die Günstigste ist ?
          Das Prinzip ist in groben Zügen folgendes:

          Seit mehr als 20 Jahren werden die Erneuerbaren durch die Einspeisevergütung bezahlt.
          Die ersten Jahre war die Technologie noch sehr teuer und mit hohen Investitionskosten verbunden. Um diese dennoch rentabel zu machen und einen schnellen Ausbau zu fördern, gab und gibt es garantierte Vergütungssätze.
          Diese garantierte Einspeisevergütung nahm im Laufe der Jahre immer mehr ab, da die Teile immer günstiger produziert werden konnten und auch immer effizienter wurden. So gab es 2015 noch etwas über 12 Cent für kleinere Anlagen und etwa 8,5 Cent für größere. 2020 waren es noch etwa 9 bzw. 6 Cent, aktuell sind es 6 bzw. 4,3 Cent.

          Was der Endverbraucher zu bezahlen hat(te), war die EEG-Umlage. Diese berechnet sich aus der Differenz zwischen den nach dem EEG geregelten Vergütungssätzen und dem Verkaufswert des erzeugten Stroms an der Strombörse. 2012 waren das 3,59 Cent, 2015 6,17 Cent, 2020 6,76 Cent, 2021 6,5 Cent.

          Die ersten neun Jahre verteuerten also die Erneuerbaren den Börsen- und Endverbraucherpreis in geringem Maße bis zu maximal 1,20 Cent/kWh. Seit 2011 kehrte sich die Kurve bei den Marktwerten und Börsenstrompreisen durch die immer günstigeren Erneuerbaren um und führte an den Börsen zu einer Preissenkung von etwa 45% bis zum Jahr 2020. Das lag an dem Merit-Order-Effekt, weil mit zunehmender Anzahl an Erneuerbaren immer mehr der teuersten Kraftwerke aus der Order verdrängt wurden und nicht mehr zum Zug kamen.

          Wir haben also im Lauf der Zeit immer günstigeren grünen Strom und fallende Einspeisevergütungen, und dennoch stieg die EEG-Umlage überproportional an, hielt sich dann lange auf relativ „hohem“ und konstanten Niveau und verteuerte den Strom für Endverbraucher. Wie kann das sein?

          Dieses Phänomen ist als EEG-Paradoxon bekannt: Bei steigender EE-Erzeugung (durch Witterung und Zubau) müssten immer mehr konventionelle Kraftwerke relativ schnell heruntergefahren werden, um eine massive Überschussstromproduktion zu verhindern. Das funktioniert bei Atomkraftwerken noch in begrenztem Maße und bis zu einem gewissen Grad, bei Kohlekraftwerken allerdings fast gar nicht. Man hatte da wohl bei CDU/CSU/FDP etwas blauäugig gehofft, dass schon nicht so viel grüner Strom erzeugt werden würde, was sich allerdings als Trugschluss erwies. Also wurden die Situationen immer häufiger, in denen einfach mehr Strom erzeugt wurde, als bei den konventionellen Kraftwerken abgeregelt werden konnte. Das Ergebnis war natürlich eine massive Überschussstromproduktion. Ein zu hohes Stromaufkommen drückt immer auf den Börsenpreis, weil der Strom dann kaum noch verkauft werden kann. Die Nachfrage fehlt und man bietet den Strom dann billiger und noch billiger an, bis jemand kauft.

          Ein Beispiel, was das ohne Überproduktion für die EEG-Umlage bedeutet:
          Börsenstrompreis 5 Cent/kWh
          Einspeisevergütung: 8 Cent/kWh
          EEG-Umlage 3 Cent/kWh

          Beispiel mit Überproduktion:
          Börsenstrompreis 2 Cent/kWh
          Einspeisevergütung: 8 Cent/kWh
          EEG-Umlage 6 Cent/kWh

          Viele Großverbraucher aus Industrie und Wirtschaft ließen sich von der EEG-Umlage befreien, sodass diese immer mehr auf den Endverbraucher und kleine Betriebe abgewälzt wurde.
          Wie oben dargelegt, führen die unflexiblen konventionellen Kraftwerke durch ihre starre „Grundlast“ zu Überschussproduktion und sinkende Börsenpreise/steigende EEG-Umlage. Diese sog. „Grundlast“ wird dadurch entschuldigt, dass sie ja immer sicher zur Verfügung stehen müsse, was in dieser Dimension allerdings ziemlicher Schwachsinn ist. Ganz im Gegenteil muss zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität der Stromverbrauch künstlich auf einem gewissen – prinzipiell viel zu hohen – Level gehalten werden, den diese Kraftwerke nicht unterschreiten können.
          Die Entwicklung der EEG-Umlage entsprach in ihrem Verlauf bis 2009 dem Trend der tatsächlichen EEG-Kosten und stieg nur moderat gemäß des Zubaus. Nach dem neuen Wälzungsmechanismus im Jahre 2010 explodierte sie dann förmlich:
          https://photovoltaikbuero.de/wp-content/uploads/2014/12/2Auszahlung-versus-EEG-Umlage-Grafik-Eva_1.jpg

          Wem genau haben wir diesen Mechanismus zu verdanken?
          Das war maßgeblich jene Partei, die sich ein Jahrzehnt später frech hinstellte und immerzu die Abschaffung des EEG forderte, die Energiewende verteufelte, Windkraft ablehnte und – nach wie vor – der unwirtschaftlichen Atomkraft huldigt. Nein, nicht die Clownspartei AfD ist gemeint, sondern die FDP, Stichwort “AusglMechV”.

          Das komplette Gegenteil von sinkenden Strompreisen durch günstige Erneuerbare ist eingetreten – die EEG-Umlage explodiert und der Verbraucher wurde zur Melkkuh – während zugleich ein paradiesischer Schnäppchenmarkt und Selbstbedienungsladen für Großindustrie und konv. Energiewirtschaft eingerichtet wurde! Zeitgleich wurde die Photovoltaik zum alleinigen Sündenbock erklärt, obwohl die Förderkosten für die Anlagenbetreiber durch Zubau neuer Anlagen bei weitem nicht so stark zunahmen und bereits stagnieren. Tatsächliche Ursache war der neue Wälzungsmechanismus.
          https://photovoltaikbuero.de/pv-buero-blog/preistreiber-eeg-paradoxon/

          1. Es ist so: Wind und Sonne sind als Stromlieferanten unzuverlässig. Deswegen MUSS die gesamte potentiell benötigte Strommenge parallel zur Verfügung gehalten werden.
            Diese Kosten fehlen in den Darstellungen der grünen Seite immer.

            Man sieht es aber am Ergebnis: je mehr Wind und Sonne, umso höhere Stromkosten. Überall auf der Welt.

            Das war von Anfang an klar und wird sich erst ändern, wenn es Speichermedien gibt, die diese riesigen Energiemengen über lange Zeit halten können.

          2. Verbraucherschützer

            Also wäre doch zumindest aus Kostengründen und auch aus technischen Gründen aufgrund einer flexibleren Fahrweise, Atomkraft und erneuerbare Energien die beste Kombination die uns jetzt noch zur Verfügung steht oder nicht?

            Denn die Gaskraftwerke verursachen zur Zeit doch nur Probleme durch viel zu hohe Kosten und sie verknappen das in der Industrie dringend benötigte und auch kostengünstig benötigte Erdgas.

            Zudem ist ja nicht absehbar, wann Gas wieder kostengünstig und Mengenmäßig ausreichend mit hoher Sicherheit zur Verfügung steht.

            Die Energiewende mit einer vorübergehenden Nutzung der Atomkraft ist vielleicht das geringste Übel.

            Weg mit den Kohlekraftwerken !!!!

          3. @Felix, und was hat das jetzt mit der EEG-Umlage zu tun? Und war das mit den Backupkraftwerken nicht auch schon vor dem Wälzungsmechanismus 2010 so, als die kWh für den Endverbraucher noch knapp 23 Cent kostete (trotz Parallelstruktur)? Und wieso zahlten die Energieverteiler wie zum Beispiel regionale Stadtwerke seit Sommer 2008 nur noch etwa die Hälfte an die Stromerzeuger und gaben diese Preisvorteile nicht an Privatverbraucher weiter? Warum fiel der Preis für industrielle Großkunden bis zum Lieferjahr 2020 auf nie dagewesene Tiefstpreise von unter 4 Cent/kWh?
            Daran sieht man doch, dass es trotz Parallelstrukturen dank der Erneuerbaren deutlich günstiger geht.
            Und Ihre Argumentation bricht damit in sich zusammen wie die Gestehungskosten grüner Energien.

          4. @Verbraucherschützer, aus technischer Sicht sind Gaskraftwerke das Nonplusultra in Kombination mit den Erneuerbaren, weil sie schnell und auch komplett heruntergefahren werden können. Danach kommen die AKWs, am Ende die KKWs.

            Aus Kostengründen wären es derzeit die AKWs, sofern man nur die reinen Gestehungskosten berücksichtigt. Nur leider bringen die drei noch aktiven Werke nicht allzu viel. Ob man drei weitere, bereits stillgelegte Werke nochmal so ohne weiteres aktivieren kann, weiß ich aus dem Stegreif nicht. Stichworte: Genehmigungsverfahren, Sicherheitsüberprüfungen, anstehend Wartungsarbeiten, Personal, Gesetzesänderungen, Brennstäbe. Die wenigen Wischiwaschi-Aussagen dazu sind extrem widersprüchlich. Und prinzipiell bräuchte es eher 8 bis 10 Stück davon, um alle anderen Kraftwerke aus der Order zu verdrängen.
            Zudem würde man sich sicherlich wieder ein Jahrzehnt oder länger daran binden müssen. Doch was, wenn sich der Gaspreis und die Versorgung in 2 oder 3 Jahren wieder „normalisieren“? Den Shitstorm dazu gegen die Grünen kann ich mir schon heute lebhaft vorstellen. Und niemand würde dann in neue, H2-ready-GuD-Kraftwerke investieren, wenn die wegen ausreichender Stromproduktion durch Erneuerbare und AKWs nur in der Gegend herumstehen.

            Es ist eine extrem schwierige Situation mit vielen Unbekannten in der Gleichung. Ich möchte derzeit kein Wirtschaftsminister sein, denn außer einem Zufallstreffer kann man alles irgendwie völlig unverschuldet nur falsch machen.
            KKWs sind sicherlich ein extrem saurer Apfel, AKWs aufgrund der genannten Gründe allerdings ebenfalls nicht wirklich süßer.

          5. @Felix – die großen Energiespeicher gibt es schon in Europa: Die Pumpspeicherkraftwerke in Norwegen! Wenn jetzt noch der europäische Stromnetzausbau mittels HGÜ richtig in Gang kommen würde – und so den Speicherbedarf für Wind- und Sonnenstrom drastisch reduzieren würde – wäre eigentlich alles in Butter…

  6. Einen Preisdeckel für Strom und Gas fordert auch die CDU-Spitze um Parteichef Friedrich Merz. Der von seiner eigenen Partei wenig geschätzte Bundeskanzler und Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard führte für die Bundesrepublik Deutschland die Wirtschaftsordnung Soziale Marktwirtschaft ein. Und diese lässt in der Tat staatliche Eingriffe zu, wenn die wirtschaftliche Situation dies erforderlich macht. In Sachen aktueller Strom- und Gaspreis gibt es jedoch Alternativen zu einem staatlich verordneten Preisdeckel, dahingehend, daß man sich beim Erdgas für die Nutzung von Nord Stream 2 ausspricht, und in Sachen Stromerzeugung das russische Öl-Embargo stoppt. Der genannte geforderte Strom- und Erdgaspreisdeckel von seiten der CDU-Spitze um Parteichef Friedrich Merz ist somit rein dem energie- und rohstoffpolitischen Willen der CDU geschuldet. Auch in der früheren DDR gab es staatlich verordnete Preisdeckel, auf Grundlage des wirtschaftspolitischen Willens von SED-Generalsekretär Erich Honecker. Bei der CDU ist somit der politische Wille zugunsten einer grundlegenden Umgestaltung der BRD-Wirtschaftsordnung vorhanden. Sie muß somit damit rechnen, bereits bei ihrem aktuellen Bundesparteitag vom Bundesamt für Verfassungschutz mittels nachrichtendienstlicher Mittel beobachtet zu werden.

  7. Hallo Ottonorma,
    Und dann müssen Sie sich mal vorstellen, in China, Nordkorea, oder Russland würden die Gesetze ganz offiziell dahingehend geändert, dass auf Aufrührer geschossen werden darf, und sie kein Recht mehr auf Leben haben.
    Gut, wer ein Aufrührer war, wird dann hinterher definiert.
    Die deutsche Innenministerin ist schon fleißig dabei die Definition im Vorfeld sehr weit auszudehnen.
    Und dazu benötigt man eben Militär, denn die sind ausgebildet zum töten.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut

      In diesen Ländern muss man nicht lange die Gesetze ändern. Dort schießt man einfach auf Demonstranten und Aufrührer.

      1. Hallo Michael,
        Ich stelle mir mal vor, in China, Russland oder Nordkorea melden die Nachrichten, dass zwei rechtskräftig verurteilten Theroristen, in einem Hochsicherheitsgefängnis zur gleichen Zeit, in verschiedenenen Zellen, mit einer Polizeipistole per Genickschuss Selbstmord begangen haben.
        Oder ein anderer Gefangene, der auf einer feuerhemmenden Matratze festgebunden war, dadurch Selbstmord begangen hat, dass er diese Matratze angesteckt hat.
        In einer Zelle, in der ein Jahr vorher ein Gefangener an seinen Kopfverletzungen starb.
        Wir würden in ungläubiges Gelächter ausbrechen.
        In Deutschland geht das.

        1. @Helmut

          In China, Russland oder Nordkorea melden die Nachrichten nichts, weil es keine gibt!
          Und was ich mit Schießen auf Demonstranten meinte, war Hongkong 2019 oder die Niederschlagung der Studentenproteste auf dem Tiananmen-Platz 1989.

  8. Leute heute

    Strom ist in Deutschland schon lange zu teuer. Wenn ich also in einer ansetzenden akademischen Belehrung „2010“ lese, rolle ich nur noch mit den Augen.
    Ich weiß ja, dass die Ökos das alles nie als Problem sehen, aber vom Standpunkt einer Geschäftsgründung ist Deutschland einfach zu teuer und zu verregelt. Wenn jemand schon da ist, sieht das naturgemäß anders aus. Deswegen ist es ein schleichender Niedergang gewesen. Und jetzt beschleunigen wir.

    Energie muss zuverlässig zur Verfügung stehen und möglichst billig sein. Alles andere ist nachrangig. Es ist schön, wenn ich nicht husten muss, wenn ich vor die Tür trete, aber selbst das ist ein Luxus, den man sich nur mit extrem hohen Wohlstand leisten kann – den wir übrigens gerade wegwerfen. Schaut Euch doch die Geschichte an: was wir uns heute leisten können ist doch kein naturgegebener Normalzustand. Der Normalzustand war bis vor kurzen für praktisch alle, dass das Leben kurz und armselig ist.

    @ Lausi: Pumpkraftwerke sind eine der wenigen funktionierenden Möglichkeiten. Aber sie reichen weder in der Quantität noch können sie die Bedingung „zuverlässig“ abdecken. Insbesondere nicht, wenn sie alleine Wind und Sonne ergänzen sollen. Nach der ersten Dunkelflaute ist das weg (wenn es reicht), und man kann das Wasser kaum wieder zurückpumpen, wenn man der Wind nicht heftig in abertausende (gar nicht vorhandene) Windmühlen bläßt, bevor die nächste Flaute da ist.

    Man benötigt etwas wie einen Akku, nur ungleich leistungsfähiger, möglichst unbrennbar und aus Material hergestellt, dass es in hinreichender Menge gibt.

    Elektroautos gibt es länger, als Verbrenner. Es hat seinen Grund, dass der Verbrenner sich vor hundert Jahren durchgesetzt hat.

    Bei der jetzigen Batterietechnik sind wir mit Lithium am Ende der Fahnenstange, was die Leistungsfähigkeit grundsätzlich angeht. Es braucht höchstwahrscheinlich eine ganz neue Idee und die Umsetzung. An den Ideen wird gebastelt, Umsetzung ist noch nicht. Ich drücke die Daumen.

    Und dann, wenn das alles funktioniert und in Massen herstellbar ist, dann kann man das angehen.

    Jetzt ist das ein Lobbyprogramm, nur für eine grüne Lobby, statt einer altmodischen Öl-Bruderschaft. Konzerne machen sich die Taschen nochmal voll, der Staat auch, und Politiker bauen Karrieren darauf auf.

    Aber für die Menschen, die einfach leben wollen und dafür Geld verdienen müssen, sind das alles nur sinnlose Kosten.

    1. @Felix, Sie eröffnen augenrollend schon wieder einen neuen Thread, bevor Sie gewohnt zungenrollend auf offene Fragen und Argumente zu Ihren vorherigen Provokationen und Behauptungen eingegangen sind.

      Dabei ist Zungenrollen doch Ihre Spezialität und große Fähigkeit. Wie Parseltongue bei Potter oder Sarumans Stimme, Gríma Schlangenzunge beim Herrn des Wissens.

      Daher nochmal meine ohrenrollend unbeantworteten Fragen und Anmerkungen:
      @Felix, und was hat das jetzt mit der EEG-Umlage zu tun?
      Und war das mit den Backupkraftwerken nicht auch schon vor dem Wälzungsmechanismus 2010 so, als die kWh für den Endverbraucher noch knapp 23 Cent kostete (trotz Parallelstruktur)?
      Und wieso zahlten die Energieverteiler wie zum Beispiel regionale Stadtwerke seit Sommer 2008 nur noch etwa die Hälfte an die Stromerzeuger und gaben diese Preisvorteile nicht an Privatverbraucher weiter?
      Warum fiel der Preis für industrielle Großkunden bis zum Lieferjahr 2020 auf nie dagewesene Tiefstpreise von unter 4 Cent/kWh?
      Daran sieht man doch, dass es trotz Parallelstrukturen dank der Erneuerbaren deutlich günstiger geht.
      Und Ihre Argumentation bricht damit in sich zusammen wie die Gestehungskosten grüner Energien.

      1. Lieber leftutti,

        Sie schließen aus dem was sie sehen für ihre Begriffe scheinbar logisch. Ich kann das nachvollziehen, man benötigt zunächst einen Bezugsrahmen, weil nie alles offen liegt.

        Ich halte EEG z.B. für einen schädlichen, bürokratischen Ansatz, der nur behindert, weil er Ressourcen verbraucht.

        Sie sind meiner Meinung nach dabei daran gebunden, dass der Klimawandel abgewendet oder zumindest abgemildert werden muss.
        Ich dagegen denke, dass das wichtigste ist, dass die Wirtschaft besser läuft und der Wohlstand weiter zunimmt – und zwar weltweit und auch, damit wir insgesamt einen besseren Umweltschutz bekommen.

        Die Davoser Denke ist: Energieverbrauch runter, Bevölkerung reduzieren. Ich denke, mehr Bevölkerung, mehr Wirtschaft und mehr Energie führen uns auch zu mehr Lösungen, auch für jedes denkbare Umweltproblem.

        Die Geschichte bestätigt bisher meinen Denkansatz. Die Untergangsdystopien gingen stets von unzufriedenen reichen Kindern aus.

        1. Lieber Felix, und Sie schließen nicht aus dem, was Sie sehen, für Ihre Begriffe scheinbar logisch? Sie benötigen keinen Bezugsrahmen, Sie haben scheinbar Zugang zu einem universellen, allmächtigen und immerwährenden Gesamtwissen, das von der Geschichte kongruent bestätigt wird?

          Ich sehe in der Retrospektive eher, dass ständig wachsende Wirtschaft und zunehmender Wohlstand in der bisherigen Geschichte ganz ursächlich nur zu massiven Umwelt- und Klimaproblemen geführt haben, ohne irgendwo auch nur im Ansatz Lösungen dafür zu liefern. Als ein paar wenige aktuelle Beispiele aus einem schier unerschöpflichen Reservoir mögen folgende dienen:
          – Zunehmende weltweite Knappheit von sauberem und bezahlbarem Wasser
          – Riesige Mengen hoch radioaktiver Abfälle ohne ansatzweise Ideen einer sicheren Endlagerung
          – Omnipräsentes Vorkommen von Mikro- und Nanoplastik in Böden, Gewässern, Nahrungsmitteln und lebenden Organismen
          – Rasante Abnahme der Artenvielfalt in Flora und Fauna
          – Rasantes und unaufhaltsames Abschmelzen von Gletschern und unvorstellbarer Eismassen in polaren Breiten

          Sie sehen, dass sind alles sehr, sehr langfristige und globale Probleme, die auch mit der tollsten Technologie nicht zu bewältigen sind. Ausgestorbene Arten, mikroskopisches Plastik, aktivierte atomare Zerfallsprozesse, zunehmende Trockenheit oder globales Überschreiten von komplex zusammenhängenden Kipppunkten kann auch die tollste Wirtschaft nicht rückgängig und ungeschehen machen. Einmal abgesehen von der historischen Erfahrung, dass sich die Wirtschaft einen Dreck um Umweltprobleme schert. Ich denke, Sie lassen sich da nur allzu gerne von ideologisch-libertären, neoliberalen Wunschgedanken und Theorien leiten, um die Probleme noch ein paar Generationen in die Zukunft zu verschieben.

          Die Untergangsdystopien gehen meiner Erfahrung nach von ganz Anderen aus, wie uns alleine schon so viele Artikel und Kommentare hier auf FMW beeindruckend vor Augen führen.

          Da Sie sich ungefragt ziemlich oberlehrerhaft und schlau in meinen Thread mit dem @Verbraucherschützer eingemischt haben, sollten wir diesen nun endlich auch zum Abschluss bringen. Oder Sie machen zumindest nicht ständig neue Fässer auf, bis die alten geleert sind. Also nochmal: Meine unbeantworteten Fragen und Anmerkungen haben Sie noch immer nicht beantwortet:
          @Felix, und was hat das jetzt mit dem EEG-Paradoxon zu tun?
          Und war das mit den Backupkraftwerken nicht auch schon vor dem Wälzungsmechanismus 2010 so, als die kWh für den Endverbraucher noch knapp 23 Cent kostete (trotz Parallelstruktur)?
          Und wieso zahlten die Energieverteiler wie zum Beispiel regionale Stadtwerke seit Sommer 2008 nur noch etwa die Hälfte an die Stromerzeuger und gaben diese Preisvorteile nicht an Privatverbraucher weiter?
          Warum fiel der Preis für industrielle Großkunden bis zum Lieferjahr 2020 auf nie dagewesene Tiefstpreise von unter 4 Cent/kWh?
          Daran sieht man doch, dass es trotz Parallelstrukturen dank der Erneuerbaren deutlich günstiger geht.
          Und Ihre Argumentation bricht damit in sich zusammen wie die Gestehungskosten grüner Energien.

          1. „Riesige Mengen hoch radiaktiver Abfälle“
            zum einen sind das keine Abfälle sondern noch verwertbare Brennstoffe, für den Laien sind es natürlich Abfälle weil es die Medien so sagen.
            In erster Linie fällt darunter Plutonium, das eben in den herkömmlichen Raektoren anfällt. Deutschland hatte bis 2012 insgesamt ihre „riesige Menge“ von 127 to Plutonium angesammelt, das sind etwas mehr wie 6 m³. Man kann die transmutieren (wurde mit ca. 80 Jahren errechnet) oder verbrennt sie in schnellen Brütern wie die Russen.

            „rasantes Abnehmen von Fauna und Flora, und rasant auch die Abnahme von Gletschern“
            kleiner haben Sie es nicht mit Ihren Ausdrücken. Allein schon dies macht Sie unglaubwürdig

          2. Tja, es kommt eben auf den Preis an, den der Verbraucher zahlen muss, denn diese Kosten müssen erwirtschaftet werden.
            Billige Energie führt zu Wohlstand und Wohlstand führt ab einem bestimmten auch zu dem Wunsch nach einer intakten Umwelt.

            Früher wurde auf die Umwelt NULL Rücksicht genommen. Das ist erst eine Idee im Westen geworden, als praktisch jeder alles hatte.

            Natürlich tauchen auf der Suche nach neuen Produkten auch immer wieder dämliche Ideen auf (z.B. Nanopartikel in Essen oder Zahnpasta), aber ich schließe aus der Geschichte, dass das überwunden wird. Wir verbrennen heute auch keinen Mist mehr, damit uns warm ist.

            Beim Atommüll haben wir ein Problem, aber man darf sich das nicht angstbesetzt ansehen, sondern sehr genau. Ich sage heute, jedes Land kann ein Zwischenlager einrichten und dieses sichern. Wir reden hier über die Größe einer handelsüblichen Kaserne, und da wäre der Bunker für den eigentlichen Müll nur eine Halle.
            Wenn man sich nicht zutraut, dass zu managen, sollte man sich selbst auch in einen Bunker begeben. Schnellstens. Zudem ist inzwischen erreichbar, diese Abfälle selbst wieder als Brennstoff zu nutzen.
            Wären wir an der Technik dran geblieben, hätten wir das u.U. schon.

            Aber der Ursprung des Problems ist hier natürlich auch wieder die dämliche und oft und kritische Begeisterung, alles zu machen, was technisch geht.

            Aber seltsam finde ich schon, dass die Grünen dabei noch sehr vorsichtig waren, aber nun im Schweinsgalopp die experimentellen Genbehandlung forciert haben.

          3. @Felix
            „Wir verbrennen heute auch keinen Mist mehr, damit uns warm ist.“
            Stimmt, dank des technischen Fortschritts machen wir heute in Biomassekraftwerken Strom daraus, mit dem wir dann Wärmepumpen betreiben, damit uns warm ist. Es lebe der Fortschritt.

            Obwohl, um keinen Mist zu verzapfen, so ganz stimmt das nicht:
            https://burgenland.orf.at/stories/3091219/

          4. @o, habe soeben einen interessanten aktuellen Artikel einer schwedischen Expertengruppe auf N-TV zum Thema Atommüll und kleine Reaktoren gelesen:
            https://www.n-tv.de/wissen/Kleine-Reaktoren-Zukunft-der-Kernenergie-Billiger-und-sicherer-aber-mehr-Atommuell-article23367158.html

    2. „Der Normalzustand war bis vor kurzen für praktisch alle, dass das Leben kurz und armselig ist.“
      Stimmt teils. Sehen Sie sich doch mal in der Welt um ! In der Welt außerhalb des Westens – der „goldenen Milliarde“ wie Putin sagt – geht es doch für unsere Vorstellungen ärmlich zu, energiearm bzw. energieteuer. In der Antike bis zur Mitte des 19. Jhdt. benutzte man Sklaven für billige Energie, jetzt Strom durch Öl, Gas, Kohle.
      Und wenn ich vor 40, 50 Jahren das Auslandsjournal in der ARD sah wurde immer wieder in den Berichten von den armen Regionen der Welt gesprochen. Da dachte ich mir schon auf welch einer glücklichen Insel wir leben, auch wen natürlich auch viel gemeckert wird und Menschen unzufrieden sind. Aber auch Millionäre waren und sind unzufrieden und es geht ihnen „nicht gut“. Manche begehen sogar vor lauter Unglück Selbstmord.
      Und diese Insel des Wohlergehens wird natürlich mit der Zeit ein begehrliches Ziel für Ärmere, weil sich ja ein jeder eine besseres Leben wünscht als das in dem er gerade lebt. Und wenn diese Insel des Wohlergehens sich über die vergangenen Jahre sogar noch ausbeuterisch verhalten gegenüber ärmeren Länder, dann werden die umso mehr an Besetzung und Vergeltung an den reichen Ländern motiviert sein. Und die nachfolgenden Generationen, die im Grunde nichts dafür können sondern diese Schuld nur geerbt haben werden dann dafür zahlen.

  9. Hm kann mir hier mal bitte erklären was der Unterschied von Gas aus der Leitung Nordstream 1 und Nordstream 2 ist?

    Ist es nicht total egal aus welcher Leitung wir russisches Gas bekommen?

    Wir könnten doch eine Weile noch das Russengas kaufen, nebenbei etwas eigenes aufbauen (Erneuerbare) und dann lieber die 65 Milliarden für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgeben.

    Achso noch ne Frage zum Benzinpreis. Wieso hat die Umstellung auf den „günstigen“ gestützten Preis eigentlich 4 Tage gedauert aber der teure Preis war gleich am ersten Tag (1. September) wieder drauf?

    Wieso zahlen wir jetzt 50cent je Liter Diesel mehr als vor dem 24.2. aber der Rohölpreis ist auf den Niveau wie vor dem Krieg?

    1. Hallo Sebastian, der Unterschied zu N1 und N2.
      Das Gas aus N1 hätten wir gerne, denn mit 100 % aus N1 wäre Deutschland wahrscheinlich gut über den Winter gekommen.
      Das selbe Gas aus N2, nimmt Deutschland nicht, weil damit die Sanktionen gegen Russland untermauert werden sollen.
      So, als wenn sie einen Tankstellenbesitzer nicht leiden können, aber aus der einen Tanksäule Diesel tanken, während sie die andere Diesel-Tanksäule beukotieren.
      Um das so zu erklären, das wir beide die Erklärung bei N1 zu N2 richtig verstehen, muss man aber wohl voll in der Ideologie von grünen Politikern stecken.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  10. @o
    Zu den Mengen in Deutschland und weltweit:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktiver_Abfall#Anfallende_und_angefallene_Mengen

    Für Sie sind es natürlich keine Abfälle, sondern Wertstoffe, weil Sie promovierter Kernphysiker sind und es so sagen.
    Warum gibt es wohl nur zwei Brüter, und die in Russland? Warum haben alle anderen diese Technologie ad acta gelegt?
    Und vom Transmutieren können Sie noch ein paar Jahrzehnte weiterträumen. Und sollte es irgendwann mal doch funktionieren, bleiben trotzdem immer noch beträchtliche Mengen hochradioaktiven Abfalls, die nicht „recycelt“ oder „verbrannt“ werden können, aber dafür 300 Jahre lang (!!!) extrem gefährlich bleiben und in oberirdischen Abklingbecken abkühlen müssen, bevor man sie in ein Endlager schaffen kann!
    Träumen Sie weiterhin auch von Ihren 127 to und 6 m³. Am Ende werden es mindestens 17.000 to und 28.000 m³ sein. Plus 620.000 m³ für den mittel- und schwachradioaktiven Abfall. Nur für Deutschland, wohlgemerkt!

    Hier mal ein guter, einfach und verständlich geschriebener Artikel zu dem Thema:
    https://www.quarks.de/technik/energie/so-koennte-man-atommuell-recyceln-transmutation/

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