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Energiewende-Aktien: Das Flop-Jahr 2023 – und die Aussichten?

Grafik zeigt schlechte Jahresperformance von Energiewende-Aktien

Obwohl die Politik in vielen Ländern – und vor allem in Deutschland – Erneuerbare Energien massiv pusht und aus Fossilen Energieträgern aussteigen will, tut sich an der Börse (noch) nichts in Sachen großer Öko-Euphorie. Selbst die EZB geht massiv in die Offensive, und drängt in den letzten Wochen die Banken massiv dazu, sich immer stärker aus der Finanzierung „schmutziger Projekte“ zu verabschieden. Die Politik will weg davon, also wo bleibt die große Euphorie auf der Nachfrageseite, wann explodieren die Kurse von Aktien rund um das Thema Energiewende endlich?

Energiewende-Aktien floppten im letzten Jahr

Im letzten Jahr war es ein kleines Desaster, in diese Branche zu investieren. Wer sich als Anleger auf dieses Thema Energiewende fokussierte, machte nicht nur Verluste – man verpasste auch die grandiose Performance am Gesamtmarkt. Der obige Chart zeigt es sehr gut: In den letzten zwölf Monaten stieg der Dax um 19,11 % – da freut sich der passive Anleger, der einfach nur stumpf auf den Index setzte. Das deutsche „Vorzeigeprojekt“ beim Thema Energiewende „Siemens Energy“ musste mit Steuergeldern in Milliardenhöhe in Form von Bürgschaften unterstützt werden, die Aktie verlor unterm Strich 30,74 % im letzten Jahr. Die gesamte Branche verlor im letzten Jahr an der Börse 24,47 % – dies kann man so sagen, wenn man als Referenz den iShares Global Clean Energy UCITS ETF heranzieht, einen börsengehandelten Fonds, der zahlreiche Unternehmen rund um die Themen Windkraft, Sonnenenergie etc beinhaltet.

Dem gegenüber steht der iShares MSCI Global Metals & Mining Producers ETF“, der Bergbauunternehmen enthält (Kohle, Erze, Kupfer etc). Dieser ETF brachte im letzten Jahr 5,66 % Gewinn. Und noch ein Beispiel: Während Deutschland im letzten Jahr aus der Kernenergie ausgestiegen ist, und sich als globaler Vorreiter bei dem Thema sieht, dem viele andere Länder folgen sollen, zieht es eben doch viele Länder verstärkt in die Kernenergie. Dies sieht man am 83 % Gewinn der Uran-Aktie Cameco in den letzten zwölf Monaten.

Grundsätzliche Überlegung

Ohne auf Details einzugehen, hier eine grundsätzliche Überlegung für die Zukunft: In welcher Branche werden Umsätze, Gewinne und damit letztlich auch Aktienkurse ansteigen? Da wo Produzenten hohe Verkaufspreise am Markt durchsetzen können und gute Margen erzielen. Wenn die Politik nun über ESG-Regeln (Environmental Social Governance) vor allem die Finanzierung von Kohle-Projekten behindert, könnte die Branche der fossilen Energieträger europaweit und weltweit tendenziell eher Schwierigkeiten beim Aufbau neuer Kapazitäten haben. Das könnte für eine Angebotsverknappung sorgen, wodurch die Lieferanten von Kohle und Hersteller von Kohlekraftwerken etc tendenziell in der Lage wären, höhere Preise und Profitmargen zu erziehen.

Und auf der anderen Seite: Die Politik will Erneuerbare so gut wie nur irgendmöglich fördern, Banken werden regelrecht in diese Branche gedrängt. Dadurch kommt vermutlich viel billiges Geld in diese Branche, weltweit werden Hersteller in der Lage sein viel und günstig herzustellen, siehe Solaranlagen und Windräder. Entsprechend könnten bei den Herstellern Verkaufspreise und Margen schrumpfen, wenn immer mehr Hersteller immer mehr Produkte auf den Markt bringen. Entsprechend könnten Aktien aus dem Bereich Energiewende weiter leiden, wenn man nur ganz oberflächlich über die Mechanismen von Angebotsverknappung und drastische Angebotsausweitung nachdenkt.



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1 Kommentar

  1. Die Energiewende wird ein richtiger deutscher Exportschlager werden.

    Ganz bestimmt!

    Oder doch nicht?

    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/energieversorgung-deutschland-braucht-reservekraftwerke-und-60-milliarden-euro/ar-AA1mo2Tl?rc=1&ocid=winp1taskbar&cvid=2713592236c44560fcbad0fd930cd671&ei=9

    Reservekraftwerke zur Energieversorgung???

    Ich dachte wir müssen einfach nur drastisch und mit Steuergeldern die Anzahl der Windkraft und Photovoltaikanlagen erhöhen und damit wären alle Fragen zur Versorgung geklärt.

    Es besteht aber natürlich noch Hoffnung.
    Durch das Hochwasser kann man doch bestimmt die Schuldengrenze 2024 aussetzten oder?

    Und 2025, 26 usw. wird man auch noch irgendwelche Geschehnisse zu Katastrophen erklären können.

    Damit sollte dem ungezügelten Schuldenwachstum nichts mehr im Wege stehen und man kann weiter schöne Wahlversprechen machen und auch finanzieren…… bis irgendwann eine wirkliche (Finanz-)Katastrophe unser System auf den Kopf stellt.

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