Europa

Erzeugerpreise in der Landwirtschaft kräftig in der Deflation

Die Erzeugerpreise in der deutschen Landwirtschaft sind kräftig in der Deflation mit -14,5 % im Oktober. Hier der Blick in die Details.

Ernte auf Getreidefeld
Ernte auf Getreidefeld. Foto: Oleksandr Ryzhkov - Freepik.com

Die Erzeugerpreise in der deutschen Landwirtschaft befinden sich kräftig in der Deflation, und sie rutschen weiter ab. Heute hat das Statistische Bundesamt Daten für den Monat Oktober veröffentlicht. Im Jahresvergleich beträgt das Minus inzwischen 14,5 %. Das ist durchaus wichtig, denn diese sinkenden Preise sind neben anderen Vorlaufindikatoren ein weiteres Standbein für die Argumentation, dass die Inflation in weiter sinkt, wodurch die EZB früher Spielraum bekommen könnte die Zinsen in 2024 zu senken.

Grafik zeigt Entwicklung der Erzeugerpreise in der Landwirtschaft seit dem Jahr 2018

Erzeugerpreise in der Landwirtschaft nun 7 Monate in Folge deflationär

Die blaue Linie zeigt die Gesamtentwicklung seit 2018. Man sieht zuletzt, wie die Erzeugerpreise in der Landwirtschaft immer weiter ins Minus rutschen. Es ist nun der siebte Monat in Folge mit Deflation, und auch das größte Minus im Oktober! Hauptverantwortlich für den Preisrückgang im Oktober 2023 ist laut Aussage der Statistiker nach wie vor ein Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr (Oktober 2022 gegenüber Oktober 2021: +38,1 %).

Blick in die Details

Die Preise für pflanzliche Produkte lagen im Oktober 2023 um 17,5 % niedriger als im Vorjahresmonat und sanken damit binnen Jahresfrist etwas stärker als die Preise für tierische Erzeugnisse (-12,6 %). Der Rückgang der Erzeugerpreise bei pflanzlichen Produkten ist unter anderem auf die gesunkenen Preise für Getreide zurückzuführen. Diese waren im Oktober 2023 um 36,9 % niedriger als im Oktober 2022. Die Erzeugerpreise für Obst waren im Oktober 2023 um 22,8 % höher als vor einem Jahr. Preissteigerungen gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit +38,9 %. Beim Gemüse (-4,0 % gegenüber Oktober 2022) sanken insbesondere die Preise für Gurken (-28,2 %).

Speisekartoffeln waren im Oktober 2023 im Vergleich zum Oktober 2022 um 26,0 % teurer. Das Handelsgewächs Raps war im Oktober 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 35,9 % günstiger. Der Preisrückgang bei tierischen Produkten um 12,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die gesunkenen Erzeugerpreise für Milch zurückzuführen. Der Milchpreis lag im Oktober 2023 um 29,5 % unter dem Vorjahresmonat. Der Preisanstieg bei Eiern schwächte sich im Oktober 2023 mit +23,3 % gegenüber Oktober 2022 weiter leicht ab.

Die Erzeugerpreise für Tiere lagen im Oktober 2023 um 1,3 % höher als im Oktober 2022. Dabei stiegen binnen Jahresfrist insbesondere die Preise für Schlachtschweine (+9,6 %), wenn auch etwas weniger stark als noch im September 2023 (+10,6 % zum Vorjahresmonat). Für Rinder sanken die Preise hingegen um 8,0 %, auch Geflügel war im Oktober 2023 günstiger als im Oktober 2022 (-7,6 %).



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