Devisen

Es geht los: Donald Trump „schiesst“ gegen China!

Typischerweise über Twitter bereitet Donald Trump die Welt auf die Einführung von Importzöllen auf chinesische Waren vor - das Jahr 2017 wird daher aller Voraussicht nach nicht nur klimatisch eines der heißesten Jahre der letzten Jahrzehnte!

FMW-Redaktion

Seit Jahren wird in amerikanischen Medien der Slogan „China steels our jobs“ (China stiehlt unsere Jobs) rauf und runter dekliniert – und Donald Trump hat sich diese These mit sicherem Instinkt zu eigen gemacht, da sie vor allem bei jenen zieht, die mitansehen mussten, dass ihre recht gut bezahlten Industriejobs verschwanden. Nun muß Trump liefern, da das Zurückbringen dieser Jobs sein Kernprogramm ist. Vieles würde ihm seine Wähler verzeihen, aber eben nicht, dass er gegen China keine klare Kante zeigt!

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Donald Trump
Foto: Gage Skidmore/Wikipedia (CC BY-SA 2.0)

Und es ist ja richtig: viele amerikanische Jobs sind verschwunden, auch und vor allem nach China. Der Deal lautete: Wegfall von Jobs, das sei eben die Globalisierung, aber auf der anderen Seite billige Produkte, in deren Genuß viele Millionen Amerikaner durch einen Einkauf bei Wal Mart etc. kamen. Nun aber heißt es: Amerika first – und das muß sich nun zwangsläufig gegen China richten!

Und gestern Abend begann das „Schiessen“ gegen China mit zwei Tweets von Donald Trump:

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/805538149157969924

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/805539770864693253

Während China kürzlich noch lautstark protestiert hatte gegen das Telefonat Trumps mit der Ministerpräsidentin Taiwans, hält Peking diesmal die Füsse still. So sagte der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Lu Kang:

„We do not comment on his personality. We focus on his policies, especially his policies towards China“.

Bislang, so Lu Kang, seien die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern doch für beide Seiten vorteilhaft gewesen – man versucht also die Bälle sehr flach zu halten seitens der Chinesen. In den Medien Chinas bisher nichts zu den Aussagen Trumps – Peking hat dafür gesorgt, dass die Chinesen nichts von den Aussagen Trumps erfahren, während eine regelrechte Erregungs-Welle durch das Land gegangen war nach dem Telefonat Trumps mit der taiwanesischen Regierungschefin.

In der Sache ist der Vorwurf Trumps, China würde seine Währung nach unten manipulieren, inzwischen Unsinn – seit zwei Jahren muß Peking den Yuan stützen, um die ohnehin massiven Kapitalabflüsse nicht noch weiter ausufern zu lassen. Aber der Vorwurf der Währungsmanipulation ist für Trump gewissermaßen der Ansatzpunkt, der dann die Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren begründen soll. Gegenwärtig sind es in den USA 3,5% wie bei alle anderen Ländern, mit denen man kein spezielles Abkommen hat – China dagegen erhebt 10% auf alle Waren aus dem Ausland, also auch für amerikanische. Ob Trump wirklich die im Wahlkampf genannten 45%-Zölle erheben wird ist eher unwahrscheinlich, aber es werden wohl mindestens die 10% sein, die China auf amerikanische Waren erhebt. Vielleicht auch mehr.

Und das wird Peking hart treffen in einer ohnehin wirtschaftlich schwierigen Situation. Dazu kommt, dass der in China fast allmächtige Staatschef Xi Jinping für den eigenen Machterhalt unbedingt sein Gesicht wahren muß, also nicht wird klein beigeben können – da prallen also zwei große Egos zusammen!

Nach dem Telefonat mit der taiwanesischen Regierungschefin hat Trump nun mit dem Hinweis auf das Verhalten der Chinesen im Südchinesischen Meer die nächste Kampfzone eröffnet – das ist ein Tabu, denn China sieht in dieser Region seine vitalsten Interessen.

All das bedeutet: das Jahr 2017 wird daher aller Voraussicht nach nicht nur klimatisch eines der heißesten Jahre der letzten Jahrzehnte!



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