Gestern haben die US-Aktienmärkte mit 3453 Tagen (ab dem 09.März 2009) den längsten Bullenmarkt der amerikanischen Börsengeschichte erreicht, was in den US-Medien naturgemäß gefiert wurde – auch von Donald Trump:
https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1032358618576900096
Gleichwohl gibt es Zweifel, dass das wirklich der längste Bullenmarkt der US-Börsengeschichte ist – all das ist vor allem eine Frage der Definition (hier dazu mehr).
Peter Tuchman bringt die Stimmung der Amerikaner auf den Punkt: alles läuft super, tolle Ergebnisse der US-Unternehmen, längster Bullenmarkt der Geschichte, Märkte ignorieren zurecht die Risiken (Trump und Handelskrieg), die Fundamentaldaten seien einfach großartig. Stimmt das? Zumindest in den letzten Wochen jedenfalls haben sich die US-Konjunkturdaten doch deutlich eingetrübt:
With the sub-par resale home sale report, the running tally so far this month shows 12 data-points missing consensus views to the downside; 5 beating; and 3 in-line. If that characterizes a strong economy, I’d be interested to see what a weak one looks like.
— David Rosenberg (@EconguyRosie) August 22, 2018
Aber das ficht die derzeit grundsätzlich optimistische Wall Street nicht an – Tuchman sagt daher: diesen Markt shorten? Auf gar keinen Fall – aber sehen Sie selbst:
Die Wall Street mit der NYSE
CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=243386
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Das ist die klassische „Hausfrauenrally“ wie man in der Finanzbranche so treffend zu sagen pflegt. Wie ich schon mal erwähnte, stehe ich derzeit bei Neuanlagen nach wie vor an der Seitenlinie weil mir die Bewertungen viel zu hoch sind und die Unternehmenszahlen diese Bewertungen in keinster Weise rechtfertigen.
Welche Bewertungskennziffern schauen Sie sich vorwiegend an?
Für den DAX sind doch die meisten Bewertungskennziffern im Normalbereich – anders die US-Börsen, wo aber m.E. die Kennziffern auch keine dramatische Überbewertung anzeigen. Ich fürchte da eher die konjunkturelle Abkühlung, die dann aus leichten Übertreibungen deutliche macht.
Ich verlasse mich nicht nur ausschließlich auf Bewertungskennziffern sondern nutze meinen Verstand und beschäftige mich lange mit potenziellen Investments bevor ich kaufe. Beim DAX mag das ja noch vereinzelt zutreffen, aber Sie glauben doch nicht ernsthaft das an den US Börsen keine „dramatische Überbewertung“ herrscht ? Eine konjunkturelle Abkühlung oder eine Finanzmarktkrise können angesichts der Risiken jederzeit wieder aktuell werden…
@ Marcus, der Begriff Hausfrauenrally kommt doch daher, dass plötzlich Leute die nie etwas mit Aktien zu tun hatten u.keine Erfahrung haben plötzlich von der Börse reden u.Aktien kaufen möchten.
Was mich extrem erstaunt, dass erfahrene alte Börsianer ( Halver, Tuchmann u.s.w. ) zu Permabullen werden, wohlwissend dass die Börsen manipuliert sind wie noch nie. Jeder Hundehalter weiss, dass die Vierbeiner aus schlechten Erfahrungen lernen u.nie vergessen. In diesem Sinne ist der Mensch ein erbärmlich dummes Geschöpf.
Genau die Situation haben wir doch jetzt. Ob Direktinvestments oder ETF´s, wobei insbesondere bei den ETF´s auch eine massive Blase vorhanden ist. Halver faselt doch immer von den Zentralbanken an die er sich klammert. Mir ist das klar das die Börsen manipuliert sind und die Kursrallye zu 90 % auf der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken basiert. Schauen Sie sich doch mal Japan an: Sozialistische Finanzmärkte weil die BoJ nahezu alles kauft was an den Börsen handelbar ist und das noch jahrelang.
Hmmh,( Flüster) da könnte mir doch glatt in den Sinn kommen, dass der gute
Peter Tuchman auf der Gehaltsliste von “ The Donald“ steht :)