Devisen

EUR/USD: Brachiale Euro-Rallye trotz fundamentaler Schwäche

Euro-Dollar - Foto: Alirezahbn - Freepik.com

Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar ein beeindruckendes Comeback gefeiert. Ausgehend von dem Tiefpunkt Anfang Oktober bei 1,0448 Dollar starteten die Bullen eine Erholung, die sich zuletzt deutlich beschleunigte. Am Dienstag lösten die niedriger ausgefallenen US-Verbraucherpreise eine brachiale Rallye aus, die den EUR/USD schließlich bis knapp unter die Marke von 1,090 Dollar geführt hat.

Ein stärker als erwarteter Rückgang der Inflation in den USA belastete den Dollar und verlieh dem Euro im Gegenzug Auftrieb. Die Teuerung hat im Oktober erneut merklich nachgelassen – die Verbraucherpreise gingen von 3,7% auf 3,2% zurück. Mit dem nachlassenden Preisauftrieb haben am Devisenmarkt die Spekulationen zugenommen, dass die US-Notenbank Fed schon früher als zunächst erwartet mit den Zinssenkungen beginnt. Eine erste Senkung ist bereits für den Mai erwartet, im Juli soll dann schon die zweite folgen. Daraufhin erreichte der EUR/USD am Dienstag schließlich ein Zweieinhalbmonatshoch bei 1,0887 Dollar.

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Euro-Rally ist fundamental nicht gestützt

Aus fundamentaler Sicht ist der jüngste Euro-Anstieg jedoch kaum zu begründen. Die Wirtschaft in der Eurozone wandelt nach wie vor an der Schwelle zur Rezession, während sich die US-Konjunktur weiterhin relativ stabil präsentiert. Die gestrigen schwachen Daten der europäischen Industrie unterstrichen zudem das schwache Wirtschaftsumfeld, wirkten sich aber nicht auf EUR/USD aus. Wie die September-Daten zeigten, sank die Industrieproduktion im Jahresvergleich um 6,9%.

Das war bereits der siebte Rückgang in Folge und zugleich der stärkste in der laufenden Verlustserie. Da die europäische Wirtschaft schwach bleibt, könnte die EZB sogar noch vor der Fed eine erste Zinssenkung vollziehen. Doch das scheint im Zuge der aktuellen Euphorie noch kein Thema zu sein. Die Euro-Rallye hat indessen eine Verschnaufpause eingelegt. Der EUR/USD konsolidiert unterhalb seines Hochs von Dienstag.

EUR/USD Rallye legt Pause ein

Die EUR/USD-Bullen haben die Unterstützung bei 1,066 Dollar als Sprungbrett genutzt. Nach dem Ausbruch über die Horizontale wurde daher klar die Long-Richtung favorisiert. Doch inzwischen hat EUR/USD schon über 50% (1,0861 USD) der vorherigen Abwärtsstrecke gutgemacht. Die massive Rallye muss nun erst einmal verarbeitet werden, eine Konsolidierung in diesem Bereich ist also sehr wahrscheinlich. Solange der Kurs unterhalb des 50er Retracement bleibt, könnte sich die Konsolidierung bis 1,0800 USD ausweiten. Hier müssten die Euro-Bullen wieder einschreiten, um tiefere Kurse bis 1,0775 sowie 1,0749 USD zu vermeiden.

Kommt es nach der Konsolidierung zu einem nachhaltigen Ausbruch (per Tagesschluss) über die jüngsten Hochs bei 1,0884 würde als nächstes das Verlaufshoch bei 1,0945 sowie das wichtige 61,8% Retracement bei 1,0958 in den Fokus rücken.

EUR/USD-Rallye legte eine Pause am 50% Retracement ein

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