Wer als Devisenhändler den Euro handelt, sollte sich für diese Woche den Donnerstag um 14:15 Uhr als Termin gut markieren. Denn da entscheidet die EZB, ob die Zinsen für die Eurozone noch weiter angehoben werden. Und um 14:45 folgt die wichtige Pressekonferenz von EZB-Chefin Christine Lagarde . Zinsen rauf? Oder eine Erhöhungspause mit Aussicht auf Zinserhöhungen zu einem späteren Zeitpunkt? Oder doch der Hinweis, dass die Zinserhöhungen der letzten 15 Monate ausreichen, um die Inflation zu bändigen?
Im Chart sehen wir, wie der Euro gegenüber dem US-Dollar seit Juli gefallen ist von über 1,12 auf jetzt 1,0643. Die US-Konjunktur läuft nach wie vor stark, und bei der Federal Reserve ist der Zinsdruck noch vorhanden. Wenn die Devisenhändler in großer Masse den Zinserhöhungsdruck für die EZB nun höher bewerten als den für die USA, dann könnte der Euro bis Donnerstag etwas zulegen. Und ab Donnerstag, wenn es höhere Zinsen oder zumindest Signale in die Richtung gibt, könnte der Euro noch weiter aufwerten. Im Schnitt erwarten die Analysten jedenfalls derzeit, dass Leitzins (4,5 %) und Einlagenzins (4,0 %) für die Eurozone am Donnerstag unverändert bleiben. Eine Zinserhöhung wäre vermutlich ein Impuls für einen steigenden Euro. Aber eines muss jedem Trader klar sein: Es ist eine Spekulation, vor der EZB-Entscheidung in den Markt zu gehen. Man bedenke nämlich stets, dass sich Zentralbanken wie die EZB „merkwürdigerweise“ oft so verhalten, wie die Analystengemeinde es erwartet.
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