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Euro Dollar Parität Euro: Holt die EZB die Zinskeule raus, um den Euro zu stützen?

Euro: Holt die EZB die Zinskeule raus, um den Euro zu stützen?

Der Euro gegen den US-Dollar (EURUSD) befindet sich im Abwärtsstrudel. Das liegt vor allem an der zaghaften Zinspolitik der EZB. Einige Mitglieder des Rats der Europäischen Zentralbank denken daher laut darüber nach bei der Sitzung im September einen großen Zinsschritt in Erwägung zu ziehen. Ein Grund dafür ist die extrem hohe Inflation, die bereits im Herbst auf 10 Prozent klettern könnte.

Eine starke Zinsanhebung der EZB könnte den Euro stützen sowie die Inflationserwartungen drücken. Es ist zwar nicht mit einer starken Aufwertung zum US-Dollar zu rechnen, allerdings könnte man damit den Verfall ausbremsen. Die Rede von Fed-Chef Powell am Freitag beim Symposium in Jackson Hole hat die EZB indessen weiter unter Druck gebracht. Im Gegensatz zur EZB ist die Fed bereits ein gutes Stück weiter im Kampf gegen die Inflation und zeigt sich dabei sehr entschlossen.

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Euro: Es bahnt sich ein großer Zinsschritt an

Da sich die Inflation im Euroraum dem zweistelligen Bereich nähert, dürfte eine Zinsanhebung am 8. September beschlossene Sache sein. Es geht dabei nur noch um die Frage, ob es 50 oder sogar 75 Basispunkte werden. Um 11:00 Uhr stehen heute die Verbraucherpreise der Eurozone auf der Agenda, diese dürften Bewegung in den Euro bringen. Analysten erwarten einen Anstieg von zuvor 8,9 auf 9,0 Prozent im August. Die Inflation befindet sich in einem Aufwärtstrend und die Aufwärtsrisiken dominieren, daher ist die EZB zum Handeln gezwungen. Gleich mehrere EZB-Ratsmitglieder haben sich zuletzt zu Wort gemeldet und sich offen für einen Zinsschritt von 75 Basispunkten gezeigt.

Beispielsweise sagte der Direktor der Europäischen Zentralbank, Klaas Knot, am Dienstag, dass er zu einer Zinsanhebung von 75 Basispunkten im September tendiere. Estlands Notenbankchef Madis Müller hält sich ebenfalls die Option einer Anhebung um 75 Basispunkte offen. Er begründete dies damit, dass sich die Inflationsaussichten zuletzt nicht verbessert haben. Da die EZB aber noch weiter hinter der Kurve ist als die Fed, dürfte ein großer Zinsschritt den Euro zwar stabilisieren, aber keine großen Sprünge nach oben im Währungspaar Euro gegen den US-Dollar (EURUSD) auslösen.

Das Fatale an der aktuellen Situation ist, dass die EZB während des Wirtschaftsaufschwungs es versäumt hat, die Zinsen anzuheben und jetzt, wo Europa auf eine Rezession zusteuert, in den Wirtschaftsabschwung hinein die Zinsen erhöhen muss. Macht sie dies nämlich nicht, droht die Inflation aus dem Ruder zu laufen, der Euro weiter abzuwerten und der Vertrauensverlust wird noch größer.

EURUSD: Ringen um die Parität

Der EURUSD befindet sich seit Monaten in einem Abwärtstrend. Infolgedessen fiel der Euro zuletzt unter die Parität zum US-Dollar. Hier sehen wir seit Tagen ein Ringen der Bullen und Bären um die 1-USD-Marke. Das Tief vom 14. Juli konnten die Bullen zuletzt verteidigen und den Euro über die Parität hieven. Ausgehend von der Unterstützung bei 0,9952 USD hat sich der Kurs etwas erholt.

Neue Impulse für den Euro könnten die heutige Veröffentlichung der Inflationsdaten der Eurozone (11:00 Uhr) sowie die ADP-Beschäftigungszahlen (14:15 Uhr) aus den USA liefern. Je nachdem, wie die Daten ausfallen, könnten sie den EURUSD entweder zu einer Fortsetzung der Erholung bis 1,008, 1,0108 sowie 1,0130 führen oder im schlimmsten Fall einen Kursrutsch unter die Parität auslösen. Die möglichen Ziele auf der Unterseite liegen bei 0,9952 und 0,9900 USD. Unterhalb von 0,9900 dürfte sich der Abwärtstrend schließlich in Richtung von 0,9800 ausweiten. Das einzige, was aus technischer Sicht derzeit für eine Fortsetzung der Erholung spricht, ist die deutliche Divergenz im RSI.

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