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Rezessionsängste Euro mit eigenständiger Schwäche – Gaskrise belastet

Der Euro zeigt heute eine eigenständige Schwäche. Die Gaskrise belastet gerade heute massiv. Morgen könnte die Fed EURUSD weiter belasten.

Euro-Geldscheine

Der Euro zeigt heute eine eigenständige Schwäche! Würde er nur gegen den US-Dollar fallen, könnte man es als Dollar-Stärke auslegen, die aufgrund der morgen anstehenden Fed-Entscheidung vorherrscht. Aber nein – heute sehen wir Euro-Schwäche auch gegen andere wichtige Währungen. Die Gemeinschaftswährung fällt heute um 112 Pips gegenüber dem US-Dollar auf aktuell 1,0128. Der Euro fällt gegenüber dem Schweizer Franken seit heute früh um 114 Pips auf 0,9744 – das ist der tiefste Stand der Gemeinschaftswährung gegenüber dem Franken seit sieben Jahren! Auch gegenüber dem britischen Pfund verliert der Euro heute 60 Pips.

Es ist also heute eine eigenständige Euro-Schwäche. Man schaue auf den Chart. Er zeigt Euro vs US-Dollar seit Sonntag Abend als rot-grüne Linie. Dem gegenüber steht als blaue Linie der Kursverlauf im europäischen Großhandels-Gaspreis Dutch TTF. Gestern früh und auch heute sieht an eine gut erkennbare negative Korrelation. Der Gaspreis springt hoch, der Euro verliert. Daraus kann man ableiten: Je höher der Gaspreis, desto schlechter ist die Lage für die europäische Industrie, die unter dem enormen Preisanstieg bei Energie zu leiden hat.

Heute sehen wir dramatische Kursanstiege bei Gas. Alleine heute sind es +10,4 Prozent auf 194,99 Euro. Die Lage ist angespannt, und könnte dramatisch werden. Die Verknappungsangst rund um Gas nimmt zu, seitdem Russland gestern ankündigte ab dem morgigen Mittwoch die Gasflüsse über Nord Stream 1 zu halbieren. Die Rezessionsangst- und Gefahr in Europa nimmt damit zu, was die Währung schwächt. Also sehen aktuell Angst im Euro vor der aufkommenden Rezession in Europa.

Zur eigenständigen Euro-Schwäche könnte ab morgen Abend ein erneuter Stärke-Schub für den US-Dollar hinzukommen, der den Kurs für das Währungspaar EURUSD noch weiter gen Süden schickt. Morgen Abend um 20 Uhr wird die Federal Reserve die Zinsen kräftig anheben. Wie heftig, und mit welcher Betonung durch Jerome Powell, das wird darüber entscheiden, ob die Euro-Schwäche sich morgen fortsetzt. Aber natürlich steht für die Gemeinschaftswährung derzeit Tag für Tag im Fokus, was rund um die Pipeline Nord Stream 1 geschieht und die Versorgungslage mit Gas in Europa. Je höher der Gaspreis, desto größer die Gefahr des Abrutschens in eine Rezession in der Eurozone!

Chart vergleicht Euro-Kursverlauf mit Gaspreis-Entwicklung



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