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Zinsentscheid im Fokus EURUSD: Könnte ein Sinneswandel der EZB den Euro retten?

EURUSD: Könnte ein Sinneswandel der EZB den Euro retten?

Zinsentscheid im Fokus. Seit Monaten geht es für den Euro gegen den Dollar (EURUSD) abwärts. Dank der zögerlichen EZB wurde schließlich die Parität erreicht, erstmals seit über 20 Jahren. Nun steht aber auch im Euroraum die Zinswende an. Die EZB hat für den morgigen Zinsentscheid eine Anhebung von 25 Basispunkten angekündigt. Oder könnten es sogar 50 Basispunkte werden? Angesichts der rekordhohen Inflation wäre es auf jeden Fall angemessen.

Lange Zeit haben wir auf die Zinswende in Europa gewartet. Ganz nach dem Motto – was lange währt, wird endlich gut – plant die EZB als letzte große westliche Notenbank eine Zinsanhebung. Ob damit alles wieder gut wird, ist eher unwahrscheinlich, denn es bedarf deutlich härtere Maßnahmen, um die Inflation einzufangen. Das sehen wir beispielsweise an der Entwicklung in den USA, wo trotz der harten Zinswende, die Inflation auf 9,1 Prozent angestiegen ist. Anstatt frühzeitig zu reagieren, hat die EZB die Inflation zunächst auf 8,6 Prozent ausufern lassen. Der deutliche Zinsunterschied zu den USA ist ein Grund, warum der Euro abwertet. Am morgigen Donnerstag dürfte es schließlich so weit sein. Die EZB will die Zinsen erstmals seit elf Jahren wieder erhöhen.

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Euro: Rückt die Preisstabilität wieder in den Fokus der EZB?

Die Europäische Zentralbank hat zuletzt keine gute Figur abgegeben. Anstatt sich um ihr wichtigstes Mandat, der Preisstabilität Gedanken zu machen, konzentrierte man sich auf Anleihen-Spreads und Klimapolitik. Im Vordergrund stand dabei ein neues Instrument, um den (südlichen) Schuldensündern im Euroraum zu helfen. Damit hat man den Euro gegen den US-Dollar weiter unter Druck gebracht. Der Absturz des Euro gegen den US-Dollar bis zur Parität ist aber nicht nur dem Zinsunterschied zwischen den USA und Europa geschuldet, sondern hat auch realwirtschaftliche Gründe. In Europa und besonders in Deutschland sind wir mit einer Energiekrise konfrontiert, die eine Gefahr für die Konjunktur darstellt. Die EZB Präsidentin Lagarde machte indessen deutlich, dass ihr Hauptaugenmerk auf der fragilen Lage der hochverschuldeten südlichen Euro-Länder liegt. Nun scheint aber auch Bewegung in die Diskussionen über die Zinswende zu kommen.

In Anbetracht einer Inflation von 8,6 Prozent dürfte ein Zinsschritt von 25 Basispunkten nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Sowohl Ökonomen als auch die Marktteilnehmer an den Finanzmärkten erachten den Schritt als zu gering. Um den Kampf gegen die Inflation aufzunehmen sowie die verlorene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, wäre eine Anhebung von 0,5 Prozentpunkten wohl angemessen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters vermeldete, denkt man nach langem Zögern innerhalb der EZB auch über einen höheren Zinsschritt nach. Dies hatte zuletzt den Euro gestärkt und das Währungspaar EURUSD wieder über die Parität gehievt. Der morgige Zinsentscheid (14:15 Uhr) spielt demnach eine wichtige Rolle, wie es mit dem Euro weitergeht – setzt sich die Schwäche fort oder sehen wir eine Fortsetzung der Erholung? Fällt der Zinsschritt höher aus, dann wäre das sicherlich eine Hilfe für den gebeutelten Euro.

EURUSD: Diese Marken sind wichtig für eine Fortsetzung der Erholung

Der Euro gegen den US-Dollar schoss im gestrigen Handel förmlich nach oben. Das Währungspaar EURUSD legte innerhalb einer Stunde um 100 Pips zu, Grund dafür war die Meldung, dass die EZB möglicherweise einen Zinsschritt von 50 Basispunkten vornimmt. Die Erholung setzte sich auch am heutigen Vormittag fort und erreichte dabei genau das 38,2% Retracement (1,0273 Dollar) des Ende-Mai begonnenen Abwärtsimpulses. An dieser Stelle verläuft ebenfalls die 20-Tage-Linie. Auf hohem Niveau pendelt der Kurs nun in einer Seitwärtsrange.

Um die Erholung fortzusetzen, muss das Paar das Hoch bei 1,0274 überwinden. Die Struktur im 4-Stundenchart ist bullisch und macht damit weitere Anstiege wahrscheinlich. Ein Anstieg auf ein neues Hoch im Anschluss an eine Konsolidierung wäre das benötigte Signal. Dann ergibt sich weiteres Erholungspotenzial bis an die markante Widerstandszone (1,0344-1,0392) nahe das 50% Retracements. Die Zone könnte die Bullen zunächst ausbremsen. Darüber befinden sich die nächsten Ziele bei 1,0468 und 1,0608 US-Dollar.

Bricht der EURUSD aus der laufenden Seitwärtsphase (1,0220) nach unten aus, könnte es zu einem Rücklauf bis 1,0200/1,0190 kommen sowie der Unterstützung bei 1,0174 USD. Oberhalb von dem vorherigen Hoch bei 1,0121 bleibt das Chartbild jedoch bullisch.

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