Der Euro fällt aktuell gegenüber dem US-Dollar – seit heute früh von 1,0822 auf 1,0780. Nach hawkischen Aussagen eines Fed-Direktoren, die spätere Zinssenkungen für die USA andeuten, äußert sich nun ein EZB-Direktor im Sinne früher Zinssenkungen.
EZB-Panetta sieht Zeit für Zinssenkungen bei „raschem“ Inflationsrückgang näher rücken
Nachdem gestern bereits der EZB-Direktor Cipollone sagte, frühe Zinssenkungen seinen möglich, sagt jetzt Fabio Panetta, Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank, dass der Anstieg der Verbraucherpreise rasch nachlasse und der Zeitpunkt für eine Zinssenkung näher rücke. Dazu führt Bloomberg aktuell aus: „Die restriktive Geldpolitik der EZB komprimiert die Nachfrage und trägt zusammen mit dem Rückgang der Energiepreise zu einem raschen Rückgang der Inflation bei“, so die Aussage des konservativen Chefs der italienischen Zentralbank heute in einer Rede in Rom. „Die Risiken für die Preisstabilität haben abgenommen, und die Bedingungen für eine geldpolitische Lockerung sind im Entstehen begriffen.“
Die EZB-Vertreter scheinen sich auf Juni als Ausgangspunkt für die Rücknahme ihrer beispiellosen Zinserhöhungen geeinigt zu haben. Sobald dieser Prozess beginnt, mahnen die Falken jedoch zur Vorsicht bei weiteren Schritten, während die Tauben eine rasche Senkung der Kreditkosten wünschen, da die Wirtschaft des Kontinents um Wachstum kämpft.
Zum Ergebnis der italienischen Zentralbank im Jahr 2023 sagte Panetta, dass im Jahr 2023 ein Gewinn von 0,8 Milliarden Euro erzielt wurde, nachdem Rückstellungen zur Deckung eines Verlusts von 7,1 Milliarden Euro verwendet wurden, der unter anderem auf Zinszahlungen an Banken zurückzuführen war.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Woher soll das rasche Absinken der Inflationsrate kommen? Sie wird im April 2024 erstmal wieder leicht ansteigen, da viele Preiserhöhungen, wie bei Gas und Restaurants durch die höhere Mehrwertsteuer und durch höhere Preise bei Transport und Verkehr wegen den hohen Lohnabschlüssen den Preisdruck erhöhen.
Die EZB kann bei über 2,5% keine Zinsen senken ohne ihr Gesicht zu verlieren, auch wenn die Rezession immer breiter wird und viele Staaten wieder in die Überschuldung gehen. So wie auch Deutschland. Wenn dann wird es im Juni höchstens einen Minischritt von 0,25% geben.