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EZB-Holzmann: Fed ist dank Dollar der „Gorilla im Raum“

EZB-Entscheider Holzmann vergleicht die Fed wegen dem Dollar als Gorilla im Raum. Man kann eben doch nicht losgelöst von der Fed entscheiden.

Robert Holzmann
Robert Holzmann. Foto: Jason Alden/Bloomberg

Robert Holzmann, Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte heute, dass der Einfluss der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) auf die Weltwährung ihr einen übergroßen Einfluss verleihe, den die geldpolitischen Entscheidungsträger der EZB berücksichtigen müssten. Laut Holzmann kann allenfalls ein Ölpreisschock den Start der Zinswende im Juni noch verhindern.

„Bis zu einem gewissen Grad werden unsere Daten und Entscheidungen natürlich von der Fed beeinflusst“, sagte Holzmann laut Bloomberg dem Handelsblatt in einem heute veröffentlichten Interview. „Wir operieren nicht in einem Vakuum. Die Fed mit dem Dollar ist, bildlich gesprochen, der Gorilla im Raum.“ Die EZB wird ihre Zinsen vermutlich am 6. Juni um einen Viertelpunkt senken – eine Lockerung, die von dem wahrscheinlichen Kurs der Fed abweicht, die Zinsen länger hoch zu halten. Dennoch warnte Holzmann, der zu den konservativsten Mitgliedern des EZB-Rates gehört, vor übereilten Maßnahmen.

„Zunächst einmal muss die Grundvoraussetzung für die erste Zinssenkung erfüllt sein, nämlich dass wir mit hoher Wahrscheinlichkeit unser Inflationsziel bis Mitte 2025 erreichen werden“, sagte er. „Wenn dieser Zeitpunkt im Juni erreicht ist, werden sicherlich weitere Schritte folgen. Aber ich sehe überhaupt keinen Grund, warum wir die Leitzinsen zu schnell und zu stark senken sollten. Jeder Schritt, den wir unternehmen, hängt von den zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Daten ab. Im September und Dezember werden wir eine Menge neuer Daten und Prognosen haben. Das ist aber im Juli kaum der Fall.“

FMW: Holzmanns Aussagen machen klar, dass die EZB eben nicht komplett unabhängig von den Handlungen der Fed ist. EZB-Präsidentin Lagarde hatte nämlich jüngst gesagt, die EZB werde unabhängig von der Fed über ihre Zinsen entscheiden. Aber so einfach ist das eben nicht. Wenn die Fed ihre Zinsen längere Zeit oben hält, bedeutet das einen starken Dollar. Senkt die EZB in Kürze, wird der Dollar in Relation zum Euro vermutlich noch stärker, was Importe nach Europa noch teurer macht, was wiederum die Inflation anheizen könnte.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Klingt so, als würde die EZB einen Ölpreisschock in naher Zukunft zumindest nicht 100%ig ausschließen.

  2. aha, hat noch ein zweiter sein hirn eingeschaltet. die ferngesteuerte solarium tussi tut es jedenfalls zum nachteil von hunderten millionen kleinbürgern nicht.

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