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Wichtige Daten 2 Tage davor EZB-Chefökonom: Aussicht auf Zinserhöhung nächste Woche

Wie stark wird die EZB nächste Woche die Zinsen anheben? Hier dazu die Aussicht vom Chefvolkswirt der Zentralbank Philipp Lane.

Bereits nächste Woche Donnerstag den 4. Mai steht die nächste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Leitzins und Einlagenzins wurden vom Juli 2022 bis zuletzt am 22. März 2023 jeweils um 350 Basispunkte angehoben, von 0,00 % auf 3,50 % und von -0,50 % auf 3,00 % (hier alle Details). In diesem Chart sehen wir seit 2019 in blau den EZB-Leitzins, dazu in orange die Inflation in der Eurozone, und sehr wichtig: In türkis die immer weiter steigende Kerninflation! Wie stark wird die EZB die Zinsen nun weiter anheben? Das ist die große Frage.

EZB-Leitzins im Vergleich mit Inflation und Kerninflation in der Eurozone

EZB-Chefvolkswirt Philipp Lane mit Ausblick auf höhere Zinsen

Die jüngsten Wirtschaftsdaten signalisieren laut EZB-Chefvolkswirt Philipp Lane, dass die Europäische Zentralbank die Geldpolitik bei ihrer nächsten Entscheidung am 4. Mai weiter straffen sollte, so Bloomberg aktuell. “Die aktuellen Daten deuten darauf hin, dass wir die Zinsen nächste Woche wieder anheben sollten”, so sagt es Philipp Lane der französischen Zeitung Le Monde in einem heute veröffentlichten Interview. “Dies ist immer noch nicht der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören. Was darüber hinaus passiert, kann ich nicht voraussagen; es wird von den Wirtschaftsdaten abhängen.”

Blick auf Daten zu Inflation und Kreditvergabe nächste Woche Dienstag

Das Interview von Philipp Lane deckt sich mit den Äußerungen anderer EZB-Notenbanker und deutet darauf hin, dass eine weitere Anhebung des Einlagensatzes der EZB so gut wie sicher ist, wobei die einzige verbleibende Frage der Umfang des Schritts ist. Ob es sich um einen Viertel- oder einen halben Prozentpunkt handelt, hängt nun von den Inflations- und Kreditvergabezahlen ab, die zwei Tage vor der Entscheidung veröffentlicht werden, also am nächsten Dienstag. Die Ratsmitglieder der EZB geben jetzt noch ihre letzten Kommentare ab, bevor am Donnerstag eine Schweigeperiode beginnt.

Wohl eher 25 statt 50 Basispunkte Anhebung?

Philipp Lane selbst hat sich gegenüber Le Monde nicht dazu geäußert, wie groß die Anhebung sein sollte, sondern erklärte stattdessen, dass “die Analyse darauf hindeutet, dass es unangemessen wäre, unseren Einlagensatz auf dem derzeitigen Niveau von 3 % zu belassen.” Am Montag deuteten Kommentare darauf hin, dass der Chef der französischen Zentralbank, François Villeroy de Galhau, die kleinere der beiden möglichen Erhöhungen bevorzugen könnte, und auch Geldmarktanleger halten dieses Ergebnis für wahrscheinlicher.

Laut EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel bleibt die größere Option jedoch auf dem Tisch. “Der Inflationsdruck bleibt in bestimmten Wirtschaftssektoren bestehen, während er in anderen nachlässt”, so sagt es Philipp Lane. “Ich glaube nicht, dass wir uns in einer Situation wie in den 1970er Jahren befinden, als die Inflation in der Tat hartnäckig war.” Um eine solche Situation zu vermeiden, “ist es wichtig, dass die EZB ihre Zinssätze anhebt, um sicherzustellen, dass die Inflation rechtzeitig auf 2% zurückkehrt”, so Lane.

FMW/Bloomberg/Chart TradingView



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