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Aufholjagd zu den US-Indizes EZB-Zinssenkungen verschaffen europäischen Aktien einen Vorteil

EZB-Zinssenkungen verschaffen europäischen Aktien einen Vorteil
Aktien: Europa vs. USA. Grafik: Pressfoto - Freepik.com

Europäische Aktien konnten in den vergangenen Jahren nicht die Performance erzielen, wie ihre Pendants aus den USA. Doch in diesem Jahr könnten sie eine Aufholjagd starten. Bislang kann sich die Performance der europäischen Indizes im Vergleich zu den US-Börsen sehen lassen. Der Euro Stoxx 50, der sich aus den 50 größten Unternehmen der Eurozone zusammensetzt, ist wie der deutsche Aktienindex seit Jahresbeginn um rund 10 % gestiegen. Damit haben sie eine deutlich bessere Entwicklung vollzogen als der Standardwerte Index Dow Jones, der lediglich knapp 2 % im Plus notiert. Nur die technologielastigen Indizes S&P 500 (11,4%) und Nasdaq 100 (11,8%) können aufgrund des KI-Booms und der Outperformance einer Handvoll Tech-Giganten eine etwas bessere Performance vorweisen. Geht es nach den Analysten der Citigroup, dann haben die europäischen Aktien das Zeug dazu weiter aufzuholen. Der Grund dafür: Die früheren Zinssenkungen der EZB verschaffen europäischen Aktien einen Vorteil.

Es gilt als so gut wie ausgemacht, dass die EZB am Donnerstag erstmals die Zinsen senkt, während die Fed noch länger warten dürfte. Der nachfolgende Chart von TradingView zeigt die Entwicklung seit Jahresbeginn der europäischen Aktienindizes im Vergleich zu den US-Börsen.

Performance 2024: Europäische Aktien vs. US-Pendants
Performance 2024: Europäische Aktienindizes vs. US-Indizes

Sinkende EZB-Zinsen als Treiber für Aktien

Die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB Zinsen früher als die Fed senkt und die Zinssätze sich anschließend auf einem höheren Niveau als in den letzten zehn Jahren einpendeln werden, könnten den Strategen der Citigroup zufolge dazu beitragen, dass sich europäische Aktien besser entwickeln als ihre globalen Konkurrenten, so Bloomberg.

Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank in dieser Woche ihre erste Zinssenkung im Rahmen eines neuen Lockerungszyklus vornimmt, der sich mittelfristig bei etwa 2 % einpendeln dürfte, „viel höher als in den letzten zehn Jahren“, so das Strategen-Team unter der Leitung von Beata Manthey in einer Mitteilung. Der Leitzins der EZB liegt derzeit bei rekordverdächtigen 4,5 %. Ab Donnerstag dürfte dieser jedoch um 25 Basispunkte tiefer notieren.

Während die Lockerung der Geldpolitik und die sich verbessernden Ertragsaussichten die Aktien in diesem Jahr wahrscheinlich unterstützen werden, sind die längerfristigen Zinsaussichten auch für zyklische oder value-orientierte Aktienmärkte wie Europa ein gutes Zeichen, so die Strategen.

EZB-Zinsen und europäische Aktien. Zinssenkungen könnten Aktien beflügeln
EZB-Zinsen und europäische Aktien. Zinssenkungen könnten Aktien beflügeln

Gutes Umfeld für europäische Aktien

Die Aussicht auf eine längerfristig restriktivere Geldpolitik „erinnert uns an die Jahrzehnte vor der globalen Finanzkrise“, so Mantheys Team. „Dies ist insofern von Bedeutung, als zyklische Aktien – und insbesondere Europa – in der Zeit vor der globalen Finanzkrise viel wahrscheinlicher eine Outperformance gegenüber den USA erzielten.

Vor dem Hintergrund einer bevorstehenden Zinswende der EZB mit einer Reihe von Zinssenkungen, robusten Gewinnen der Unternehmen sowie einem sich verbessernden makroökonomischen Umfeld hat Europas Benchmark im Jahr 2024 Rekordhöhen erklommen. Viele der europäischen Börsen wie der Dax legten eine Rekordjagd hin, die von starken Zuwächsen bei Aktien getrieben war.

„Während Zinssenkungen jetzt im Fokus stehen, könnten die Auswirkungen einer strukturell höheren Inflation und höherer Zinsen für europäische Aktien ebenso bedeutsam sein“, so Mantheys Team. „Während die makroökonomische Volatilität natürlich das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnte, glauben wir, dass dieses Umfeld für europäische Aktien immer noch relativ günstig sein könnte.“

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. …ich hatte mich schon gewundert, dass die europäischen Aktienmärkte besser laufen sollen als andere und mich gefragt warum das so sein soll…die Meinung wurde ja in den letzten Monaten immer mal wieder kolportiert…scheint aber mal wieder anders zu kommen…die Citigroup hat diesmal zur Desinformation beigetragen…interessant…da übernimmt immer mal eine andere Finanzinstitution den Job der Falschinformation…gut wäre im Endeffekt, wenn es medial dann nicht so gestreut würde…naja…

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