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Fed: Auf einmal ist der März ganz heiß..

Seit gestern ist der Dollar auf dem Vormarsch: Euro-Dollar geht in Richtung 1,05, Dollar-Yen schiesst über die 113er-Marke. Was ist der Grund dafür, dass die Fed Fund Futures eine massiv gestiegene Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt der Fed schon auf ihrer Sitzung am 14./15. März einpreisen?

FMW-Redaktion

Seit gestern ist der Dollar auf dem Vormarsch: Euro-Dollar geht in Richtung 1,05, Dollar-Yen schiesst über die 113er-Marke. Was ist der Grund dafür, dass die Fed Fund Futures eine massiv gestiegene Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt der Fed schon auf ihrer Sitzung am 14./15. März einpreisen?

Es sind zwei wichtige Fed-Mitglieder, die das verursacht haben: einerseits William Dudley, Gouverneur der New York-Fed (die innerhalb der Fed eine herausgehobene Position besitzt – so ist der Chef der New York-Fed bei jeder Zinsentscheidung stimmberechtigt etc.), andererseits John Williams von der San Francisco-Fed.

Vor allem folgende Aussagen von William Dudley lösten die Rally des Dollars aus:

„After the election we’ve seen very large increases in household and business confidence, we’ve seen very buoyant financial markets, the stock market is up, credit spreads are narrow. And we have the expectation that fiscal policy will probably move in a more stimulative direction. So, put it all together, I think the case for monetary policy tightening has become a lot more compelling“.


Präsident der New York Fed: William Dudley
Foto: Federal Reserve

Interessant, dass Dudley explizit die gestiegenen Aktienmärkte erwähnt – das ist ein weiteres Indiz dafür, dass die amerikanische Notenbank die Aktienmärkte stark beachtet und als eine der Grundlagen für ihre Entscheidungen betrachtet. Und vor allem: hier geht es nicht nur um eine mögliche Zinsanhebung im März, sondern um eine striktere Geldpolitik insgesamt, also eine Art Zinswende, de facto mehrere Zinsanhebungen in absehbarer Zeit!

Diese Wende sei nötig vor allem wegen der zu erwartenden Stimulus-Massnahmen der Trump-Regierung:

„But we do know that fiscal policy is going to move in a more stimulative direction. So what that says to me is that the risks to the outlook are now starting to tilt to the upside“.

Starker Tobak! Dazu dann noch die gestrigen Aussagen von John Williams:

„We stood pat after our meeting a month ago, but we’ll meet again in March to assess whether the time is right to raise rates further. In my view, a rate increase is very much on the table for serious consideration at our March meeting.“

Die Aussagen von Williams und Dudley haben nun also die Fed Fund Futures in Regionen gerückt, dass eine Anhebung schon im März nicht mehr wirkloch eine Überraschung wäre. Am Freitag haben dann Yellen und Fischer die Gelegenheit, diesen Schritt anzudeuten – dann beginnt die sogenannte „blackout period“ (also ein Zeitraum vor der Sitzung, während dessen sich Fed-Mitglieder nicht äussern), am 10.März dann die US-Arbeitsmarktdaten aus dem Februar.

So oder so: es nicht so, wie Steve Bannon meinte, dass die Medien die eigentliche Opposition seien. Viel mächtiger ist die Opposition der Fed!



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