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US-Konjunktur zu stark Fed-Bostic: Nur 1 Zinssenkung in 2024 – und die erst im 4. Quartal

Der im FOMC stimmberechtigte Atlanta Fed-Chef Bostic spricht aktuell von nur einer Zinssenkung in diesem Jahr, und zwar im letzten Quartal.

Atlanta Fed-Chef Bostic
Atlanta Fed-Chef Bostic. Foto: Elijah Nouvelage/Bloomberg

Der Einbruch der Aktienmärkte hält sich in Grenzen, obwohl derzeit immer klarer wird, dass die Federal Reserve in Sachen Euphorie bei anstehenden Zinssenkungen auf die Bremse tritt. Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, sagt aktuell, dass eine Zinssenkung im vierten Quartal wahrscheinlich angemessen sei, und betonte, dass die Inflationsentwicklung holprig verlaufe.

Bostic wiederholte seine Erwartung, dass es in diesem Jahr nur eine Zinssenkung geben wird, und verwies auf die Stärke der US-Wirtschaft und einen langsameren Rückgang der Inflation, so Bloomberg aktuell. Der Chef der Atlanta Fed ist in diesem Jahr stimmberechtigtes Mitglied des geldpolitischen Entscheidungsgremiums der Federal Reserve. „Ich denke, dass es für uns angemessen ist, am Ende dieses Jahres, im vierten Quartal, mit der Senkung zu beginnen“, sagte Bostic in einem Interview mit CNBC. „Wenn sich die Inflation verlangsamt, werden wir geduldiger sein müssen, als viele erwartet haben.“

Die geldpolitischen Entscheidungsträger hielten ihre Prognose von drei Zinssenkungen in diesem Jahr knapp aufrecht, so der Median der Prognosen. Von den 19 Befragten gingen neun von zwei oder weniger Senkungen aus. Die Zentralbank hatte die Zinssätze auf ihrer März-Sitzung auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten belassen.

Bostic sagt jetzt, die Inflation habe sich in letzter Zeit nicht sehr stark bewegt und er sei besorgt über einige sekundäre Maßnahmen in den Preiszahlen. Und obwohl er von seinen Gesprächspartnern nicht von vielen Rissen in der Beschäftigung hört, signalisierte er, dass eine negative Wende auf dem Arbeitsmarkt seine Forderung nach nur einer Zinssenkung beeinflussen könnte.

„Wenn sich die Beschäftigung verschlechtert, werde ich das berücksichtigen müssen“, sagte Bostic. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der am Freitag veröffentlicht wird, wird voraussichtlich zeigen, dass die Arbeitgeber im März 214.000 neue Stellen geschaffen haben. Ökonomen gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote auf ein historisch niedriges Niveau von 3,8 % sinken wird.

FMW/Bloomberg



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6 Kommentare

  1. von 7 auf vielleicht eine innerhalb von 2 monaten. die reaktion der märkte nach minimal weniger heftigen inflationszahlen fühlt sich inzwischen nach verzweifeltem festklammern an etwas an, das mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit nicht mehr stattfinden wird. ausnahme: der arbeitsmarkt implodiert – und das würde seine gründe und entsprechenden nebenwirkungen haben.

    als kind hatte man auch gemeint wenn man die augen schließt, können einen die anderen auch nicht mehr sehen. naja, nur menschlich sich an einer schönen fantasie so lange krampfhaft festzuhalten, bis die selbsttäuschung gar nicht mehr funktioniert.

    1. Na mit dem „verzweifelten Festklammern an etwas an, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr stattfinden wird“ kennen sich Bären ja bestens aus ;-)

      1. @Goldlöckchen, die Bullen haben das schon 2022 erfahren dürfen..

      2. @Goldlöckchen. Ein Mal in vier Jahren haben sie ja durchschnittlich recht, die Bären. Aber wann dieses Jahr kommt, ist nicht vorhersehbar und damit sollte man realisieren, was langfristig mit dem Depot passiert.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Der Herr Bostic orientiert sich nur am früheren Zyklus, der Zinsanhebungen, als das gewählte Niveau, von 5,25 Prozent, rund 15 Monate eben dort verharrte….

    Denn vom Frühsommer 06 bis Herbst 07 blieben die Zinsen auf exakt 5,25 Prozent festgeschrieben.

    Auf heute umgelegt müsste das es also der Oktober sein und nicht wie vermutet schon der Juni.

    Das Problem ist nur, das haben die Märkte überhaupt nicht eingepreist.

    Das ganze Narrativ der Zinssenkungen käme damit in’s Wanken….

    Sollte es wirklich dazu kommen, so wird die kommende Korrektur sehr heftig ausfallen…

    Denn die Mehrheit der Marktteilnehmer hofft auf eine Fortsetzung der Niedrigzinspolitik in absehbarer Zeit…dazu muss aber endlich die Zinswende nach unten eingeleitet werden, ansonsten hätte man sich massiv verspekuliert…

    1. Zitat: „Das Problem ist nur, das haben die Märkte überhaupt nicht eingepreist“ (S. Schaarschmidt).

      Die Märkte machen nichts anderes, als alle möglichen Szenarien einzupreisen, in jeder Sekunde. Da sie aber alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, ergibt sich immer ein durchschnittliches Bild. Bullen oder Bären, das ist ein nettes Bild für ein Kinderbuch, aber der Markt ist in Wirklichkeit grau und fährt dauernd die drei Rumsfeld-Quadranten ab.

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