Gas

Energieverband mit Warnung „Gas-Preisobergrenze wäre direkter Markteingriff mit unabsehbaren Risiken“

Der Energieverband BDEW warnt aktuell vor der anstehenden Preisobergrenze für Gas auf EU-Ebene. Es gebe unabsehbare Risiken.

Gas und Euro-Symbol

Eine anstehende Preisobergrenze für Gas wäre ein direkter Markteingriff mit unabsehbaren Risiken. Dies sagt in einer aktuellen Warnung der „Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft“ (BDEW). Der EU-Energieministerrat wird morgen erneut über die Einführung einer Preisobergrenze für den Gasmarkt diskutieren. Der Vorschlag der EU-Kommission vom 22. November sieht vor, den Gaspreis an der Großhandelsplattform TTF unter bestimmten Voraussetzungen künftig zu deckeln.

Kerstin Andreae, Vorsitzende des BDEW, sagt hierzu, im Wortlaut: „Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Preisobergrenze ist ein weitreichender Markteingriff. Die Tragweite eines solchen Eingriffs zeigt sich auch darin, dass die EU-Energieminister in ihrer äußerst kontrovers geführten Diskussion bislang noch zu keiner Einigung gekommen sind. Wie die Kommission selbst feststellt, geht ein solcher Eingriff mit zahlreichen Nachteilen und Risiken einher, insbesondere mit Blick auf die Gasimporte aus Drittstaaten für die Versorgungssicherheit. Die tatsächlichen Auswirkungen auf den Gasmarkt sind kaum abzusehen. Daher sieht der BDEW die Einführung eines solchen Instruments kritisch und nicht als geeignete Lösung hohe Endkundenpreise zu adressieren.

Insgesamt ist aus Sicht des BDEW der Nutzen des vorgeschlagenen Marktkorrekturmechanismus insgesamt unklar, während die Ungewissheit über die Auswirkungen auf das Funktionieren und die finanzielle Stabilität der europäischen Gasmärkte groß ist. So ist damit zu rechnen, dass die Liquidität der Großhandelsplattform TTF signifikant beeinträchtigt wird. Dies würde das Risikomanagement der Unternehmen fundamental verändern und dürfte in der Folge zur Beeinträchtigung der Finanzmärkte führen. Sollte eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten dennoch einen Korrekturmechanismus befürworten, sind eine zeitliche Befristung auf maximal ein Jahr, eine einer Extremsituation angemessen hohe Auslöseschwelle, ein genaues Monitoring und ein klares und objektives Verfahren zur Aktivierung und Deaktivierung des Mechanismus unabdingbar. Es bräuchte zudem mehr Vorlauf als zwei Wochen, um in einer umfassenden branchenweiten Risikobewertung mögliche Auswirkungen auf den Markt zu bewerten.“



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3 Kommentare

  1. Der Betrieb von Strang 2 von Nordstream 2 würde eine sofortige Senkung des Gaspreise in Europa bewirken.
    Leider lässt sich DIE AMPEL von der USA Fracking Lobby einschüchtern.

    1. Warum macht sich die AMPEL NICHT STARK und sorgt für umgehende Nutzung des arbeitsfähigen Stranges der Nordstream II, auch gegen USA Widerstand? ist Deutschland nur noch der Appendix der US Fracking Lobby?

      1. Nein, so wie es schon im Strategiepapier, 12 Seiten, von 1992, des Mitbegründers der Neocons, Paul Wolfowitz, steht ist die EU, insbesondere Deutschland der Gegner Nr. 1 für die USA nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Bereits zu Beginn der 1950 iger Jahre nach der Währungsreform hatt die BRD Kontakte zur SU und wollte mit Stahlröhren für Gaspipelines die ersten Geschäfte machen. Und das nach dem fürchterlichen Krieg. Die USA waren dagegen und machten Druck. Adenauer damals gab dem Druck nach. Erst seine Nachfolger hatten mehr Rückgrat und schlossen die Ersten Röhrenlieferungen noch Ende der 50 iger ab. Die USA ließen aber keine Ruhe und die ganzen nächsten Jahrzehnten moserten sie gegen die deutschen Röhrengeschäfte mit der SU und dann mit Russland. Die Jamal Leitung und die Leitungen für Gas und Öl wurden durch die Ukraine verlegt. Amis waren dagegen. Sie waren dann gegen NS1 und bei NS2 hatten sie dann endlich Erfolg.
        Deswegen wird auch der eine Strang von NS 2 nicht in Betrieb gehen, es sei denn die Amis würden es stillschweigend genehmigen. An eine souveräne Regierung glaube ich nicht. Es sind Vasallen, so wie es due Russen verächtlich sagen – und Brzezinski

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