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Das beidseitige Dilemma Gas und Sanktionen – Christian Rieck über die Lage aus Sicht der Spieltheorie

Wie ist die Lage aus spieltheoretischer Sicht?

Gas Sanktionen Christian Reick

Kaum ein anderes Thema ist derzeit so wichtig wie Gas – wird Putin nach Ende der Wartungsarbeiten von Nord Stream 1 den Gashahn wieder aufdrehen?

Gas und Sanktionen – das beidseitige Dilemma

Die Lage ist komplex: der Westen, vor allem Deutschland, braucht das Gas – und Putin braucht den Westen, weil neun von zehn Gas-Pipelines aus Russland in den Westen führen (inklusive der nicht in Betrieb genommenen Gas-Pipeline Nord Stream 2) – nur eine dagegen nach China. Russland hat also eigentlich keine andere Möglichkeit – wenn er weiter mit Gas Geld verdienen will – dieses Gas nach Europa zu liefern, weil die einzige Pipeline nach China schon voll ausgelastet ist und eine geplante Pipline nach China frühstens im Jahr 2030 fertig sein wird. Langfristig könnte Russland mehr Gas für sich selbst nutzen – aber kurzfristig ist das noch keine praktikable Option.

Aber vielleicht geht es Putin gar nicht mehr um wirtschaftliche Überlegungen – zumal Öl für die Einnahmen Russlands ökonomisch viel wichtiger ist als Gas (Öl ca. 35% der Einnahmen, Gas dagegen nur 8%). Was Russland am meisten schaden würde, wäre also vor allem ein niedriger Ölpreis. Aber Putin hat mit dem Angriff auf die Ukraine gezeigt, dass er wirtschaftlichen Schaden in Kauf nimmt, um sein Hauptziel – die Ukraine von einer Anbindung an den Westen abzuhalten – zu erreichen.

Der Westen in einer unguten Position – Christian Rieck

Und der Westen? Nach wie vor scheinen die Sanktionen nur von begrenzter Wirksamkeit zu sein. Gleichzeitig steigen die Kosten für den Westen immens an, weil nun vor allem teures Flüsiggas aus den USA und Norwegen importiert werden muß (weswegen die Handelsbilanz der Eurozone negativ geworden ist). Faktisch werden die Sanktionen sowieso umgangen: Länder wie Indien kaufen russische Energieträger zum Discount-Preis – und verkaufen sie dann gewissermaßen als Zwischenhändler teurer an den Westen weiter. All das chwächt die finanzielle Lage Europas – die Energiekrise ist nicht zuletzt einer der Ursachen für die Schwäche des Euro.

Wie ist die Lage aus spieltheoretischer Sicht zu beurteilen? Dazu intererssante Überlegungen von Christian Rieck:



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