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Gelddrucken der Notenbanken: Ewig steigende Börsen, ewig fallende Zinsen?

Das Thema Notenbanken und immer steigende Kurse ist in den Kommentaren bei FMW ein stets heißes Thema: viele sagen, die Notenbanken würden nicht zulassen, dass die Aktienmärkte fallen - andere meinen, dass die Notenbanken selbst eine gigantische Blase verursacht und letztlich langfristig keine Chance hätten, das Platzen eben dieser Blase durch deren stete Vergrößerung zu verhindern! Fakten und Perspektiven über das zentrale Thema der Märkte..

FMW-Redaktion

Das Thema Notenbanken und immer steigende Kurse ist in den Kommentaren bei FMW ein stets heißes Thema: viele sagen, die Notenbanken würden nicht zulassen, dass die Aktienmärkte fallen – andere meinen, dass die Notenbanken selbst eine gigantische Blase verursacht und letztlich langfristig keine Chance hätten, das Platzen eben dieser Blase durch deren stete Vergrößerung zu verhindern!

Folgende Grafik zeigt den engen Zusammenhang zwischen der aufgeblähten Bilanz der Notenbanken und den Aktienkursen – während sich gleichzeitig die Erwartung an das globale BIP kaum verändert hat:

Seit Anfang 2016, dem Verlaufstief an den Aktienmärkten, haben die Notenbanken drei Billionen Dollar gedruckt, damit den Aktenmärkten zu einem Anstieg von 30% verholfen – damit aber offensichtlich gleichzeitig nicht so furchtbar viel erreicht was die Wirkung auf die Realwirtschaft betrifft! Was passiert, wenn die Notenbanken ihre Bilanz verknappen (wie die Fed) oder die Anleihekäufe absehbar einstellen werden (wie die EZB)?


Der EZB Tower
Foto: Epizentrum – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38317255

Florian Homm jedenfalls glaubt nicht, dass das Gelddrucken der Notenbanken auf Dauer funktionieren kann – er sieht Mega-Trends am Werk, gegen die auch die Zentralbanken nicht ankommen. Besonders bemerkenswert in dem Video Homms ist ein kurzer, aber heftiger Wut-Anfall des ehemaligen Hedgefonds-Managers (ab Minute 3 und 27 Sekunden):



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16 Kommentare

  1. Das ist aber nur die halbe Wahrheit…
    Fakt ist, dass die Notenbanken den ANLEIHENMARKT aufgepumpt haben, wie einen Luftballon, durch die Käufe über den sogenannten „Sekündärmarkt“

    Sollte die EZB reagieren, wird der BUFU „in den Keller geschickt“, was wiederum bedeuten würde, dass die Aktienmärkte steigen.

    Aber da die EZB offenbar nicht gewillt ist, der FED zu folgen, pendelt der ganze Kram herum, mit einem VDAX von 12 (!)

    1. @Marko, wenn die EZB „reagiert“, dann fallen Anleihe und Aktien! Mit dem QE sind beide die Kurse Anlageklassen gestiegen, endet das QE, werden bei beiden Kategorien die Kurse fallen!

      1. vollkommen korrekt. Steigende Zinsen (ab einer bestimmten Schmerzgrenze, die liegt wohl irgendwo beim heutigen Satz +1%) würden die Aktienmärkte in den Keller schicken (und nicht nach oben wie Marko vermutet).
        Aber, was werden die Zentralbanken tun, wenn QE endet und die Kurse fallen ?
        Da kann es nach den Erfahrungen der letzten Jahre doch nur eine Antwort geben.

        Die Rückführung der aufgeblähten Notenbankbilanzen ist ein Märchen, es wird nie passieren (ausser ein paar zaghafte Versuche, die wir aktuell und in den nächsten Monaten erleben werden).

        1. Nein, steigende Zinsen dürften den BUFU (also die europäischen Anleihenmärkte) in den Keller schicken.
          Das ist auch logisch, die Notenbanken haben den Anleihenmarkt manipuliert, was wiederum Auswirkungen hätte auf den Aktienmarkt.

          Wir in EUR-Land hängen der „Konjunktur“ hinterher, die EZB hat bisher gar nichts gemacht und trotzdem steht der EUR/USD bei fast 1,20 !!

          Eine Zinserhöhung der EZB würde bedeuten, : fallende Anleihenmärkte, steigende Aktienmärkte.

          1. @Marko, wir reden ja nicht einmal von steigenden Zinsen, sondern von dem, was im englischen als „financial conditions“ definiert wird. Faktisch ist das Ende von QE (von Zinsanhebungen sind wir noch sehr weit weg) ein massiver Entzug von bisher gespendeter Liquidität, und wenn Aktienmärkte eines brauchen, dann Liquidität!!

          2. „Eine Zinserhöhung der EZB würde bedeuten, : fallende Anleihenmärkte, steigende Aktienmärkte.“
            Marko, Sie drehen sich schwindelerregend im Kreis: Es ist so, weil es so ist!
            Vielleicht würden Sie mal freundlicherweise Ihre Annahme auch begründen. Vielleicht fällt es Ihnen bei der Gelegenheit dann ja selbst wie Schuppen von den Augen.

    2. Diese, Ihre Meinung, schreiben Sie ja öfters.
      Könnten Sie mal erläutern, wie Sie darauf kommen.
      Andere befürchten, dass die Aktien fallen und Sie rechnen dann mit steigenden Aktienkursen?

      Ich persönlich glaube nicht, dass Aktien deswegen nachhaltig fallen werden – aber dass sie bei einer Zinserhöhung ausgerechnet steigen sollen?
      Aber dafür erwarten Sie ja im Gegenzug auch bei steigenden Zinsen, dass die Mieten sinken werden. Was ich wiederum anders sehe.

  2. Auf alle nicht ! warum, Markus.

    Die EZB/FED hat den Anleihenmarkt manipuliert, aber nicht den Aktienmarkt. Wir stehen beim Dax bei 12500, diesen Stand sahen wir im Jahr 2015 ! Wo stünde der BUFU ohne QE, bei 160 ?!? Auf alle Fälle nicht !!!

    Deutschland freut sich doch, super billige Zinsen, die Immobillien-Käufer ebenso, die EZB wird wohl im Oktober „etwas loslassen“, d.h. irgendwas müssen die machen, es ist höchste Zeit, Lehman vergessen zu lassen.

  3. Ich glaube da wurde Herr Homm von seinem Haustier gestört, könnte eine Begründung für seinen Wutanfall sein.

  4. Hier https://www.godmode-trader.de/artikel/zinsen-steigen-aktien-steigen-wie-geht-das,5038441 wurde versucht, eine Korrelation zu belegen. Ich habe allerdings Schwierigkeiten, die Grafik so zu deuten, wie es der Verfasser macht. Außen vor bleibt die Frage, welchen Einfluss die massive Beeinflussung der Preise durch die Notenbanken hat. Möglicherweise reicht schon ein zartes Signal Richtung Beendigung der Anleihkäufe, um den Markt auf die Reise nach der „richtigen“ Bewertung zu schicken. Und die richtige Bewertung für 10jährige Italien-Anleihen ist mit Sicherheit nicht 2%.

  5. Der Wutanfall passte irgendwie nicht zu einer Wandlung vom Saulus zum Paulus und Christen. Hätte ich rausgeschnitten.

    1. Wenn ich den Wutanfall mit dem gesagten in dem Moment verbinde, hat wohl der Praktikant Scheisse gebaut.
      Aber ich muss ihnen Recht geben zu seiner Wandlung passt der Wutanfall überhaupt nicht, egal durch was er ausgelöst wurde.

  6. Die FED hat die Märkte geflutet mit dem Ziel durch höhere Aktienkurse die Wirtschaft zu stimulieren, da der Grossteil der Gelder direkt in die Finanzindustrie geflossen ist u.das Ziel verfehlt hat , glaube ich nicht dass die FED-ÄRZTE den gleichen Fehler durch noch mehr falsche Medizin wiederholen werden.In der Tat sind jetzt die Nebenwirkungen für die Vorsorge u.s.w. gravierend u.hat eine riesige Umverteilung von oben nach unten gebracht.Wenn schon müssten sie jetzt der Unterschicht Geld verteilen um die Wirtschaft zu animieren.Leider wissen wir ja das durch falsche Teuerunsangaben u.stagnierende Nettolöhne genau das Gegenteil passiert.Folgerung: Das Ziel der Notenbanken sind.nicht in erster Linie hohe Aktienkurse.,während jetzt zu hohe Anleihenkurse= tiefe Zinsen immer mehr zu Problem werden.

    1. Ihr erster Satz:
      „Die FED hat die Märkte geflutet mit dem Ziel durch höhere Aktienkurse die Wirtschaft zu stimulieren, …“
      Ihr letzter Satz (erste Hälfte):
      „Das Ziel der Notenbanken sind.nicht in erster Linie hohe Aktienkurse…..“
      Unentschieden,1:1.

      Ihr letzte Aussage hat für mich Richtigkeit, der erste Satz hingegen nicht.

  7. Natürlich sind die Notenbanken ganz allein für die Blase an den Anleihe-und Aktienmärkten verantwortlich! Die Aktienmärkte interessieren die Notenbanken wenig, entscheidender sind die Bondmärkte. Die Notenbanken können auch nicht einfach so Bonds verkaufen ohne Verwerfungen auszulösen, dazu sind deren Portfolios viel zu groß!
    Letztendlich wird da gar nichts vorzeitig verknappt, man hält die Bonds bis Endfälligkeit. Und selbst das ist wie die Fed beweisen wird, äußerst schwierig. Wer sich mal die Mühe macht das sog. „SOMA-Portfolio“ auf der Webseite der New York Fed anzuschauen, wird dabei feststellen das die FED vor allem in mittel- bis langen Laufzeiten hohe Volumina einzelner Anleihen hält.
    Allein 2018 werden glaube ich über 200 Mrd. US-Dollar an Bonds fällig, die man nicht einfach nicht wieder reinvestieren kann. Darum ja der Plan der Fed mit dem stufenweisen Abbau. Weil die Marktverwerfungen einfach zu groß wären.

  8. @Gerd, der erste Satz ist richtig, das konnte man in der Finanzpresse rund tausendmal lesen, nur haben eben die hohen Aktienkurse die Wirtschaft nicht genügend stimuliert weil vor allem die Reichen profitiert haben u. darum gehe ich davon aus dass jetzt das Pushen der Aktien nicht mehr Priorität hat, verstanden? Sonst fragen Sie Prof. Fugmann, der kann es Ihnen bestätigen.

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