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Generalstreik im Iran? Na endlich, es gibt Argumente für den steigenden Ölpreis – also rauf damit!

Es gab schon zahlreiche Tote. Und heute nun soll es einen landesweiten Generalstreik geben -angeblich. Das würde auch bedeuten, dass die Ölförderung zum Erliegen kommen könnte. Wie gesagt, könnte! Noch ist nicht klar, wie umfangreich...

FMW-Redaktion

Man sieht es seit einigen Tagen in den allgemeinen Berichterstattungen. Es kommt zu Straßenprotesten gegen die iranische Regierung aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Land, die anscheinend doch nicht für so viele Menschen so rosig zu sein scheint – trotz aufgehobener Sanktionen und Ölreichtum im Land. Es gab schon zahlreiche Tote. Und heute nun soll es einen landesweiten Generalstreik geben -angeblich.

Das würde auch bedeuten, dass die Ölförderung zum Erliegen kommen könnte. Wie gesagt, könnte! Noch ist nicht klar, wie umfangreich die Proteste gerade in diesen Minuten sind. Der Iran aber ist neben Saudi-Arabien und dem Irak das Schwergewicht in der OPEC. Wenn der Iran aufgrund seiner innenpolitischen Unruhen Probleme mit seiner Ölförderung bekommt, verknappt dies das weltweite Ölangebot. Das sind natürlich gute Nachrichten für alle Öl-Bullen.

Also rauf mit dem Ölpreis! Das amerikanische WTI-Öl notiert aktuell bei 60,31 Dollar (vorhin schon bei 60,71 Dollar). Im Chart haben wir den Aufwärtsschub vom 26. Dezember vermerkt, als in Libyen eine Ölpipeline explodierte. Der Kurs ging sprunghaft nach oben. Angeblich soll die Pipeline jetzt schon wieder repapiert sein, so dass das Öl wieder Richtung Küste fließen kann. Von einem fallenden Ölpreis, der den Anstieg vom 26. Dezember wieder nach unten ausgleicht, ist aber nichts zu sehen.

Na Gott sei dank, mag man sich da als Ölbulle sagen – gerade noch rechtzeitig ist der Iran als Kaufgrund aufgetaucht mit den Protesten und dem angeblich heute stattfindenden Generalstreik. Natürlich würde dieser Streik die Angebotsmenge deutlich stärker beeinträchtigen als eine kaputte Ölpipeline in Libyen. Aber der Chart zeigt es eindeutig. Der Ölmarkt will derzeit nach oben. Die Argumente dafür sucht man sich eben, und legt sie sich zurecht, wie man sie gerade braucht (das ist natürlich keine Garantie für weiter steigende Preise).

Aus fundamentaler Sicht kann man auch an die Worte des saudischen Ölministers vom 30. November in Wien erinnern. Dort sagte er als Antwort auf die Frage nach den US-Frackern, dass diese zwar immer mehr fördern würden. Aber die Nachfrageseite steige von „Jahr zu Jahr zu Jahr“ (Zitat) immer weiter, und zwar viel stärker, als die Fracker ihre Fördermenge hochfahren könnten. Von daher sei er ganz gelassen, dass für alle Förderer genug Marktanteile übrig bleiben (sinngemäß zusammengefasst). Schwimmt der Markt gerade auf dieser „Erkenntniswelle“? Immer vorausgesetzt natürlich, dass diese Prognosen von der massiven Nachfragesteigerung auch eintreten!


Der WTI-Ölpreis seit dem 20. Dezember.



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2 Kommentare

  1. bitte bitte gibt der fr roth von den grünen ausreiseverbot. nicht das sie auf die idee kommt die demo in iran unterstützen zu wollen. danke

  2. …is mir wurscht…i fahr Aufzug…
    Der Flug nach Muenchen wird auch immer teurer….
    also,wieder rauf auf 100$ per Fass!
    Hatten wir doch schon…
    200$..das ware doch mal ne Marke!
    Dann kann auch Draghi wieder seine Inflations-floskel auskramen..

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