Märkte

Gespaltener Rohstoffmarkt: Warum Brennstoffe hui und Industriemetalle pfui sind

Derzeit sieht man einen gespaltenen Rohstoffmarkt. Brennstoffe sind global stark nachgefragt, aber die Kurse für Industriemetalle fallen. Hier die Gründe.

Abbau von Rohstoffen

An dieser Stelle wollen wir nicht auf die exakten Kurse von einzelnen Rohstoffen schauen, sondern eher auf die grobe Tendenz. Der Rohstoffmarkt befindet sich derzeit in einer gewissen Spaltung – es geht um Brennstoffe und Industriemetalle. Diese Tendenz könnte sich fortsetzen. Hier die Gründe.

Brennstoffe gefragt wie nie – Russland wurde vom Westen „aus dem Spiel“ genommen

Es ist ein offenes Geheimnis. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat Russland seine Exporte von Brennstoffen wie Gas und Öl Richtung Asien kräftig erhöht. Vor allem die großen Verbrauchsmärkte Indien und China gieren nach russischen Brennstoffen. Und man erhält anständige Rabatte, denn Russland muss seine Ware loswerden. Denn Öl, Gas und Kohle sind die Haupteinnahmequellen des Landes. Die vom Westen gemiedenen Mengen an Brennstoffen landen jetzt in Asien, von daher bringen die westlichen Sanktionen global gesehen nichts?

Eigentlich müssten nun Rohstoff-Lieferanten, die bisher nach Asien geliefert haben, mehr Mengen für den Westen zur Verfügung haben, wenn Russland i Asien die Märkte mit Brennstoffen wie Öl und Gas flutet. Aber die Panik im Westen ist groß. Man giert nun danach Brennstoffe vor allem wie Öl, Kohle und Gas vermehrt auf dem Weltmarkt zu beziehen, abseits von Russland. Das treibt die Preise an. Im folgenden TradingView Chart haben wir exemplarisch seit Februar den steigenden Preis für Kohle (Newcastle Australien) herausgesucht – der Preis legt in vier Monaten um 66,3 Prozent zu.

Angst vor Rezession – Nachfrage für Industriemetalle wird sinken?

Seitdem vor allem die Fed jüngst die Zinsen massiv angehoben und, und auch in den nächsten Monaten weiter deutlich anheben wird, haben die Ängste vor einer Rezession vor allem in den USA zugenommen. Dies haben auch die Aktienmärkte in den letzten Wochen eingepreist. Und wenn die Rezession tatsächlich kommt, sinkt die Nachfrage nach Waren aller Art, und damit auch die Nachfrage für Industriemetalle. Daher ist der Terminmarkt in letzter Zeit dabei diese möglicherweise sinkende Nachfrage in Form fallender Kurse einzupreisen. Im Chart sehen wir, wie Kupfer seit Februar um 17,5 Prozent gefallen ist, und Aluminium um 25,6 Prozent.

Der Öl als Brennstoff bildet eine gewisse Ausnahme. Der Ölpreis litt zuletzt stärker unter den Rezessionsängsten, und überschattete damit die Angst vor einer Verknappung des Brennstoffs im Westen, die dank der Embargos gegen Russland weiterhin vorhanden ist.

Kurz-Fazit

Grundsätzlich kann man sagen: Der Ukraine-Krieg und die westlichen Sanktionen haben den globalen Markt für Brennstoffe durcheinander gebracht. Nun versuchen die Verbrauchsländer fast schon in Panik an so viele Brennstoffe wie möglich zu kommen, was die Preise treibt. Gleichzeitig steigen die Rezessionssorgen, was die Nachfrage für Industriemetalle vermutlich sinken lässt.



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