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Wichtige Hürde übersprungen Gold: Warum der Goldpreis trotz steigender Marktzinsen zulegt

Gold: Warum der Goldpreis trotz steigender Marktzinsen zulegt

Trotz gestiegener Marktzinsen hat das Interesse an Gold wieder zugenommen. Der Goldpreis erholte sich zuletzt von seiner Talfahrt Ende Juni bis auf 1.893 US-Dollar. Am Dienstagvormittag hat der Goldpreis schließlich eine wichtige Hürde genommen und notiert bei 1.936 US-Dollar pro Unze. Gold-Händler dürften bereits die morgigen US-Inflationsdaten im Blick haben. Die positive Entwicklung der letzten Handelstage ist begleitet von steigenden Anleiherenditen. Die 10-jährige Rendite auf US-Staatsanleihen kletterte gestern zeitweise über die viel beachtete Schwelle von 4,0 Prozent. Wenn die Renditen steigen, nimmt die Attraktivität des zinslosen Goldes tendenziell ab.

Doch das gelbe Edelmetall stemmt sich derzeit gegen die steigenden Marktzinsen. Auftrieb erhält Gold dabei von einem zunehmenden Kaufinteresse bei Händlern am US-Terminmarkt sowie der Aussicht auf einen weiteren Rückgang der Inflation. Die jüngsten Rücksetzer sorgten vor allem bei Großspekulanten zum Kauf von Gold-Futures – das Open Interest verzeichnete einen Zuwachs von 3,8 Prozent. Dadurch konnte der Goldpreis letztlich eine dreiwöchige Verlustserie beenden.

Frische Inflationsdaten im Fokus

Auch die am Freitag etwas schwächer ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten verliehen dem Goldpreis weiteren Schwung. Die neu geschaffenen Stellen lagen erstmals seit über einem Jahr wieder unter den Prognosen der Analysten. Statt 225.000 neu geschaffenen Stellen vermeldete das Bureau of Labor Statistics lediglich 209.000 Stellen. Sendet der Arbeitsmarkt erste Schwächesignale, dann rückt ein Ende der Zinserhöhungen durch die Fed immer näher, so die Ansicht des Marktes. Entscheidend ist vor allem die Entwicklung der Inflation, die zuletzt merklich nachgelassen hat.

Gespannt blicken die Marktteilnehmer demnach auf die morgen anstehenden US-Inflationsdaten. Am Mittwoch um 14:30 Uhr stehen die US-Verbraucherpreise für Juni auf dem Terminplan. Die Gesamtinflation soll im Vergleich zum Vorjahresmonat von zuvor 4,0 % auf 3,1 % zurückgehen. Je stärker der Preisdruck nachlässt, desto besser für den Goldpreis. Für die von der Fed stärker beachtete Kerninflation erwarten Ökonomen ebenfalls einen Rückgang auf 5,0 % nach 5,3 %. Damit befindet sich der Leitzins der Fed – aktuell zwischen 5,0 und 5,25% – bereits über der Inflationsrate. Es deutet sich zudem an, dass die Fed auf ihrer Sitzung am 26. Juli die Zinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,25 bis 5,5 Prozent p. a. erhöht. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt laut den Fed Funds futures bei 92,4 Prozent.

Goldpreis: Signal für eine Fortsetzung der Erholung

Ausgehend von dem Tief am 29. Juni bei 1.893 US-Dollar hat der Goldpreis eine Erholung eingeleitet. Die 200-Tage-Linie (EMA) hat er dabei als Sprungbrett genutzt. Im heutigen Handel kletterte Gold nicht nur über die wichtige Horizontale bei 1.932, sondern hat auch noch die EMA100 (lila) bei 1.935 USD überschritten. Ein Tagesschlusskurs darüber könnte weitere technisch orientierte Käufer anlocken. Oberhalb von 1.932/35 ergibt sich für den Goldpreis zusätzliches Erholungspotenzial bis 1.958 und 1.970 US-Dollar. Allerdings sollten Gold-Händler die morgigen US-Inflationsdaten im Blick behalten. Eine höher als erwartete Teuerungsrate könnte die Erholung nämlich zunichte machen. Fällt der Goldpreis per Tagesschluss wieder unter 1.932, könnte es nochmal abwärts gehen.

Gold: Erholung vor Inflationsdaten - Goldpreis steigt über 1.932-Dollar-Marke

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1 Kommentar

  1. Mal sehen, was die BRICS im August in Südafrika beschließen werden, und ob das Auswirkungen auf den Goldpreis haben wird.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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