Gold/Silber

Stabilisierung oder weiter abwärts? Goldpreis: Eine Entscheidung steht an – Fed-Protokoll im Blick

Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Protokolls der im Juni stattgefundenen Fed-Sitzung hat sich der Goldpreis stabilisiert, nachdem er einige Wochen unter Druck gestanden hatte. Der deutliche Rückgang der Gold-ETF-Bestände sowie das nachlassende Interesse der spekulativen Investoren an den Terminmärkten haben sicherlich zu der jüngsten Preisschwäche beigetragen. Zudem äußerten sich diverse Fed-Mitglieder zuletzt falkenhaft und haben dabei weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.

Es ist davon auszugehen, dass das Sitzungsprotokoll die falkenhaften Aussagen des Fed-Vorsitzenden Powell und seinen Amtskollegen widerspiegeln wird. Damit impliziert es ein gewisses Rückschlagpotenzial für Gold. Um 20.00 Uhr erfahren die Markteilnehmer, wie es damals um die Stimmung der US-Notenbanker bestellt war.

Gold: Fed-Protokoll im Blick

Bis zur nächsten Fed-Sitzung am 25. und 26. Juli dürfte die Fed hawkish bleiben. Der robuste Arbeitsmarkt und die zuletzt starken Wirtschaftsdaten senden bislang kaum Signale einer Entspannung an der Inflationsfront. Die am Freitag veröffentlichten PCE-Preisdaten fielen zwar niedriger als erwartet aus, doch die von der Fed stark beachtete Kern-Inflation notiert mit 4,6% weiterhin auf einem zu hohen Niveau. Dementsprechend liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung auf der Sitzung Ende Juli bei 86 Prozent.

Die mögliche Fortsetzung des Zinszyklus dürfte den Goldpreis kurzfristig belasten. Das Ende der Zinserhöhungen rückt jedoch immer näher. Die Fed könnte es bereits im zweiten Halbjahr 2023 einläuten, was für den Goldpreis mittelfristig eine Unterstützung darstellt. Doch bis dahin wird der Optimismus der Gold-Bullen auf die Probe gestellt. Aus charttechnischer Sicht hatte sich die Lage zuletzt eingetrübt. Immerhin: kurzfristig ist sogar eine Fortsetzung der Erholung möglich, wenn der Goldpreis über eine wichtige Marke steigt. Der entscheidende Impuls könnte von dem Fed-Protokoll am Abend ausgehen. Zudem hat der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag das Zeug dazu, den Goldpreis stärker durchzuschütteln.

Goldpreis erreicht wichtige Marke

Ausgehend von dem Vorwochentief bei 1.893 US-Dollar – hier verläuft ebenfalls die 200-Tage-Linie (aktuell 1.897) – konnte der Goldpreis eine Gegenbewegung einleiten. Durch den Anstieg über 1.913 USD hat der Goldpreis einen Boden ausgebildet. Der Pullback erreicht im heutigen Handel den horizontalen Widerstand bei 1.932 USD. Damit es weiter aufwärts gehen kann, müssen die Bullen den Goldpreis darüber hieven. Bei einem Tagesschlusskurs über 1.932 USD ergeben sich Kursziele bis 1.958 und 1.970 Dollar. Aber erst ein Ausbruch über 1.982 würde letztlich zu Kursen über 2.000 führen.

Scheitern die Gold-Bullen jedoch erneut an der Marke von 1.932 Dollar, könnte der Abwärtsdruck wieder zunehmen. Ein Rutsch unter 1.913 wäre ein erstes Warnsignal. Fällt der Goldpreis zudem unter die 200-Tage-Linie, ist eine Wiederaufnahme des Abwärtstrends wahrscheinlich. Die nächsten Anlaufpunkte liegen dann bei 1.886, 1.871 und später sogar bei 1.863/58 USD. Das wichtige 61,8% Retracement bei 1.909 USD dient derzeit als Orientierungspunkt.

Gold: Vor dem Fed-Protokoll erreicht der Goldpreis eine wichtige Marke
Vor dem Fed-Protokoll erreicht der Goldpreis eine wichtige Marke

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1 Kommentar

  1. Alleine aufgrund der Schwerkraft ruht Gold im Ggs. zur Fed in sich selbst. Die Frage nach dem längeren Atem erübrigt sich daher von ganz alleine.

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