Gold/Silber

Renditen und Dollar steigen Gold: Zinserwartungen drücken den Goldpreis unter 1.850 Dollar

Gold: Zinserwartungen drücken den Goldpreis unter 1.850 Dollar

Der Goldpreis hat am Dienstag weiter nachgegeben und ist unter die Marke von 1.850 US-Dollar gefallen. Der jüngste Stabilisierungsversuch beim Gold wurde gestern auf die Probe gestellt und ist kläglich gescheitert. Die höher als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten haben den Goldpreis letztlich weiter gedrückt. Damit hat das Edelmetall seinen Abwärtstrend unter 1.850 Dollar fortgesetzt. Sorge vor weiter steigenden Leitzinsen belastet das gelbe Edelmetall.

Die Inflationsrate von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat drückte zwar auf die Stimmung der Gold-Anleger, aber größere Kursrückschläge blieben zunächst aus. Doch am Mittwochvormittag fiel der Goldpreis schließlich doch weiter zurück. Aktuell testet das Edelmetall die Unterstützung bei rund 1.830 Dollar. Von seinem Jahreshoch am 2. Februar bei 1.959 Dollar hat der Goldpreis innerhalb von nur zwei Wochen 6,5 Prozent eingebüßt.

Zinssorgen belasten Gold

Die jährliche US-Inflationsrate ist zwar den siebten Monat in Folge gesunken, doch es zeigt sich, dass der Preisdruck weniger stark nachlässt als erhofft. Da sich zudem die von der Fed viel beachtete Kerninflation ohne Nahrung und Energie als hartnäckig erweist, kann von baldigen Zinssenkungen keine Rede sein. Das Narrativ der Märkte, dass die Inflation schneller nachlässt und die US-Notenbank Fed die Zinsen demnach schon bald senken könnte, hat also deutlich Risse bekommen.

Die am gestrigen Dienstag geäußerten Statements einiger Fed-Mitglieder im Anschluss an die Inflationsdaten fielen zudem ziemlich hawkish aus. Einige der Währungshüter sehen die Notwendigkeit für weitere Zinsanhebungen. Das trug dazu bei, dass sich die Gold-Korrektur fortsetzte.

Der Anleihemarkt hat das veränderte Szenario bereits eingepreist. Die US-Renditen befinden sich wieder im Aufwind. Die 10-jährige Anleiherendite kletterte gestern zeitweise auf 3,78%, während die 2-jährige Rendite ein neues Jahreshoch bei 4,63% erreichte. Der Dollar-Index legte ebenfalls zu. Zu viel Gegenwind für das zinslose Gold. Der Goldpreis gab dementsprechend nach, steuert jetzt aber auf eine technische Unterstützung zu.

Goldpreis: Korrektur setzt sich fort

Wie im letzten Gold-Ausblick besprochen, hat sich unterhalb der Unterstützung von 1.868 Dollar eine Fortsetzung der Korrektur angedeutet. Im gestrigen Handel rutschte der Goldpreis schließlich unter das Montagstief bei 1.850 USD und fiel in Richtung der Marke von 1.830 USD. Diese stellt eine erste horizontale Unterstützung dar. Zudem befindet sich hier das 38,2 % Retracement (1.828 $) des letzten Aufwärtsimpulses. Im Anschluss an eine kurzfristige Stabilisierung sind jedoch weitere Rückgänge bis 1.824 USD möglich. Die nächste markante Unterstützung liegt dann in der Zone zwischen 1.807 und 1.800 USD. Spätestens an dieser Stelle sollte es zu einer starken Gegenbewegung kommen. Die Rückeroberung 50-Tages-Linie bei 1.860 USD könnte zusätzliches Erholungspotenzial in Richtung der vorherigen Unterstützung bei 1.868/70 USD freisetzen.

Goldpreis: Korrektur erreicht eine Unterstützung

Gold – Chart von TradingView

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10 Kommentare

  1. Das 5000 Jahre alte, edle, vermeintlich inflationsschützende und Sicherheit vorgaukelnde Gold ist genauso von den Notenbanken und anderen Finanzgaunern abhängig und beeinflussbar wie der allerletzte Aktienfurz, den ein schwindliger Hinterhofinvestor gelassen hat.

  2. Das ist überzogen negativ. Ja, der Goldpreis wird derzeit an der Warenterminbörse mit Papier gemacht. Damit kann der Goldpreis daran gehindert werden, die Inflation in vollem Umfang zeitnah auszugleichen. Mehr aber auch nicht.
    Gold und Silber bleiben gefragte Güter, Vermögenswerte ohne Drittparteienrisiko und … Geld.

    Jeder sollte etwas Silber als Notgeld und Gold als Vermögensschutz besitzen. Solide Minenaktien und Gold gehören in jedes Gepflegte Depot.

    Nur meine Meinung. Aber es wäre nicht das erste mal, dass alles andere versagt.

  3. Etwas Silber und Gold als Notgeld. Wie damals im Krieg von der Oma im Garten vergraben.
    Einverstanden!

    1. Wobei so manch einer das ganze Gold und Silber freiwillig abliefern würde, wenn er nochmal Omas Kochkünste genießen dürfte, oder?

      Die italienische Küche ist natürlich sehr gut – da drängt sich das vermutlich nicht so auf.

      1. Wenn die Oma in den Garten ging, um Salat zu holen und dann nebenbei noch ein paar Goldmünzen mitbrachte, war das damals schon sehr weitsichtig, trotz ihrer Kurzsichtigkeit😀.

  4. Ich vermute ja schon seit Wochen, dass Gold einen kräftigen Rücksetzer bekommt, wenn Blasen platzen.
    1650 Dollar können schnell erreicht werden. Aber selbst wenn Gold auf 1.400 fallen würde, dann hätte es sich seit 2000 immerhin noch verfünffacht im Preis, und das steuerfrei.
    Der Lei(d)index DAX, in dem die 40 besten Aktien von Deutschland vertreten sein sollen, hat sich von 2000 bis heute mal gerade verdoppelt.
    Und davon müssen auch noch Steuern gezahlt werden.
    Inflationsbereinigt eine Geldvernichtungsmaschine.
    Gut, es gibt immer Anleger, die dann rückwirkend vorrechnen, wieviel sie gerade in diesem Zeitabschnitt mit einer Aktie verdient haben, die sie nie gehabt haben.
    Natürlich sollte man von Gold auch keine “ Wunder“ erwarten.
    Wenn es bis 2030 auf etwa 2.250 Dollar gestiegen ist, dann hat es sich, genau wie von 1970 bis 2000, wieder in 30 Jahren verachtfacht im Preis.
    Ich denke das sind realistische Zahlen.
    Mal sehen wie es kommt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Womit wir wieder beim heiß geliebten Thema wären…
      Also Aktien von Daxunternehmen habe ich nie besessen. Ich werde auch keine kaufen.
      Aber amerikanische Blue Chips (einfach googeln, Helmut) waren zumindest für mich on the long run nie eine Geldvernichtungsmaschine. Die Inflation haben sie auch locker „gepackt“😀.
      Im Vergleich dazu war Gold schon eher eine Geldvernichtungsmaschine, allerdings zum Glück nicht realisiert.
      PS: So mancher denkt jetzt vielleicht, schon wieder dieses ewige, kindische Goldgezanke von Columbo mit dem Torero.
      In Wirklichkeit nehme ich weder mein Geschwätz und schon gar nicht das des Toreros besonders ernst. Eher einfach nur Unterhaltung.

  5. Thema Gold hat fertig

    Wenn man Helmut so verachtet und ihn trotzdem immer wieder provoziert finde ich das wirklich kindisch, wie sie selber sagen.Einfach aus Langeweile auf FMW herumfurzen, wie blöd. Helmut ist wenigstens vielseitig und bringt Themen mit Substanz zur Sprache.

    1. @Thema Gold hat fertig
      Helmut ist nicht vielseitig, er schreibt nur viel Einseitiges, indem er sich andauernd wiederholt.
      Er fantasiert völlig substanzlos in die Zukunft, zumeist mit desaströsen Trefferquoten. Und wenn das Augurentum wie so oft komplett daneben geht, ist er um billige und hohle Ausreden nie verlegen.
      Und bitte, schreiben SIE nichts von Substanz, solange Sie mit Attributen wie „herumfurzen, blöd und kindisch“ um sich rülpsen 😉

    2. @Thema Gold hat fertig

      Ich verachte Helmut nicht. Mit so einer pessimistischen Einstellung gerade im letzten Lebensabschnitt tut er mir eher leid. So wie einige andere hier.
      Fehlende Selbstironie, Humorlosigkeit, Fanatismus sind traurige, äußerst ungesunde und gefährliche Eigenschaften, die in den Kommentaren hier sehr oft anzutreffen sind.
      Wer sich selbst nie in Frage stellt, endet häufig tragisch, wie die Geschichte zeigt.

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