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Interessante Aussagen zur Angebotsknappheit Goldman sieht Rohstoffe mit 43 % Anstieg in 2023

Goldman Sachs sieht die Preise für Rohstoffe in 2023 insgesamt um 43 % ansteigen. Hier dazu interessante Aussagen zu den Gründen.

Rohstoffe werden abgebaut

Das Jahr 2022 wird für Aktienanleger Stand heute wenig erfreulich enden. Shortseller hingegen verdienten gerade mit Tech-Aktien viel Geld. Bleiben die Zinsen relativ lange hoch (siehe Fed gestern), wird das Jahr 2023 für Aktienanleger erneut schwierig? Sollte man daher für 2023 auf Rohstoffe als Anlageklasse setzen? Dazu blicken wir aktuell auf die Aussagen von Goldman Sachs. Demnach werden Rohstoffe im nächsten Jahr erneut die am besten abschneidende Anlageklasse sein, und den Anlegern Renditen von mehr als 40 % bescheren, so Bloomberg aktuell. Die Wall-Street-Bank sagte, dass das erste Quartal aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche in den USA und China zwar „holprig“ verlaufen könnte, dass aber die Verknappung von Rohstoffen wie Öl, Erdgas und Metallen die Preise danach ankurbeln wird.

Goldman sagte einen mehrjährigen Superzyklus für Rohstoffe für Ende 2020 voraus. An dieser Einschätzung hielt Goldman auch dann fest, als die Energiepreise in den letzten Monaten aufgrund der Beschränkungen durch das Coronavirus in China und einer weltweiten Konjunkturabschwächung, die die Nachfrage dämpft, gesunken sind.

„Trotz einer annähernden Verdoppelung der Preise für Rohstoffe im Jahresvergleich bis Mai 2022 enttäuschten die Investitionen im gesamten Rohstoffkomplex“, schrieben Goldman-Analysten wie Jeff Currie und Samantha Dart am 14. Dezember. „Dies ist die wichtigste Erkenntnis des Jahres 2022 – selbst die außergewöhnlich hohen Preise, die wir zu Beginn dieses Jahres gesehen haben, können keine ausreichenden Kapitalzuflüsse und damit keine Angebotsreaktionen erzeugen, um langfristige Engpässe zu beheben.“

Goldman Sachs erwartet, dass der S&P GSCI Total Return Index – ein führender Maßstab für die Entwicklung der Preise für Rohstoffe – im Jahr 2023 um 43 % steigen wird. Dies würde zu den Gewinnen von 24 % im bisherigen Jahresverlauf hinzukommen. US-Aktien sind dagegen um rund 16 % gesunken, während Staatsanleihen ebenfalls gefallen sind.

Goldman ist bei weitem nicht der Einzige unter den Analysten und Anlegern, der optimistisch auf Rohstoffe setzt. Viele sagen, dass ein Mangel an Exploration neuer Ölfelder und Investitionen in Minen zu schwindenden Vorräten und angespannten Märkten geführt hat. Die 15 größten rohstofforientierten Hedge-Fonds haben ihr Vermögen in diesem Jahr um 50 % auf 20,7 Mrd. USD erhöht, so die vorläufigen Daten von Bridge Alternative Investments Inc.

„Ohne ausreichende Investitionen zur Schaffung zusätzlicher Lieferkapazitäten werden die Rohstoffe in einem Zustand langfristiger Knappheit mit höheren und volatileren Preisen verharren“, so die Analysten von Goldman.

Goldman Sachs prognostiziert, dass der Preis für Rohöl der Sorte Brent im letzten Quartal 2023 auf 105 $ pro Barrel steigen wird, gegenüber 82 $ heute. Für Kupfer wird ein Anstieg von etwa 8.400 auf 10.050 Dollar pro Tonne prognostiziert, und die asiatische Benchmark für Flüssigerdgas wird von 33 Dollar pro Million British Thermal Units auf 53,10 Dollar steigen.

Einige konkurrierende Analysten sind jedoch skeptisch und meinen, dass die Volkswirtschaften zu anfällig sind, als dass Rohstoffe noch viel mehr zulegen könnten. „Das Blatt könnte sich wenden“, sagten Analysten der Citigroup unter der Leitung von Ed Morse diesen Monat. „Die Möglichkeit einer globalen Rezession stellt eine Bedrohung für eine Anlageklasse dar, die in den letzten zwei Jahren eine Renaissance erlebt hat.“

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Obwohl die Goldmänner sehr oft danebenliegen, könnte es diesmal stimmen.Anfassbare Dinge werden sowieso teurer. TinA ist définitif tot, denn auch Anleihen werden in der Rezession teurer und damit atraktiver als Aktien. Steigende Rohstofffe würden sogar doppelt negativ für Aktien, denn sie befeuern weiterhin die Inflation. Kurz und bündig ,die verwöhnten Aktienbullen werden eine schwere Zeit erleben.

  2. Welche Rohstoffe ? Das sie steigen wird seit 2 Jahren propagiert. Sie sind auch gestiegen, aber hat das unbedingt Einfluss auf deren Aktien gehabt ?

  3. Potenziale für Ölpreiswetten/Hedgefonds.

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