Gold/Silber

Dieser Termin bietet Zündstoff Goldpreis: Die Lage spitzt sich zu – Erholung oder Absturz

Goldpreis: Die Lage spitzt sich zu - Erholung oder Absturz

Der Goldpreis leidet weiterhin unter dem starken US-Dollar sowie steigenden Renditen. In der Folge rutschte Gold am Vormittag wieder unter die Marke von 1.700 USD, aber auch diesmal könnte sich das gelbe Edelmetall wieder aufrappeln. Für die mittelfristige Entwicklung ist der Preisbereich um 1.700 USD aus technischer Sicht entscheidend. Knapp darunter verläuft nämlich die Unterkante einer seit März 2021 andauernden Seitwärtsbewegung.

Die große Sorge vor weiter steigenden Zinsen beförderte den Dollarindex (110,67) in dieser Woche auf ein neues 20-Jahreshoch. Zudem kletterten die 10-jährigen Renditen auf US-Staatsanleihen (3,357 %) auf den höchsten Stand seit Juni. Die Gold-Anleger schauen aktuell in erster Linie auf die gestiegenen Opportunitätskosten, statt auf die hohe Inflation. Daher sticht das Edelmetall derzeit nicht als Inflationsschutz hervor.

Belastungsfaktoren: US-Dollar und Anleiherenditen

Die kurzfristigen US-Renditen sind zuletzt noch schneller gestiegen als die langlaufenden. In der Finanzwelt spricht man in diesem Fall von einer Invertierung der Zinskurve, die als ein recht zuverlässiges Signal für eine drohende Rezession gilt. Steigende Zinsen für sichere Staatsanleihen machen Gold relativ unattraktiv. Von der Zinsfront kommen schon bald neue Impulse. Bevor die Fed am 21. September ihren Zinsentscheid bekannt gibt, steht bereits morgen die Entscheidung der EZB auf der Agenda (13:45 Uhr). Egal wie die Entscheidung morgen ausfällt, die Börsen werden wahrscheinlich kräftig darauf reagieren. Der Markt rechnet derzeit mit einer großen Zinserhöhung um 75 Basispunkte, denn die EZB steht wegen der rekordhohen Inflation von 9,1 % unter Zugzwang.

Laut dem FedWatch-Tool erwarten die Marktteilnehmer selbiges für die Fed-Sitzung in zwei Wochen. Die Wahrscheinlichkeit für einen dritten Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte in Folge liegt bei 70 Prozent. Der jüngst veröffentlichte ISM Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist besser ausgefallen als erwartet. In Kombination mit den positiven Signalen des in der Vorwoche veröffentlichten Arbeitsmarktberichts hat die US-Notenbank weiterhin Spielraum für weitere Zinsanhebungen. Die nächsten Schritte der Notenbanken werden die Entwicklung des US-Dollars sowie der Renditen beeinflussen und folglich den Goldpreis.

Das Umfeld für Gold ist schwierig, die derzeitige Stimmung am Goldmarkt könnte jedoch als Kontraindikator herhalten. Das Sentiment war zuletzt äußerst negativ. In den vergangenen Wochen kam es zu einem regelrechten Ausverkauf bei Gold. Anleger sind aus den ETFs geflohen und an den Terminbörsen haben wir einen starken Abbau von Long-Positionen gesehen.

Goldpreis: Eine wichtige Richtungsentscheidung steht bevor

Am Vormittag ist der Preis für Gold erneut unter die Marke von 1.700 US-Dollar gefallen. Wie bereits zuvor haben die Gold-Bullen auf dem tieferen Niveau zugegriffen und den Goldpreis zurück über die runde Marke befördert. Mit dem Tief bei 1.691 USD ist der Goldpreis mal wieder haarscharf an seiner richtungsweisenden Unterstützung bei rund 1.680 Dollar vorbeigeschrammt. Die Unterstützung hält bereits seit März 2021. Ein Durchbruch nach unten würde ein massives Verkaufssignal generieren. Es wäre also ein gutes Signal, wenn es den Gold-Bullen gelänge, den Goldpreis über 1.700 Dollar zu halten. Klettert er anschließend über den Widerstand bei 1.721/24 USD wäre eine Erholung bis 1.741 und 1.755 USD denkbar. Oberhalb von 1.755 USD würde sich die Lage etwas aufhellen. Gelingt dann auch noch der Sprung über das letzte lokale Hoch bei 1.765 USD, wäre noch mehr drin.

Unterhalb von 1.700 Dollar droht dagegen ein Einbruch bis 1.688 und 1.680 USD. Die massive Unterstützung bei 1.680 USD sollten die Bullen per Tagesschluss verteidigen, andernfalls dürfte der nächste Kurseinbruch bis 1.640 und 1.600 US-Dollar folgen.

Gold: US-Dollar und Renditen belasten - Hält die Untersützung?

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6 Kommentare

  1. Naja, wenn Gold mit den Verlusten des MSCI World Index, oder des DAX mithalten will, dann muss, Gold etwa 30 % Kursverluste (gerechnet auf die letzten 12 Monate) hinlegen.
    Wer jetzt physisches Gold und Silber kaufen möchte, muss sich auf höheres Aufgeld und mitunter auf erneut längere Lieferzeiten einstellen.
    Ich bin mal gespannt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut

      Längere Lieferzeiten? Unsinn!
      In drei Tagen bekomme ich physisches Gold oder Silber wieviel ich will. Mit fairem Aufgeld.
      Wo ich es bekomme, sag ich hier nicht. Das Herumerzählen überlasse ich anderen Schlauen…

  2. Helmut, dass du nicht rechnen kannst, wissen wir. Musst es doch nicht ständig aufs Neue demonstrieren. Der MSCI World ist auf Euro-Basis auf Jahressicht etwa 1 Prozent im Minus, Gold 13 Prozent im Plus.

    1. Reicht das nicht?

      Gold hat in den letzten 12 Monaten um etwa 12 % zugelegt (in Euro).
      Das ist mit lieber als etwa 18% Verluste auf Dollarbasis.
      Oder beim DAX etwa 20 % Verluste auf Eurobasis.
      Ja, ich weiß, Ihr seid alle die Schlauen.

  3. Physiches Gold ist kein Spekulationsobjekt.
    Ich habe es immer als private Altersversorgung angesehen, die mit der Ansparphase und die Zeit in der es zur Aufstockung z. B. der gesetzlichen Rente dienen soll, etwa 40 bis 50 Jahre seinen Wert behalten soll.
    Kurzzeitige Schwankungen fallen daher weniger ins Gewicht.
    So hat sich der Kurs von 1970 bis 2000 etwa verachtfacht, und von 2000 bis heute mehr als versechsfacht.
    Und alle Kursgewinne sind legal steuerfrei.
    Beim Verbrauch werden auch keinerlei Abgaben fällig.
    Nur, physisches Gold ist sehr knapp und kann daher nur von einigen Wenigen gekauft werden.
    Solange es aber in den öffentlichen Medien schlecht geredet wird, investieren viele Menschen lieber ihre private Altersversorgung in Papierwerte; es geht ja auch nicht anders.
    In der Art wie hier Kommentatoren ihre Meinung kundtun, merkt man, dass ihre Nerven blank liegen.
    Und ich denke, dass die Aggressivität mit den steigenden Kursverlusten im Aktienmarkt noch zunehmen werden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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