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Gold schafft den Ausbruch Goldpreis: Die Trendumkehr ist gelungen – Wie geht es jetzt weiter?

Goldpreis: Die Trendumkehr ist gelungen - Wie geht es jetzt weiter?

Die vergangene Woche hat vielen Gold-Anlegern wahrscheinlich ein breites Grinsen beschert. Der Goldpreis sprang um rund 100 Dollar bzw. 6 Prozent nach oben. Rückenwind erhielt das gelbe Edelmetall durch die Dollarschwäche und fallende US-Renditen. Das letzte Mal, dass der Preis für Gold einen so großen Satz nach oben gemacht hat, ist schon einige Zeit her. Es war zuletzt im April 2020, damals lag das Wochenplus bei 6,5 Prozent. Ausgehend von dem Dreifachtief bei 1.617 USD stieg der Goldpreis innerhalb von nur sieben Handelstagen in der Spitze bis auf 1.772 USD. Am Montag geht es aber wieder leicht abwärts – aktuell notiert er bei rund 1.755 USD.

Gold: Die Hoffnung auf weniger starke Zinsanhebungen

Bereits vor der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten am Donnerstag herrschte an den Märkten die Meinung, dass die US-Notenbank Fed auf den kommenden Sitzungen den Zinskurs verlangsamt. Die Marktteilnehmer rechnen im Dezember mit einem geringeren Zinserhöhung als zuletzt. Im Nachgang der geringer ausgefallenen Inflationsdaten hat sich die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt von 50 Basispunkten auf 80,6 Prozent erhöht. Der Fed-Chef Powell hatte den Anlegern zwar die Hoffnung auf einen baldigen Fed-Pivot genommen, aber er betonte, dass man das Tempo drosselt, um zunächst die Auswirkungen der bisherigen Anhebungen abzuwarten. Gleichzeitig hat er aber den Ziel-Zins nach oben gesetzt. Infolgedessen hat sich sowohl beim Goldpreis als auch an den Aktienmärkten ein neuer Aufwärtstrend etabliert. Angetrieben durch einen schwächelnden Dollar und fallenden Anleiherenditen.

Wie die Inflationsdaten gezeigt haben, hat sich die Inflationsdynamik abgeschwächt. Der Preisdruck ging bereits zum vierten Mal in Folge zurück und liegt im Oktober nun bei 7,7 Prozent (Prognose 8,0 %). Da der hohe Inflationsdruck in den USA deutlicher als erwartet nachlässt, was die Zinssorgen mindert, gewinnt Gold wieder an Attraktivität. Im Zuge der jüngsten Hoffnungsrally markierte der Goldpreis ein neues Dreimonatshoch. Am Sonntag drückte US-Notenbanker Christopher Waller jedoch etwas auf Euphorie-Bremse als er sagte, dass die terminale Zinsrate am Ende des Zinszykluses der Fed wahrscheinlich „noch in weiter Ferne“ liegt. „Es hängt von der Inflation ab, so Waller.“

Goldpreis: Ausbruch aus dem Abwärtstrend

Aus charttechnischer Sicht hat sich die Lage aufgrund des jüngsten Ausbruchs aus dem Abwärtstrendkanal jedenfalls deutlich aufgehellt. Viele technische Indikatoren haben ein Kaufsignal gesendet. Vor allem der Ausbruch aus den Trendkanal sowie die Rückeroberung der wichtigen 1.682 Dollar-Marke hat die Erholungsrally angetrieben und den Anstieg über 1.700 Dollar ermöglicht. Anschließend konnte der Goldpreis die Hürden bei 1.724 und 1.735 USD überwinden. Diese Marken könnten den ersten Anlaufpunkte darstellen, sollte sich der Rücklauf ausweiten. An den vorherigen Hochpunkten könnte Gold drehen und die nächste Aufwärtswelle bis in die Zielzone bei 1.785 USD starten.

Es ist aber auch denkbar, dass der Goldpreis zuvor noch die vorherige Konsolidierungszone bei rund 1.710 USD anvisiert. Hier befindet sich das 38,2% Retracement (1.713 USD) der Strecke 1.617 bis 1.772 USD. Ein Anstieg über das jüngste Hoch bei 1.772 USD dürfte den Goldpreis zuerst bis 1.785 USD bringen, ehe er die markante Wiederstandszone bei 1.806 Dollar anvisiert. Hier liegt nicht nur das letzte lokale Hoch, sondern es verläuft an dieser Stelle auch die für den Trend wichtige 200-Tage-Linie (1.804 USD).

Gold: Schwächelnder Dollar und fallende Renditen leiten Rally ein - Aubruch

Gold–Chart von TradingView

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2 Kommentare

  1. Trendumkehr ? wo ? Im Dollar ging´s höher, im Euro und der ist für mich wichtig weil ich in Deutschland lebe ging´s ein bißchen aufwärts und jetzt wieder runter. Also ? was kehrt sich um ?

  2. Ich denke, Gold bleibt weiter so langweilig wie immer.
    Es wird 2030 auf etwa 2240 Dollar stehen, wenn die Inflation wieder auf das Mittel der letzten 22 Jahre eingefangen werden kann.
    Sonst kann es auch Millionen kosten, aber das Brot dann auch.
    Von 1970 bis 2000 (also in 30 Jahren) hat der Preis für eine Unze Gold etwa verachtfacht.
    Und wenn das von 2000 bis 2030 auch geschieht, dann kostet die Unze 2240 Dollar.
    In den letzten 22 Jahren hat es sich jedenfalls schon etwa versechsfacht.
    Wie gesagt: Langweilig.
    Wer schnell Geld verdienen, oder verlieren will, muss was anderes machen.
    Es ist sogar so langweilig, dass man es noch nicht einmal vor der Steuer verstecken muss.
    Alle Kapitalerträge sind legal steuerfrei.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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