Der Goldpreis fällt aktuell. Wir sehen einen Abpraller an dem dreimaligen Versuch, in den letzten Tagen die 2.000 Dollar-Marke dauerhaft zu überschreiten. Seit Freitag Abend ist es ein Rückgang von 1.992 Dollar bis jetzt auf 1.966 Dollar. Blicken wir auf den ersten Grund für diese aktuelle Schwäche. In diesem XAUUSD Chart sehen wir als blaue Linie die Entwicklung im Goldpreis in US-Dollar seit dem 2. November, dazu in negativer Korrelation in orange die Entwicklung im US-Dollar-Index. Je schwächer der Dollar, desto besser für Gold, und umgekehrt!
Negative Korrelation zwischen Goldpreis und Dollar
Nicht immer wird diese Regel exakt am Markt abgebildet, aber oft. Seit einigen Tagen sind Dollar und US-Anleiherenditen schwächer, weil die Märkte auf ein Zinshoch der Federal Reserve spekulieren. Der Ausblick auf sinkende Zinsen in einigen Monaten half dem Goldpreis einige Tage beim Anstieg. Aber gestrige Aussagen des Federal Reserve-Direktors Kashkari sorgten für einen Dreh bei Dollar und Gold. Denn Kashkari sagte, er sei nicht sicher, ob die Zinserhöhungen in den USA wirklich beendet seien. FMW-Anmerkung: Eine erneute Wende beim Blick der Märkte auf die Fed-Zinsaussicht kann den Dollar auch schnell wieder fallen lassen, was für Gold kurzfristig wieder den Blick Richtung 2.000 Dollar frei machen könnte. Diese schnelle Möglichkeit der Wende sollte man im Blick behalten.
Sinkende Gold-Hinterlegung bei ETFs
Der Börsenexperte Jochen Stanzl bespricht in diesem gestern veröffentlichten Video die sinkende Nachfrage nach Gold über ETFs. Die Hinterlegung mit Goldbarren sei gesunken. Auch die Nachfrage nach Gold in Deutschland sei dramatisch eingebrochen. Die Stimmung der Anleger in Bezug auf das Edelmetall sei schlecht. Die Indikation zeige, dass die Anleger derzeit keinen weiteren Goldpreis-Anstieg erwarten.
China setzt seine Goldkäufe fort
China hat seine Goldbestände im Oktober den zwölften Monat in Folge aufgestockt und sich damit einer Kaufwelle der weltweiten Zentralbanken angeschlossen, die den Goldpreis stützt, so Bloomberg aktuell. Die von der People’s Bank of China gemeldeten Goldbestände stiegen im Oktober um rund 740.000 Feinunzen, wie aus heute veröffentlichten offiziellen Daten hervorgeht. Dies entspricht etwa 23 Tonnen und erhöht die Gesamtbestände auf 2.215 Tonnen.
Die chinesische Regierung gehörte im vergangenen Jahr zu den größten Anhäufern von Gold, da Länder von Polen bis Singapur ihre Finanzreserven durch die Beimischung des Edelmetalls diversifizieren. Laut World Gold Council stiegen die Käufe der Zentralbanken im dritten Quartal auf den höchsten Stand in diesem Jahr. China ist ein Lichtblick für die Gesamtnachfrage nach Gold im Jahr 2023, und der chinesische Inlands-Goldpreis wurde letzte Woche auf Rekordniveau gehandelt. Laut World Gold Council wird die Investitionsnachfrage nach Gold bis zum Ende dieses Jahres robust bleiben. FMW-Anmerkung: Diese aktuelle statistische Zahl aus China wirkt wohl eher grundsätzlich positiv für Gold, aber auf kurzfristige Sicht sind für den Goldpreis wohl Faktoren wie die Bewegung von US-Dollar und US-Anleiherenditen interessanter.
FMW/Bloomberg
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Ja, der Goldpreis fällt immer.
Nur er steigt auch immer.
Zumindest hat er sich im Preis seit 1971, als die Golddeckung des Dollar aufgehoben wurde, mehr als verfünfzigfacht.
Geht die Preisentwicklung so weiter, dann müsste der Goldpreis 2030 auf etwa 2300 Dollar stehen. Ich denke, so wird es wohl kommen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut