Gold/Silber

Goldpreis fällt dank Fed – so mustergültig funktionieren die Marktmechanismen

Ein Barren aus Gold

Der Goldpreis hat gestern Abend auf die Aussagen der US-Notenbank Federal Reserve deutlich reagiert (finden Sie HIER die gestrigen Aussagen der Fed). Zusammengefasst kann man sagen: 7 von 18 Notenbankern erwarten Zinsanhebungen für die USA in 2022, und 11 von 18 Notenbankern sehen für das Jahr 2023 zwei Zinsanhebungen. Das bedeutet: Die Fed sieht die steigende Inflation (aktuell bei 5 Prozent in den USA) als Problem, und kündigt schon mal 1 1/2 Jahre vorher an, dass eine Zinswende ansteht. Damit würden Anleihen als Anlageklasse wieder attraktiver werden, und das zinslose Gold würde dem gegenüber automatisch an Attraktivität verlieren.

Solche Szenarien preisen Börsenkurse immer schlagartig ein, so auch aktuell. Der Chart zeigt eine mustergültige Reaktion. Die Renditen für US-Staatsanleihen sowie der US-Dollar sprangen kurz nach 20 Uhr deutscher Zeit sprunghaft nach oben, und der Goldpreis verlor von 1.861 Dollar bis heute früh auf 1.809 Dollar. Aktuell sieht die Tendenz für Gold weiter fallend aus. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen macht einen Sprung von 1,49 Prozent auf 1,56 Prozent – der US-Dollar-Index springt kräftig von 90,49 auf jetzt 91,44 Indexpunkte. Dem hat Gold aktuell nichts entgegenzusetzen.

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Gestern noch verwiesen wir auf das mögliche Szenario, dass die Fed sich in Sachen Zinsanhebungen weniger klar ausdrücken könnte, was den Goldpreis stark nach oben pushen würde. Aber die Fed zeigte doch Klarheit, und Gold fällt. Die Experten der Commerzbank hatten aufgrund der deutlich negativen Realzinsen (Zins abzüglich Inflation) erst vorgestern ihr Kursziel für den Goldpreis von 2.000 Dollar bis Jahresende bekräftigt. Übergeordnet bleibt dieser kräftige negative Realzins als positiver Aspekt für Gold bestehen – und immerhin, die Fed sprach von höheren Zinsen in 2023 – das ist noch etwas hin. Aber der Markt preist nun mal zukünftige Entwicklungen sofort ein.


TradingView Chart zeigt Goldpreis im Vergleich zu US-Anleiherendite und US-Dollar.

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3 Kommentare

  1. Goldkauf wird jetzt zum Risiko. Keine Unze würde ich mehr anfassen, trotz (moderater) Inflation.

  2. Jetzt fängt das Theater schon wieder an. Das ist doch schon so oft gewesen. Kann denn niemand mehr denken? Nur minimal höhere Zinsen und die Finanz-Welt ist sofort tot. Bei diesen Billionen Schuldenberge der Staaten…
    Wie lang ging das Zinsanhebungsgeschwätz der FED 2014-2018? Immer wieder verschoben,natürlich im letzten Moment, und dann doch nicht – 0oh Wunder – und es droht aber doch blablablabla. Da war ja das Geschwätz zum Brexit noch weniger aufdringlich. (Hört man auch nix mehr. Heee..)
    Und dann die Minianhebung von 2019. Reaktion: Repomarkt brach ein, FED stützt, Corona-Geldschwemme dann 2020. Wo ist auch nur im Mikrobereich für höhere Zinsen? Das erklär ich einem 12-Jährigen und der kapierts! Liefers hats schon gesagt. Nachrichten aus, Zeitungen abgestellt, und es geht ihm schon viel besser. In Amerika werden die Nachrichten zu 80% gemacht. Das gilt auch für die FED.
    Der CNN Direktor Charlie Chester sagt es wortwörtlich! Alles nur Geschwätz!
    https://www.youtube.com/watch?v=gvt1d3hHerY

    1. @Sabine

      Beim letzten „Zinsanhebungsgeschwätz“ kam Gold ganz schön unter die Räder.
      Sie hoffen auf ein zweites Corona oder andere goldfreundlichen Ereignisse? Sie schließen von der Vergangenheit auf die Zukunft?
      Don‘t fight the Fed.

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