Gold

Goldpreis fällt unter 2.000 Dollar – Blick auf den aktuellen Grund

Der Goldpreis fällt aktuell unter die große runde Marke von 2.000 Dollar. Die US-Inflationsdaten sorgen für Bewegung!

Gold-Barren
Grafik: Optimism_Studio-Freepik.com

Der Goldpreis fällt aktuell unter die große runde Marke von 2.000 Dollar. Der XAUUSD Chart zeigt die Entwicklung seit heute früh. Ab 14:30 Uhr sackte Gold (blaue Linie) ruckartig ab von 2.029 Dollar auf aktuell 1.991 Dollar. Der Grund hierfür ist zu suchen in den US-Inflationsdaten, die um 14:30 Uhr vermeldet wurden. Der Januar-Wert war mit +0,3 % im Monatsvergleich höher als erwartet (+0,2 %). Der Jahresvergleich fiel ebenfalls höher aus als erwartet mit +3,1 % (erwartet +2,9 %). Warum deswegen der Goldpreis absackt? Da die Inflation also hartnäckiger ist als gedacht, geht der Markt davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen doch noch etwas länger oben belassen wird (US-Leitzins aktuell 5,25 – 5,50 %).

Entsprechend werden Anleihen höher verzinst, und stellen für längere Zeit eine starke Alternative zum zinslosen Gold dar. Deswegen zeigen wir hier auch in negativer Korrelation zum Goldpreis als orange Linie die Entwicklung der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen. Sie reagierte ab 14:30 Uhr ebenfalls ruckartig, mit einem Anstieg von 4,15 % auf 4,27 %. Somit wird Gold erst einmal ausgebremst. Ebenfalls steigt seit 14:30 Uhr ruckartig der US-Dollar, der negativ gegen das Edelmetall drückt.

Grafik vergleicht Goldpreis-Verlauf mit der Rendite für US-Staatsanleihen

Kann der Goldpreis in den nächsten Tagen doch wieder ansteigen, wenn klar wird, dass die US-Inflation grundsätzlich doch weiter abwärts gerichtet ist? Hier dazu die aktuelle Headline-Aussage der Ökonomen der Commerzbank: Die US-Inflation überraschte im Januar nach oben. Die Verbraucherpreise legten um 0,3% gegenüber Dezember zu, ohne Energie und Nahrungsmittel sogar um 0,4%. Insbesondere die Dienstleistungen verteuerten sich. Dies unterstreicht unsere Einschätzung, dass sich wegen der deutlich steigenden Löhne das Inflationsproblem nicht so einfach lösen lässt. An dem grundsätzlichen Rückgang des Inflationsdrucks ändern die Zahlen aber wohl wenig. Schließlich fielen gerade die Januarwerte in der Vergangenheit schon öfters aus dem Rahmen.



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9 Kommentare

  1. Ich denke, dass bei den für die Kreditabsicherung hinterlegten Aktien, bei fallenden Aktien-Kursen Papiergold verkauft wird, um einen Zwagsverkauf durch die Gläubiger zu verhindern.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @helmut,

      es stehen die chinesischen feiertage an, so hat die westliche drückerkolone für ein paar tage oberwasser…..

  2. Inflation sei schlecht für Gold ist schon grotesk..

  3. Macht euch keine sorgen um Gold. Macht euch sorgen um den Dollar (-wert).

    Die Amerikaner haben sich Jahrzehnte über das Ausland finanziert indem sie (Dollar-) Anleihen gegen Waren „getauscht“ haben.

    Dann kam Russland und überfiel die Ukraine und die Amerikaner nutzten den Dollar als Druckmittel bzw. Waffe.

    Jetzt stehen sich die (noch) Industrienationen und die Schwellenländer gegenüber und der Kampf um Wohlstand geht in die nächste Runde und wird nicht nur auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden.

    Seit dem Ukrainekrieg gibt es die Tendenz, dass sich Länder vom US Dollar (US Anleihen) unabhängiger machen.

    Und wenn man sich die Goldkäufe vieler Notenbanken anschaut, dann ist auch klar, dass ein Teil der angestrebten Unabhängigkeit über Goldkäufe erreicht werden soll. Und wenn Länder mit Rohstoffen und oder starker Warenproduktion in Gold eine Werthaltigkeit sehen, dann tue ich es ihnen gleich.

    Die Amerikaner haben ein Problem.

    Wenn Sie sich weiter über das Ausland finanzieren wollen, dann müssen Sie den Investoren weiterhin Rendite für Anleihen bieten und verhindern, dass anstatt deren Anleihen zu viel Gold gekauft wird.

    Würde jetzt der Goldpreis zu stark fallen, wäre es für viele Länder aber einfacher sich über die Notenbanken mit Gold abzusichern, da Gold dann erschwinglicher wird.

    Also könnten die Amerikaner auch durchaus ein Interesse haben, das Gold nicht zu Stark abwertet. Sonst könnte ein noch offensichtlicher und stärkerer antizyklischer „Run“ auf Gold einsetzten.

    Die FED müsste dann als Käufer von US Anleihen, diese in viel höherem Maße kaufen, wenn sich sonst kein Käufer mehr findet.
    Und eins ist klar, dass wird kein Perpetuum Mobile und keine MMT ohne Nebenwirkungen.
    Kauft die FED Anleihen in zu hohem Maße, dann kommt die wahre ausufernde Inflation erst noch.

    1. Es ist das Anleihen-/ Goldkorrelationsparadox.

      Eigentlich hätte Gold schon seit längerem im Preis fallen müssen, da amerikanische Anleihen doch schon seit längerem „gut“ verzinst sind.

      https://de.investing.com/economic-calendar/30-year-bond-auction-572

      Ob nun 2, 3, 4 oder 5 Prozent…alles ist höher als null, wie beim Gold. Und dennoch setzt kein „Run“ auf US Staatsanleihen ein und die Auktionen sind ok aber nicht heillos überkauft.

      Ab und zu, so wie aktuell, stimmt aber die negative Korrelation zwischen Anleihenrenditen und Goldpreis.

      Ich bezweifle, dass diese negative Korrelation zwischen Renditen und Goldpreis aber von Dauer sein wird.

      Die FED hat ein Problem (Kann die Zinsen nicht senken aufgrund der Inflation, Investoren verlangen Rendite teils aufgrund der Inflation, teils aus Zweifel an der Dollarstabilität und dem Wertespeicher Dollar insgesamt).

      Die USA, die US Fiskalpolitik hat ein Problem (Muss immer mehr Anleihen emittieren um Schulden finanzieren zu können. Viel Angebot und verhaltene Nachfrage sorgt für tendenziell sinkende Anleihenkurse und höhere Renditen und damit wieder höhere Zinslasten, die wieder über neue Schulden finanziert werden müssen etc.).

      Und das Ausland hat tendenziell ehr Goldhunger, anstatt Anleihenhunger.

      https://www.boerse-online.de//nachrichten/rohstoffe/gold-notenbanken-kaufen-laut-wgc-halsbrecherisch-20349185.html

      Und wenn jetzt auch noch Trump gewählt wird…… kommt eine neue Inflationswelle, kommt eine Rezession oder wird alles wieder gut und so schön wie die Jahre zwischen letzter Finanzkrise und Corona? Es bleibt spannend.

    2. @In Gold we trust Excellent analysiert!

  4. @In Gold we trust: (Zitat) „Die Amerikaner haben sich Jahrzehnte über das Ausland finanziert indem sie (Dollar-) Anleihen gegen Waren „getauscht“ haben“.

    Das ist nicht richtig. Die USA haben nach 1945 ihren Markt geöffnet und die exportierenden Länder haben für ihre Waren US$ bekommen. Die hätten sie wieder in ihre Landeswährung (oder Gold) tauschen können. Was sie aber nicht wollten, um ihren Währungsvorteil zu schützen. Also wurden $ in Anleihen getauscht. Die USA haben also mit dem US$ das Ausland finanziert (Der Käufer gibt das Geld, nicht der Verkäufer). Dieser Markt hat Deutschland wie kein anderer über Jahrzehnte am Leben erhalten.

    O.k., das war gestern. De-Globalisierung, Demografie in Europa, Russland und China und die Re-Industralisierung in Nord/Südamerika werden mittelfristig NICHT dazu führen, dass der US$ und der US-Kapitalmarkt an Attraktivität verlieren. Die USA werden weiterhin Kapital anziehen. Und: Gold kann zwar ein Ankerpunkt sein, jeder Cent ist für das Produktivitätsvermögen verloren. Das begrenzt von vorn herein das Investment.

    1. von mir aus kann der goldpreis noch einige monate weiter nachgeben.
      ich bin gerade dabei, die fehlinvestionen an sichtvermögen im besten deutschland aller zeiten zu liquidieren

  5. AE_Conrady

    Wo hätten denn zigtausende Tonnen an Gold herkommen sollen?
    Es gibt nur etwa 1 Unze /Erdenbürger.
    Deutschland hat das teilweise bis 1971 gemacht.
    Dann über 3.000 Tonnen zusammen.
    Die Goldreserven der USA schmolzen schnell von 12.000 Tonnen auf 3.000 Tonnen, bis Nixon praktisch eine Währungsreform vorgenommen hat.

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