Gold/Silber

Goldpreis unter Druck dank Anleiherenditen, US-Dollar und Zinserhöhungsangst

Barren aus Gold

Der Goldpreis steht aktuell massiv unter Druck. Mit aktuell 1.743 Dollar hält man noch die Tiefs von letzter Woche Donnerstag und Freitag. Aber der Preis für das Edelmetall droht weiter abzurutschen. Dies erkennt man gut im folgenden Chart. Eine möglicherweise frühere Zinsanhebung in den USA ist neben Anleiherenditen und US-Dollar aktuell Gesprächsthema.

Renditen und Dollar drücken gegen den Goldpreis

Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen steigt von gestern früh bis heute Mittag von 1,44 Prozent auf 1,53 Prozent. Das ist aktuell das höchste Niveau seit Ende Juni. Die Realrendite für US-Papiere (Rendite abzüglich Inflationserwartung) liegt jetzt „nur noch“ bei -0,87 nach -1,00 Prozent am Anfang der letzten Woche. Aber nicht nur in den USA tut sich was. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen aus Großbritannien erreichen aktuell sogar das höchste Niveau seit zwei Jahren. Damit werden Anleihen für institutionelle Investoren wieder ein Stück weit attraktiver, was das zinslose Gold weniger attraktiv macht. Und zack, der Goldpreis ist verstärkt unter Druck.

Ohhh Wunder, ohhh Wunder, das Tapering ist schuld. Man konnte es die letzten Tage ja gar nicht ahnen (Satire). Die Fed hat es letzte Woche nun wirklich klar genug ausgedrückt, dass man im November mit dem Tapering beginnen will, also dem planmäßigen Abbau der Anleihekäufe. Damit wird es schwieriger die Renditen für Anleihen im Keller zu halten. Der US-Dollar (in Form des Währungskorbs Dollar-Index) steigt seit Tagen an. Auch heute geht es ein Stück weiter bergauf von gestern Abend 93,38 auf jetzt 93,57 Indexpunkte – dies drückt ebenfalls gegen Gold.

Analysten über höhere Zinsen in den USA

Naeem Aslam von Avatrade erwähnt den fallenden Goldpreis mit Blick auf die steigenden Renditen von Staatsanleihen und der Dollar-Index. Der Dollar-Index stieg auf 93,37 Punkte, da die Anleger auf positive Daten reagierten, die auf eine Zunahme wichtiger Aufträge für in den Vereinigten Staaten hergestellte Investitionsgüter hinwiesen. Auch die Renditen der Staatsanleihen sind gestiegen, da die Börsianer mit einer Anhebung des Leitzinses der Fed bereits im Jahr 2022 rechnen, so seine Meinung.

Auch die Experten der Commerzbank sehen aktuell eine Tendenz zu früheren Zinserhöhungen in den USA, was den Goldpreis belastet. Offensichtlich würden die Marktteilnehmer laut Carsten Fritsch von der Commerzbank mit früheren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed rechnen. Laut Fed Fund Futures sei eine Zinserhöhung bis Ende kommenden Jahres mittlerweile vollständig eingepreist. Auch der angekündigte Rücktritt zweier regionaler Fed-Präsidenten ändere an dieser Einschätzung bislang nichts, obwohl beide dem Falkenlager angehörten und frühere Zinserhöhungen präferierten. Man geht offenbar davon aus, dass auch die Nachfolger ähnlich falkenhafte Ansichten vertreten werden.

Chart zeigt Goldpreis gegen US-Rendite und US-Dollar seit dem 14. September
TradingView Chart zeigt Verlauf von US-Anleiherendite, US-Dollar und Goldpreis seit dem 14. September. Steigende Rendite und steigender Dollar drücken gegen das fallende Gold (orange Linie).

An dieser Stelle möchten wir nochmal erinnern an die hochinteressante Analyse von Hannes Zipfel zum Thema Gold vom letzten Freitag. Klicken Sie dazu gerne hier.



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1 Kommentar

  1. Kurzfristig kann Gold fallen wegen Margin Call und höheren Zinsen.Wenn die Zinsen dann die Börsen crashen lassen wird Gold dann endlich wieder als sicherer Hafen gelten, und das „NEUE GOLD, DIE KRYPTOS“ werden ihrem echten Wert ,NÄMLICH SCHROTT“ wieder gerecht werden.Rohstoffe werden sowieso weiter steigen und Gold ist zusätzlich noch einfach zu lagern oder möchte jemand Öl oder Eisen oder Getreide lagern?

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