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USA bereits in Rezession, Schulnote 6 für Fed Gundlach sieht 0,5 % Zinssenkung und Fed hinter der Kurve

Der viel beachtete Hedgefondsmanager Jeffrey Gundlach sieht für heute 0,50 % Zinssenkung der Fed. Die USA seien bereits in einer Rezession.

Jeffrey Gundlach
Jeffrey Gundlach. Foto: Alex Flynn/Bloomberg

Jeffrey Gundlach von DoubleLine Capital gehört zu der wachsenden Zahl von Anlegern, die darauf setzen, dass die US-Notenbank Fed heute Abend um 20 Uhr deutscher Zeit mit einer Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt ihren Zinssenkungszyklus einleitet. Spekulationen, dass die Notenbank zu einer raschen Zinssenkung bereit ist, um ein Abwürgen der US-Konjunktur zu verhindern, haben zu einer starken Rally am Anleihemarkt geführt, die die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen auf knapp 3,6% gedrückt hat. Damit liegt sie rund 1,75 Prozentpunkte unter dem Zielsatz der Fed.

Der langjährige Rentenfondsmanager Gundlach sagte gestern, die Fed solle diese Lücke schließen. Er erwartet, dass sie den Leitzins heute Abend um 50 Basispunkte und bis Ende des Jahres um insgesamt 125 Basispunkte senken wird. Die US-Wirtschaft befinde sich bereits in einer Rezession und die Fed habe ihre Geldpolitik zu lange straff gehalten. „Ich denke, sie werden um 50 senken — sie scheinen so weit daneben zu liegen“, sagte Gundlach laut Bloomberg während einer Podiumsdiskussion auf der Future Proof Konferenz für die Vermögensverwaltungsbranche in Huntington Beach, Kalifornien. “Die Fed ist weit hinter der Kurve, und sie sollte in die Gänge kommen.“

Händler sind sich uneinig über das Ausmaß der für heute Abend erwarteten Lockerung. Die Swap-Preise deuten darauf hin, dass sie eine Wahrscheinlichkeit von etwa 55% für eine Bewegung um einen halben Punkt sehen, nachdem die am gestern veröffentlichten Einzelhandelsdaten aus den USA einen unerwarteten Anstieg im August zeigten. Schwächere Daten, darunter der Arbeitsmarktbericht für August, zeigten, dass sich die Neueinstellungen in den USA deutlich verlangsamten, während die Arbeitslosenquote auf 4,3% stieg, den höchsten Stand seit fast drei Jahren.

Gundlach gab der Fed die Schulnote 6 und fügte hinzu, dass sie die Zinsen früher hätte senken sollen. „Wir befinden uns bereits in einer Rezession“, führte er aus. “Ich sehe eine Menge Entlassungsankündigungen.“

Chart vergleicht Fed-Zinsen mit US-Inflation Chart vergleicht seit 2016 die Fed-Zinsen (blau) mit der US-Inflation (rot), die schon wieder kräftig gesunken ist.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Er hat ja Recht richtig was Gundlach sagt. Trader Gery sagt auch seit Monaten, dass der Bond-Markt weiß, was die Fed als Nächstes tun wird. Die Fed Funds sind 164 Bp aktuell zu hoch, Juni waren es noch über 50 Bp. 50 Bp sind angemessen um die Diskrepanz zu kürzen und schadet den Märkten jetzt zumindest noch nicht. Die Fed wird in dieser Größenordnung in den nächsten 12-18 Monate kürzen, die Verzögerungen sind zu berücksichtigen, es dauert auch Zeit, und auch die invertierte zu deinvertierte Zinsstrukturkurve dauert Monate bis die Rezession fix wird und offiziell von NBER bestätigt wird; die Effekte in der Wirtschaft übergreifen dauert… zudem verschafft sich dann Yellen etwas Luft… Aber wir werden sehen….

  2. ich denke auch, dass der mann richtig liegt – insb. wenn heute die 50bps gesenkt wird.

    die uns kleinen lichtern zur verfügung stehenden daten zeigen das aber eigentlich nicht – und sollen es wohl auch nicht. zumindest bis zur wahl.

  3. Die meisten Anleger stehen hinter der Kurve und sehen immer noch den Bullen, vor der Kurve taucht plötzlich ein grimmiger Bär auf.

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