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China springt wieder an IEA erhöht die Prognose für die weltweite Ölnachfrage

Die IEA erhöht ihre Prognose für die globale Ölnachfrage. China ist der Antreiber des Optimismus. Ein gutes Szenario für Öl-Bullen?

Öl-Tanker mit Schlepper

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognosen für die weltweite Ölnachfrage angehoben, da China seine Wirtschaft nach jahrelangen harten Corona-Restriktionen wieder in Gang gebracht hat, so Bloomberg aktuell. Die IEA hebt die Schätzungen für die weltweite Nachfrage nach Öl im ersten Quartal um satte 500.000 Barrel pro Tag und für das gesamte Jahr um knapp die Hälfte an. Infolgedessen wird der weltweite Verbrauch von Öl in diesem Jahr um 2 Millionen Barrel pro Tag auf durchschnittlich 101,9 Millionen Barrel pro Tag steigen, so die IEA in ihrem aktuell veröffentlichten Monatsbericht.

IEA sieht China als Motor für die Ölnachfrage

„Die Wiedereröffnung Chinas wird der schwächelnden Weltwirtschaft einen willkommenen Auftrieb geben“, erklärte die Paris ansässige IEA. „Das Land wird seine etablierte Rolle als wichtigster Motor für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage wieder aufnehmen“. Nichtsdestotrotz werden die globalen Ölmärkte laut IEA in der ersten Jahreshälfte wahrscheinlich weiterhin einen Überschuss aufweisen, da die russische Produktion überraschend stark ist.

Während Russland letzte Woche ankündigte, seine Produktion als Reaktion auf die westlichen Sanktionen ab März um 500.000 Barrel Öl pro Tag zu drosseln, senkte die IEA ihre Erwartungen für das Ausmaß des russischen Angebotseinbruchs drastisch. Die Produktion wird bis zum Ende des ersten Quartals um 1 Million Barrel Öl pro Tag gegenüber dem Vorkriegsniveau zurückgehen, statt der im letzten Monat geschätzten 1,6 Millionen. Die globalen Märkte dürften sich in der zweiten Jahreshälfte anspannen, da die Sanktionen gegen Russland ihren Tribut fordern, und der Aufschwung in China an Fahrt gewinnt, so die IEA.

Umschwenken auf Defizit

„Das weltweite Ölangebot dürfte die Nachfrage in der ersten Hälfte des Jahres 2023 übersteigen, aber das Gleichgewicht könnte sich schnell in ein Defizit verwandeln, wenn sich die Nachfrage erholt und ein Teil der russischen Produktion stillgelegt wird“, so die IEA heute. Die chinesische Ölnachfrage wird nach einem Rekordrückgang im Jahr 2022 in diesem Jahr um 900.000 Barrel Öl pro Tag steigen und 15,9 Millionen Barrel pro Tag erreichen, so die IEA.

Die Inlandsflüge in China stiegen während des Mondneujahrsfestes um 80 %, wie aus den nationalen Luftfahrtdaten hervorgeht. Und der Ölhändler Unipec – eine Abteilung des Raffinerieriesen Sinopec – hat einen Kaufrausch unter den chinesischen Unternehmen angeführt, und Millionen von Barrel aus dem Nahen Osten aufgekauft.

„Die Frühindikatoren für Januar deuten auf einen starken Anstieg der chinesischen Aktivität und Mobilität hin“, so die IEA. „Nach der Kehrtwende Pekings Ende 2022 in Bezug auf seine strengen Corona-Restriktionen erwarten wir, dass die chinesische Ölnachfrage schnell anzieht und bis Ende des Jahres das Niveau von 2021 deutlich übersteigen wird.

FMW: Also, weht aus China Aufwärtsdruck für den Ölpreis im Jahr 2023, weil die anziehende Ölnachfrage im Riesenreich global spürbar wird? Dazu noch die Fördermengenkürzung aus Russland, die ab März ansteht – und eine OPEC, die ihre Füße still hält in Sachen Fördermenge. Ein denkbar gutes Szenario für Öl-Bullen?

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Die Deutsche Lufthansa AG prüft aktuell sicherlich, ob sie in naher Zukunft überhaupt noch Rohstoffsicherungsgeschäfte benötigt.

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