Allgemein

ifo: Bruttoinlandsprodukt auf 0 % statt 0,4 % in 2024

Das ifo-Institut sagt aktuell, dass das Bruttoinlandsprodukt in 2024 statt bei +0,4 % nur bei 0,0 % liegen soll, auch 2025 wird revidiert.

Deutschland-Flaggen
Foto: BayView-Freepik.com

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland soll laut aktueller Aussage des ifo-Instituts im Gesamtjahr 2024 ein Nullwachstum hinlegen, so sagt es die heutige Herbstprognose. Die vorige Prognose ging noch von +0,4 % aus. Das IfW Kiel sagte erst gestern, dass das BIP statt 0,2 % wachsen, um 0,1 % schrumpfen soll.

Auch für 2025 senkt ifo aktuell seine Schätzung deutlich von vormals 1,5 % auf nur noch 0,9 Prozent Wachstum bei Bruttoinlandsprodukt. Erst 2026 soll die Wirtschaft nun um 1,5 Prozent wachsen. „Die deutsche Wirtschaft steckt fest, und sie dümpelt in einer Flaute, während andere Länder den Aufwind spüren. Wir haben eine strukturelle Krise. Es werden zu wenig Investitionen insbesondere in der Industrie getätigt, und die Produktivität tritt seit Jahren auf der Stelle. Außerdem haben wir eine konjunkturelle Krise. Die Auftragslage ist schlecht, und die Kaufkraftgewinne führen nicht zu steigendem Konsum, sondern zu höherer Ersparnis, weil die Leute verunsichert sind“, so die Einordnung des ifo-Instituts.

Weiter schreiben die Wirtschaftsforscher aktuell: Die Sparquote beträgt nunmehr 11,3 Prozent, deutlich mehr als der Zehnjahresschnitt von 10,1 Prozent vor Corona. Ein Lichtblick, immerhin: Die Inflationsrate wird weiter zurückgehen von durchschnittlich 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in 2024. Anschließend wird sie sinken auf 2,0 Prozent und dann je 1,9 in den beiden kommenden Jahren. Die Arbeitslosenquote wird steigen von 5,7 Prozent im vergangenen Jahr auf 6,0 Prozent. Im kommenden wird sie dann sinken auf 5,8 und schließlich 5,3 Prozent erreichen. Das Defizit im Staatshaushalt dürfte in diesem Jahr 2,0 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen und in den kommenden beiden Jahren fallen auf 1,3 bzw. 0,9 Prozent.

Was belastet das Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt? Belastend seien in diesem Jahr das Baugewerbe, dessen Leistung um 3,1 Prozent schrumpfen dürfte, und die Industrie, die um 2,0 Prozent zurückgeht. Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel, Corona-Pandemie, Energiepreisschock und eine veränderte Rolle Chinas in der Weltwirtschaft setzen laut ifo etablierte Geschäftsmodelle unter Druck und zwingen Unternehmen, ihre Produktionsstrukturen anzupassen. Daher herrsche eine Investitionsflaute vor allem in der Industrie, die in Deutschland einen deutlich höheren Anteil an der Wirtschaftsleistung habe als anderswo. Und die Bevölkerung werde schneller altern, immer weniger Menschen stehen in Arbeit. Verschiebungen vom Industrie- zum Dienstleistungssektor würden größtenteils den Produktivitätsstillstand der vergangenen Jahre erklären.

Grafik zeigt aktuelle ifo-Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt und andere Kennzahlen



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

10 Kommentare

  1. Moin, moin,

    die „Arbeit“ an der Nachkommastelle. Wow. Hier wird hinter der Null rangiert. Die Aussagen bleiben m.E. doch gleich. Das ist kein Wachstum, dass ist der Versuch eine positive Prognose abzuliefern. Aber was will man sagen, in Nord-Korea hätte auch niemand sich getraut dem geliebten Kim-Jong-un unliebsame Zahlen zu liefern. Also weiter so, es geht steil aufwärts, der Doppel-Wums entfaltet seine Wirkung. Kann man dabei ernst bleiben?

  2. Hat Deutschland nun weltweit das niedrigste Wirtschaftswachstum?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Wenn @Helmut google bedienen koennte, wuerde er keine solch „Geistigen Duennschiss“ schreiben. Hier eine kleine Liste:
      Sudan -18,3%
      Westjordanland und Gaza -6,13%
      Äquatorialguinea -5,95%
      Irland -3,2%
      Estland -3,01%
      Kuwait -2,23%
      Irak -2,18%
      Jemen -2%
      Haiti -1,86%
      Argentinien -1,57%
      Luxemburg -1,1%
      Finnland -0,96%
      Ungarn -0,91%
      Saudi-Arabien -0,76%
      Österreich -0,75%
      Puerto Rico -0,7%
      Peru -0,55%

      Kann er aber nicht.

      Sie verlieren, ich gewinne. Kennen SIe ja.

      1. Horst Schlemmer, das war nur eine Frage.
        Ich konnte nur diese Zahlen finden.

        …Der IWF rechnet für 2024 weiterhin mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Infografik von Statista zeigt. Deutschland wäre damit – sollte die Prognosen eintreffen – 2024 erneut das Schlusslicht unter den großen Industrienationen.17.07.2024…

        Und ich dachte mir, dass Deutschland ja wenigstens einige Entwicklungsländer hinter sich lassen würde. Daher das Fragezeichen.
        Sie scheinen ja sehr „durch den Wind zu sein“ wenn Sie auf Fragen antworten, als wenn Sie mit D-Zug durch die Kinderstube gefahren wären.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. @Helmut
          Aha, Österreich, Finnland,Estland, Saudi-Arabien sind also Entwicklungsländer.
          Was ist dann Spanien? Urwald?
          Passt zumindest zu ihrem hinterwäldlerischen Wissen, Verhalten und Denken

          1. Horst Schlemmer,
            ich hatte nur gefragt:
            Hat Deutschland nun weltweit das niedrigste Wirtschaftswachstum?

          2. @Helmut
            und da Sie Google nicht benutzen koennen, war ich so freundlich, Ihnen Ihre kognitive Inkompetenz aufzuzeigen, die sich noch vergroessert haben, in dem Sie Laender wie Oesterreich, Finnland, Estland oder Saudi-Arabien als Entwicklungslaender bezeichnen.
            Worauf sich die Frage aufdraengt, ob Sie im Urwald leben, wenn Sie so hinterwaeldlerische Fragen stelen.
            Fragen kann man ja schliesslich alles.

            Antworte, z.B. darauf, wie die USA den Stellvertreterkrieg im SCS anzetteln wollen oder wo genau Merkel Wahlbetrug begangen hat, bekommt man hingegen keine. Ich frage mich wieso, aber mir deucht, weil Sie einfach keine Antworten haben.

        2. @Helmut
          Deine kognitiven Defizite werden von Tag zu Tag schlimmer!
          „Deutschland wäre damit … das Schlusslicht unter den großen Industrienationen.“

          Industrienationen, lieber Helmut, sogar große Industrienationen.
          Also wo liegt wohl da der Unterschied zu „Entwicklungsländern“?
          Oder zum „weltweit niedrigsten Wirtschaftswachstum“, das logischerweise ohne weitere Spezifizierung alle rund 200 Länder und Volkswirtschaften des Planeten mit einschließt?

          Lass dir ruhig Zeit, denk lieber etwas länger und intensiver nach, bevor du dich gleich wieder blamierst.

    2. Ist Deutschland nun die drittgrößte Volkswirtschaft weltweit?

  3. Das der Dienstleistungssektor nicht produktiver wird, ist kein Naturgesetz. Gerade die Automatisierung nimmt im Dienstleistungssektor mit KI mächtig fahrt auf – nur halt nicht bei uns. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die weiter zunehmende staatliche Regulierung die Produktivität im Dienstleistungssektor eher bremst, da immer mehr nutzlose Dokumente vom Staat angefordert werden. Wenn man zB etwas bauen will, dann muss man in Aktenmeter rechnen, bei großen Bauvorhaben in Aktenschränken. Deshalb dauert eine Windkraftanlage auch mehrere Jahre Vorbereitung ehe überhaupt der erste Spatenstich gemacht werden kann. Ja, und dann müssen Baufehler korrigiert werden – fertig ist dann noch gar nichts. Deshalb zB besser keine Neubau-Wohnung kaufen.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage