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Wohnimmobilien Immobilienmarkt am Wendepunkt – Nachfrage nach Eigentum steigt

Die Preise für Wohnimmobilien stabilisieren sich, und die Nachfrage am Immobilienmarkt steigt spürbar. Hier dazu aktuelle Daten.

Mehrfamilienhaus
Mehrfamilienhaus. Foto: Roman_Babakin-Freepik.com

Wie zu Jahresanfang von großen Portalen prognostiziert, scheint die Wende am deutschen Immobilienmarkt nun so langsam sichtbar zu werden. Erst noch ein kurzer Rückblick: Für das vierte Quartal 2023 zeigte das ImmoScout24-WohnBarometer, dass die Nachfrage nach vorhandenen Eigentumswohnungen bundesweit sowie in allen acht Metropolen im Vergleich zum Vorquartal bereits wieder anstieg. Heute nun sehen wir deutliche Anstiege für das erste Quartal.

Spürbarer Nachfrageanstieg am Immobilienmarkt

Nach zwei Jahren zurückhaltender Nachfrage nach Wohnimmobilien kehren die Kaufinteressenten insbesondere in den A-Städten wieder zurück, so meldet es aktuell das Makler-Unternehmen McMakler basierend auf einer Datenauswertung. So verzeichneten Berlin (+21 Prozent), Bremen (+60 Prozent) und Hamburg (+19 Prozent) eine zweistellige Wachstumsrate der Kaufinteressierten im ersten Quartal 2024. Im bundesweiten Schnitt steigt die Nachfrage am Immobilienmarkt um +4,8 %, das zweite Quartal in Folge mit einem Anstieg. Insbesondere die Preisklassen mit einem Kaufpreis von bis zu 250.000 Euro sowie 750.000 Euro bis 1.000.000 Euro verzeichneten den größten Anstieg der Nachfrage zum Vorquartal, mit einem Plus von 7,9 Prozent und 8,1 Prozent.

Immobilienpreise stabilisieren sich

Nach dem stärksten Preisrückgang der vergangenen Jahrzehnte haben sich die Preise für Wohnimmobilien laut McMakler weiter stabilisiert. Nach einem Wachstum von 0,5 Prozent im vierten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal, sind die Preise im ersten Quartal dieses Jahres stabil geblieben – und in Städten wie Frankfurt am Main (+1,1 Prozent), München (+1,1 Prozent) und Berlin (+0,3 Prozent) sogar weiter gewachsen. Erst am 13. März zeigte der Europace Hauspreisindex für den Monat Februar auch erfreuliche Daten für den deutschen Immobilienmarkt: Von Mai 2023 bis Januar 2024 waren die Preise für Bestandsobjekte gesunken, im Februar 2024 aber erstmals wieder gestiegen!

Einordnung der Marktlage

Der Anstieg der Kreditzinsen hat in den zurückliegenden zwei Jahren zu einer Abkühlung des Markts geführt, so McMakler. Aufgrund stabilerer bis leicht sinkender Renditen auf Bundesanleihen und rückgängiger Inflationsrate seien seit Jahresbeginn die Baufinanzierungszinsen auf unter 4 Prozent gesunken. Wenngleich sich die Baufinanzierungszinsen nach wie vor auf einem vergleichsweise hohen Niveau befinden, hätten die Stabilisierung und die leichte Senkung bereits zu einer merklichen Belebung am Immobilienmarkt geführt. Kaufinteressenten würden wieder Vertrauen schöpfen. Trotz anhaltender Zurückhaltung im Markt sind wir mit Blick auf den seit dem vierten Quartal 2023 anhaltenden Trend steigender Nachfrage zunehmend optimistisch für den Rest des Jahres, so McMakler.

Der Kaufmarkt gewinnt aktuell aufgrund der angespannten Lage am Mietmarkt wieder deutlich an Attraktivität. Wir beobachten in den Metropolen, dass die Konkurrenz um eine Mietwohnung bis zu 37-mal höher ist als bei einer Kaufwohnung, so McMakler. Entsprechend sehe man, dass sich die Nachfrage zunehmend zurück auf den Kaufmarkt verlagert und das Transaktionsvolumen seit Ende letzten Jahres bei den eigenen Kunden wieder deutlich anzieht.

Grafik zeigt steigende Nachfrage am Immobilienmarkt
Grafik: McMakler


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3 Kommentare

  1. wer und warum kauft man sich in der eu /europa generell, noch ein haus oder eine wohnung?
    bei lastenausgleich, vermögensregister, erodierende eigentums und rechtssicherheit muss man schon eine
    massive leichtgläubigkeit und realitätsstörung entwickelt haben.

    1. Ich kaufe z.B. Immobilien. Auch die Frage nach dem „Warum“, lässt sich schnell beantworten.
      Weil ich rechnen kann.

      Der Leverage-Effekt auf eingesetztes Eigenkapital kann recht schnell auf 50% p.a. ansteigen.
      Da man in D nach 10 Jahren steuerfrei verkaufen kann, was ein extremer Faktor ist, sind Immobilien aktuell noch äußerst lukrativ.

      Wenn man die wichtigen Faktoren rauspickt, dann kann man Folgendes sagen:
      In D trifft eine steigende Nachfrage nach Mietraum auf ein deutlich weniger stark steigendes Angebot.
      Wenn man ein Objekt entwickelt, sich also 2-5 Jahre Zeit nimmt, dann kann man Mieten anheben oder freiwerdende Wohnung für erheblich mehr Geld vermieten.

      Je nach Region haben die Mieten enorme Sprünge gemacht und mit dieser Rendite steigen irgendwann mal auch die Preise für diese Objekte. Wie immer kommt es auf die Lage an.

      Ihre aufgeworfenen Punkte sind richtig und legitim, allerdings liegen die irgendwo in der Zukunft und niemand kann aktuell sagen was in 2, 5 oder 10 Jahren sein wird. Bei den Mietentwicklungen der nächsten Jahre kann mir das aber egal sein, weil mit jeder Mietererhöhung das Objekt auch im Wert steigt und aktuell dieses Wachstum horrend ist. Und je nach Finanzierung und eigenem Anlagehorizont, kann mir das auch egal sein, dann nehme ich eben die nächsten Jahre nur die NKM und warte ab.

  2. Ein Immobilienmaklerunternehmen meldet… Da lobe ich mir das größte schwedische Immobilienportal, das die „Slutpriser“ offiziell veröffentlicht. Da kann man sich ein echtes Bild über die Realität machen. Das hier riecht für mich eher nach einer Stimmungsmache.

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