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Indonesien wendet sich von BRICS-Staaten ab Indonesien: Zölle gegen China – Kampf gegen Überkapazitäten

Viertbevölkerungsreichster Staat der Welt wendet sich von China ab

Indonesien Zölle gegen China Abwendung von BRICS
Foto: Indonesien Zölle gegen China Abwendung von BRICS

Indonesien erhebt hohe Zölle auf Importe aus China – und strebt eine OECD-Mitgliedschaft an, während es sich gleichzeitig von den BRICS-Staaten abwendet.

Schutz vor Flutung durch imporierte Überkapazitäten: Indonesien verhängt Anti-Dumping-Zölle gegen China

Mit der Ankündigung, drastische Straf-Zölle auf Importe aus China zu verhängen, tritt das Land entschieden gegen die Welle der Überproduktion an und schützt seine Wirtschaft vor unfairem Wettbewerb. Diese Entschlossenheit spiegelt sich auch in Indonesiens diplomatischer Ausrichtung wider: man wendet sich von der BRICS-Gruppierung ab und strebt stattdessen eine Mitgliedschaft in der OECD an, um seine Position auf der Weltbühne zu stärken und seine wirtschaftlichen Interessen im Einklang mit globalen Standards zu fördern.

Die größte Wirtschaft Südostasiens, Indonesien, hat angekündigt, Straf-Zölle von bis zu 200% auf ausgewählte chinesische Importe zu erheben. Dieser Schritt markiert einen Wendepunkt für die Region, da Indonesien das erste Land in Südostasien ist, das solch entschiedene Maßnahmen gegen die Überflutung seines Marktes mit chinesischen Produkten ergreift.

Die Entscheidung folgt einem globalen Trend, bei dem Länder und Regionen wie die Europäische Union verschiedene lateinamerikanische Staaten ihren Widerstand gegen chinesische Importe verstärken.

Als letztes Land hat kürzlich Kanada angekündigt, ein 30-tägiges Konsultationsverfahren einzuleiten. Ziel ist es, mögliche Straf-Zölle gegen chinesische Automobilimporteure zu erörtern, insbesondere im Bereich der Elektrofahrzeuge (EVs). Diese Initiative spiegelt die wachsende Besorgnis über die potenzielle Überschwemmung des kanadischen Marktes mit chinesischen EVs wider, die durch die aggressive Exportstrategie Chinas begünstigt wird.

Die indonesische Regierung hat eine Liste von Produkten veröffentlicht, die von den neuen Zöllen betroffen sein werden. Dazu gehören unter anderem Schuhe, Kleidung, Textilien, Kosmetika und Keramik. Diese Branchen sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Dumpings, einer Praxis, bei der Waren zu Preisen unterhalb der Produktionskosten verkauft werden, um die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen.

OECD statt BRICS: Westliche Allianzen bevorzugt

Präsident Joko Widodo und sein Wirtschaftsminister haben die Maßnahme als notwendig erachtet, um die kleinen und mittleren Unternehmen des Landes zu schützen. Die Zölle sollen in etwa zwei Wochen in Kraft treten und könnten weitreichende Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen zwischen China und Indonesien haben.

In einem weiteren Schritt zur Stärkung seiner wirtschaftlichen Souveränität hat Indonesien die Idee, sich dem BRICS-Bündnis anzuschließen, verworfen und stattdessen letztes Jahr formal einen Antrag auf Mitgliedschaft bei der OECD gestellt. Präsident Joko Widodo hat deutlich gemacht, dass Indonesiens Außenpolitik, die auf Pragmatismus beruht, darauf abzielt, Missverständnisse zu vermeiden, die aus einem Beitritt zu den BRICS entstehen könnten. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf das Engagement des Landes für freien Handel und globale wirtschaftliche Integration. Die indonesische Regierung schätzt die wirtschaftlichen und diplomatischen Vorteile einer engeren Ausrichtung an die OECD-Länder und betrachtet die Organisation als strategische Plattform zur Förderung seiner wirtschaftlichen Ambitionen und zur Verstärkung seines Engagements für marktgetriebene Politik.

Darüber hinaus haben wichtige Persönlichkeiten in der indonesischen Regierung, wie Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati und Außenministerin Retno Marsudi, mehr Vertrauen in westlich dominierte Finanzinstitutionen als in diejenigen, die mit den BRICS verbunden sind. Diese Präferenz steht im Einklang mit den übergeordneten Zielen Indonesiens, eine Mitgliedschaft in der OECD zu erreichen, um seinen politischen Einfluss auf globaler Ebene auszuweiten​.

Indem Indonesien als viertbevölkerungsreichster Staat der Welt die OECD-Mitgliedschaft priorisiert, strebt es an, neben Japan und Südkorea eines der wenigen asiatischen Mitglieder zu werden, was seine Ambitionen widerspiegelt, bis zur Mitte des Jahrhunderts eine führende globale Wirtschaftsmacht zu werden​. Diese strategische Wahl unterstreicht Indonesiens Engagement für eine ausgewogene und unabhängige Außenpolitik, die Verpflichtungen vermeidet, die seine internationalen Beziehungen oder wirtschaftlichen Strategien komplizieren könnten.



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