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Laut des NFIB-Berichts steigt der Optimismus Inflation: US-Kleinunternehmen senden deflationäres Signal

Inflation: US-Kleinunternehmen senden deflationäres Signal

Die Inflation ist immer noch eines der größten Probleme in den USA. Aufgrund des hohen Preisdrucks hat die US-Notenbank im letzten Jahr begonnen, die Zinsen reihenweise zu erhöhen, um die Inflation einzudämmen. Doch der historisch aggressive Zinserhöhungszyklus steht womöglich vor seinem Ende. Die Fed kann bereits erste Erfolge vorweisen. Durch die gestrafften Finanzkonditionen ist die Teuerung spürbar zurückgegangen. Von dem Höchststand im Juni 2022 bei 9,1 % ging die Inflation auf 4,0 % im Mai zurück. Für die morgigen Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise (Juni) erwarten Ökonomen sogar nur noch eine Preissteigerung von 3,1 % zum Vorjahresmonat. Wie der neueste NFIB-Bericht zeigt, verzichten immer mehr US-Kleinunternehmen auf weitere Preiserhöhungen, was als ein mögliches disinflationäres Signal gewertet werden kann.

Inflation: US-Kleinunternehmen verzichten auf höhere Preise

Wie Bloomberg aktuell meldet, ist der Anteil der US-amerikanischen Kleinunternehmen, die im vergangenen Monat ihre Preise erhöht haben, auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren gesunken, was möglicherweise eine weitere disinflationäre Kraft in der Wirtschaft darstellt.

Im Juni meldeten 29 % der befragten Unternehmen höhere Verkaufspreise als drei Monate zuvor, dies ist der geringste Anteil seit März 2021, so die National Federation of Independent Business (NFIB) in einem Bericht vom Dienstag. Und obwohl die Inflation immer noch als wichtigstes Problem der Unternehmen genannt wurde, ist sie bei weitem nicht mehr so akut wie noch vor einem Jahr.

Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich seit dem Höchststand im Juni letzten Jahres dramatisch abgeschwächt, und die am Mittwoch erwarteten Zahlen werden zeigen, dass sich dieser Trend im vergangenen Monat fortgesetzt hat. Allerdings steigt das von der Federal Reserve bevorzugte Inflationsmaß, die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel, nach wie vor in einem unangenehmen Tempo, was die US-Notenbank wahrscheinlich dazu veranlassen wird, die Zinssätze in zwei Wochen wieder anzuheben. Ökonomen erwarten zwar einen Rückgang der Kernrate von 5,3 % im Mai auf 5,0 % im Juni, doch im Gegensatz zur Gesamtinflation bleibt die Kernrate klebrig. Daher liegt die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung auf der Fed-Sitzung am 26. Juli bei über 90 Prozent.

Inflation im Mai: CPI 4,0% und Kernrate 5,3% – Quelle: Bureau of Labor Statistics

NFIB-Bericht: Widersprüchliche Ergebnisse

Zwar erhöhten nur 29 % der Kleinunternehmen zuletzt die Preise, diese Entwicklung könnte sich jedoch nur als vorübergehend erweisen. Denn rund 31 % der Kleinunternehmen gaben an, dass sie in den nächsten drei Monaten mehr von ihren Kunden verlangen wollen, der höchste Wert seit November.

Die Inflation hat lange Zeit die Aussichten und Erträge der Unternehmen belastet, aber sie bessert sich etwas. Im Juni rechneten vier von zehn Unternehmern mit einer Verschlechterung der Geschäftslage in sechs Monaten. Das ist ein Rückgang gegenüber der Hälfte im Mai und der niedrigste Wert seit Februar 2022.

Zudem rechnete nur noch ein geringerer Anteil mit niedrigeren Gewinnen in den nächsten drei Monaten, was dazu beitrug, dass der NFIB-Gesamtindex für Optimismus den höchsten Stand in diesem Jahr erreichte. Der Wert von 91 entsprach der höchsten Schätzung in einer Bloomberg-Umfrage unter Wirtschaftswissenschaftlern. Allerdings liegt der Wert immer noch deutlich unter dem Trend vor der Pandemie.

Weniger Kleinunternehmen erwarten eine Verschlechterung der Kreditkonditionen, was ebenfalls zur Steigerung des Optimismus beiträgt, aber immer noch in der Nähe des schlechtesten Wertes seit einem Jahrzehnt liegt.

„Nach der Hälfte des Jahres sind die Kleinunternehmer nach wie vor sehr pessimistisch, was die künftige Geschäftslage und ihre Umsatzaussichten angeht“, sagte NFIB-Chefökonom Bill Dunkelberg in einer Erklärung.

Neben der Inflation nannten die Befragten auch die Qualität der Arbeitskräfte als ein Hauptproblem. Der Prozentsatz der Unternehmer, die von schwer zu besetzenden Stellen berichteten, ging im Vergleich zum Mai ebenfalls leicht zurück, obwohl die Zahl nach wie vor historisch hoch ist.

FMW/Bloomberg



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